Robert Niven, der CEO von CarbonCure, startete sein erstes eigenes Geschäft, bevor er 12 Jahre alt war: Er verkaufte auf dem Schulhof Aufkleber an seine Mitschüler. Seine große Geschäftsidee kam ihm, als er 2005 an der UN-Klimakonferenz in Montreal teilnahm und dort lernte, welche Möglichkeiten die Entfernung und Speicherung von Kohlenstoff bietet. Als er dieses neu gewonnene Wissen mit dem kombinierte, was er während seines Ingenieurstudiums über die dauerhafte Lagerung von CO₂ in Beton gelernt hatte, war der Grundstein für CarbonCure gelegt.
Ihm war klar, dass die Menschen nicht so schnell aufhören würden, Dinge aus Beton zu bauen. Warum also nicht mit der gewaltigen Betonindustrie zusammenarbeiten, um umweltfreundlichere Baumaterialien herzustellen?
Die Technologie von CarbonCure funktioniert so: CO₂-Emissionen werden aufgefangen und gereinigt, transportiert und vor Ort in Betonwerken gelagert und dann während des Mischprozesses in den Beton eingespeist. Das eingespeiste CO₂ reagiert mit der Betonmischung und verwandelt sich in ein Mineral.
Der resultierende Beton ist widerstandsfähiger als die traditionelle Variante und benötigt weniger von seinem teuersten Bestandteil, dem Zement. Infolgedessen spart jeder Kubikmeter Beton, in den CO₂ eingespeist wurde, durchschnittlich 11 Kilogramm an CO₂-Emissionen ein. Ein durchschnittliches mittelhohes Gebäude, das mit diesem Produkt gebaut wird, würde verhindern, dass etwa 680.000 Kilogramm CO₂ in die Atmosphäre gelangen. Das entspricht der Menge von CO₂, die von etwa 360 Hektar Wald in einem Jahr absorbiert wird. Außerdem kann das mineralisierte CO₂ als Zertifikat für die Kohlenstoffentfernung verkauft werden, was den Prozess noch lukrativer macht.
CarbonCure arbeitet bereits mit etwa 300 Betonwerken zusammen. Der in Beton mineralisierte Kohlenstoff macht 90 % der gesamten globalen Menge an Kohlenstoff aus, die aufgenommen, verwendet und gelagert wurde – ein Prozess, der Carbon Capture Use and Storage (CCUS) genannt wird. Bis 2030 will das Unternehmen verhindern, dass jedes Jahr 500 Megatonnen (das sind 550 Millionen Tonnen) CO₂-Emissionen in die Atmosphäre gelangen.
Shopifys Kauf zum Ausgleich von Kohlenstoffemissionen bei CarbonCure basiert auf unserer Überzeugung, dass wir einen Markt für CO₂ als ein wertvolles Produkt schaffen müssen. Unsere Investition signalisiert den Betonproduzenten, dass es eine Nachfrage nach CO₂ gibt. Wir hoffen, dass sich dadurch mehr von ihnen für eine Zusammenarbeit mit CarbonCure entscheiden werden. Sobald dies geschieht, können Branchen wie Direct Air Capture (DAC) neue Einnahmequellen erschließen und die Kosten für ihre Prozesse senken.
Standort
Halifax, NS, Kanada
Gegründet
2007