"Always deliver more than expected" – unter diesem Motto (von Google-Gründer Larry Page) haben sich Natascha und Jan Laußmann 2012 dazu entschlossen, für andere Onlinehändler Shopify Shops aufzusetzen - für die gelernten Programmierer war das kein großes Problem.
Heute ist die Agentur Latori, die von Natascha Laußmann geführt wird, eine der führenden Shopify-Agenturen in Deutschland und betreut große Kundenprojekte wie die Sprachlernplattform Babbel.
Für Babbel wurden Shops für Geschäfts- und Privatkunden erstellt, in denen Zugänge zu Babbels Sprachkursen online gekauft werden können.
Wie Latori kurz vorm Weihnachtsgeschäft die Onlineshops für Babbel ins Leben gerufen hat, wie sie als Agentur Shopify nutzen und welche Herausforderungen es bei den B2B- und B2C-Shops mit virtuellen Produkten gab, haben uns Jan und Natascha im Interview verraten.
Babbel wurde damals in unserer eigenen Familie bereits genutzt. Mit Ausblick auf dieses spannende Projekt haben wir die Zusammenarbeit sehr gern angenommen!
Als Shopify-Agentur gehören Sie mittlerweile zu einer der etabliertesten in Deutschland. Wie hat alles für Sie angefangen?
Natascha: Mitte 2012 wollten wir für uns selbst einen eigenen Shopify-Shop eröffnen. Bei der Umsetzung haben wir gemerkt, wie einfach die Handhabung ist und wie gut man bestimmte Dinge umprogrammieren kann.
Natscha und Jan Laußmann (hintere Reihe, in der Mitte) mit dem Team von Latori GmbH
Jan: Wir haben dann angefangen auch für andere Händler Onlineshops zu realisieren und haben unseren eigenen Shop immer weniger betreut, bis wir ihn komplett abgeschafft haben. Wir machen jetzt seit einigen Jahren nur noch Shops für andere Unternehmen und sind so zum Shopify Partner geworden.
Natascha: Die Realisierung von Webshops mit Shopify ist mittlerweile unser Hauptgeschäft. Dazu gehört die Umsetzung an sich, die Anbindung an andere Systeme und das Programmieren benötigter, maßgeschneiderter Zusatzleistungen wie Apps. Wir werden auch definitiv in Zukunft auf Shopify als Shopsystem unserer Wahl setzen.
Lesetipp: Erfolgsgeschichten von Shopify-Händlern in Deutschland, Österreich und der Schweiz findest du hier.
Wieso haben Sie sich als Agentur für Shopify entschieden?
Natascha: Aus der Perspektive von Programmierung und Entwicklung ist es das beste System, mit dem man arbeiten kann. Wir haben hier die Möglichkeit alles so anzupassen, wie wir es gern hätten - ohne, dass es direkt umständlich wird.
Lesetipp: Wie du eine einzigartige Über-uns-Seite gestaltest, verraten wir dir in diesem Beitrag.
Jan: Einer der großen Vorteile bei der Arbeit mit Shopify ist, dass wir sichergehen können, dass die Händler, die wir betreuen, sich um ihr Kern-Geschäft und ihre Produkte bestens kümmern können. Die ganzen technischen Angelegenheiten, z. B. dass es verschiedene, ge-updatete Server gibt, Loadbalancer vorhanden sind und dass Inhalte überall schnell geladen werden können, werden dem Kunden einfach von Shopify abgenommen.
Wir wissen, dass alles einwandfrei funktioniert, auch wenn 10.000 Besucher gleichzeitig auf einem Shop sind und einkaufen - da bricht nichts zusammen.
Sie sind offizieller Partner und Experte - wie kommt man als Agentur zu diesem Status und wie unterstützt Shopify Agenturen?
Natascha: Shopify Partner waren wir von Beginn an, diesen Status zu erlangen, war auch recht einfach. Vom Experten-Programm haben wir erst später erfahren, sodass dieser Status etwa nach einem Jahr dazu kam. Wir waren im Endeffekt schon Experts, bevor wir offiziell im Programm waren. Wir mussten nur ein Formular ausfüllen und uns anmelden - die Voraussetzungen haben wir zu dieser Zeit bereits alle erfüllt.
Jan: Meetups sind ein großer Vorteile an der Partnerschaft. Hier treffen sich Partner, Experten und Mitarbeiter von Shopify für einen direkten Austausch. Mit Shopify waren wir außerdem bereits zweimal auf Messen und hatten einen gemeinsamen Stand. Wir empfinden es als sehr schön, die Mitarbeiter von Shopify direkt kennenzulernen, einen festen Ansprechpartner zu haben und auch die Möglichkeit zu bekommen, in direkten Kontakt zur Geschäftsleitung zu treten.
Auch Babbel hat von Ihrer Shopify-Expertise erfahren. Wie lief die Zusammenarbeit ab?
Natascha: Babbel fand uns über Google und hat uns für die Erstellung eines B2B-Shops angefragt. Diese Anfrage haben wir natürlich gern angenommen.
Jan: Da der Gutschein-Shop für Firmenkunden so gut ankam, wurde zusätzlich noch ein Shop für Babbel für das Weihnachtsgeschäft realisiert. Der Wunsch war ein Geschenk-Shop, um Gutscheine für die Babbel-Sprachlernplattform anbieten zu können. Babbel gab es schon eine ganze Weile und war mit dem Abo-Modell bereits marktführend.
Aber es gab nie die Möglichkeit, das Angebot als Gutschein zu kaufen und zu verschenken. Als Babbel uns dann angeschrieben und nach einem Shop für genauso eine Möglichkeit gefragt hatte, war die Freude natürlich groß. Die Babbel-Shops haben auch eine ziemliche Entwicklung durchgemacht.
Mittlerweile betreuen wir für Babbel einen sehr großen Shopify-Plus-Shop mit einem Business- und Endkunden-Bereich.
Natascha: Diesen Sommer haben wir 14 internationale Shops für Babbel umgesetzt, die über verschiedene Währungen und Sprachen verfügen. Dabei handelt es sich um elf B2C-Shops und drei B2B-Shops. Der B2B-Shop bildet dabei die treibende Kraft – Funktionen aus diesem Shop wurden schon oft auf den Endkunden-Shop adaptiert.
Gab es bei der Umsetzung dieser Projekte auch Herausforderungen?
Natascha: Es war durchaus eine Herausforderung, dass es anfangs zwei Shops waren, also je ein B2B-Shop und ein B2C-Shop. Beide hatten verschiedene Sprachen und unterschiedliche Layouts. Da gab es einiges anzupassen. Wir haben kein fertiges Theme genutzt, sondern die Shops komplett umgebaut. Es gab dann auch einige spezifische Anforderungen zu beachten, z.B. die Mindestbestellmengen im B2B-Shop.
Jan: Typischerweise werden im Firmenkunden-Shop Gutscheine eher im Hunderter-Bereich gekauft. Hier muss auch eine Rechnung mit fortlaufender Rechnungsnummer im PDF-Format erstellt werden. Im B2C-Shop bekommt der Käufer eine schöne PDF, die weitergegeben oder ausgedruckt werden kann. Geschäftskunden erhalten wegen der Vielzahl an Codes einfach eine lange Excel-Tabelle, die die Verwaltung einfacher macht. All das mussten wir beachten.
Als weitere Erschwernis kamen die unterschiedlichen Standorte hinzu. Babbel sitzt in Berlin und wir in Wuppertal. Wir haben es geschafft, uns ein paar Mal zu treffen, aber der Großteil des Projektes wurde rein virtuell abgestimmt. Bei einem derartigen Projekt alles über E-Mail oder Videokonferenzen zu managen, war schon manchmal eine Herausforderung, die beide Seiten aber bisher gut gemeistert haben.
Für die Shops haben Sie selbst Apps programmiert. Wofür waren diese nötig?
Natascha: Anfangs haben wir noch auf Standardlösungen gesetzt. Im Laufe der Zeit und mit insgesamt 14 Shops haben sich jedoch neue Anforderungen ergeben. Die Rechnungs-App, die live im Shop ist und gemietet werden kann, haben wir für Babbel so angepasst, dass wir eine Schnittstelle haben. Dadurch können wir von einer anderen App darauf zugreifen und die Rechnungen abholen. Das waren Feinheiten, die nach und nach gebaut wurden. Durch die Umprogrammierungen und das Bauen eigener Apps konnten wir alles dann genauso nutzen, wie wir es möchten.
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Hol dir das Ebook!Jan: Wir haben für Babbel einiges umgebaut! Für den Geschäftskundenbereich haben wir eine App erstellt, mit der die Umsatzsteuernummer mit einem Webservice der Europäischen Union validiert wird. Eine andere App macht von dieser Validierung einen Screenshot speichert diesen für Babbel zur Dokumentation ab. Dann haben wir eine weitere App gebaut, die Rechnungen anfertigt, denn Babbel hat hier ganz spezielle Anforderungen an die generierten Rechnungsnummern. Des Weiteren wurde eine App gebraucht, die ein Reporting erstellt und automatisch an die Händler und Käufer von Babbel for Business versendet. Auch eine App, mit der die Gutscheine in fremden Websites eingebettet werden können, sollte es geben.
In der Programmierung individueller Erweiterungen besteht bis heute unsere Hauptfunktion bei der Zusammenarbeit mit Babbel.
Mittlerweile laufen alle Shops unter einem Shopify-Plus-Shop. Warum haben Sie sich dafür entschieden?
Natascha: Die Übertragung ist relativ einfach, denn hier übernimmt Shopify den Großteil der Arbeit. Der Vorteil an Shopify Plus ist, dass mehrere Shops unter einem Vertrag laufen. Das heißt alles wird in einem abgerechnet und nicht jeder Shop braucht jeden Monat eine eigene Rechnung. Gerade für große Firmen wie Babbel ist das natürlich praktischer. Wir als Agentur haben jetzt mehr Möglichkeiten bei der Anpassung. Zum Beispiel im Kassenbereich des B2B-Shops konnten wir ein individuelles Layout umsetzen, das nicht mehr nach Shopify aussieht. Man kann hier einfacher eingreifen und z.B. ein Feld für die Umsatzsteuernummer hinzufügen.
Shopify Plus bietet noch mehr Flexibilität für individuelle Anpassungen!
Wie wird die weitere Zusammenarbeit mit Babbel aussehen?
Natascha: Der B2C-Shop und der deutsche Business-Shop haben gerade ein frisches Layout bekommen. Natürlich sollen nun aber auch die anderen Sprachen nach und nach das neue Layout erhalten. Ansonsten werden im Hintergrund im Endeffekt die Anbindungen ständig weiterentwickelt.
Jan: Der Shop muss auch immer bereit sein für neue Produkte. Etwa einmal die Woche gibt es ein Update mit neuen Funktionen für die Firmenkunden. Wir haben hier ein laufendes Projekt, das immer neue Anforderungen hat.
Wo soll es in den nächsten Jahren mit Latori hingehen?
Natascha: Natürlich wollen wir weiter wachsen! Wir ziehen voraussichtlich auch in den nächsten paar Monaten um in ein größeres Büro, in dem mehr Mitarbeiter Platz haben. Wir bieten momentan zwar auch andere Leistungen an, aber unser Ziel ist es uns noch mehr auf Shopify-Shops zu konzentrieren. Außerdem möchten wir gern mehr mit Shopify selbst machen, gemeinsam Messen besuchen und den persönlichen Kontakt pflegen.
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Hinweis: Es ist möglich, dass nicht jeder Experte für alle drei Länder (bzw. für jede Stadt) gelistet ist. Es kann sich also durchaus lohnen, einen Experten aus Deutschland anzuschreiben, auch wenn du in Österreich oder der Schweiz angesiedelt bist. Umgekehrt gilt dies natürlich auch.
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Geposted von Hendrik Breuer: Hendrik ist Redakteur des deutschen Shopify-Blogs. Möchtest du einen Gastbeitrag veröffentlichen? Dann lies bitte zuerst diesen Leitfaden.
Die Autorin dieses Artikels ist Caroline Dohrmann.