Das Coronavirus ist eine globale Pandemie und hat beispiellose Auswirkungen auf den Einzelnen und die gesamte Wirtschaft. Die Zeiten sind unsicher, und obwohl wir nicht alle Antworten haben, tun wir, was wir können, um unseren Kunden und kleinen Unternehmen auf der ganzen Welt eine Orientierungshilfe zu bieten.
Da eine Vielzahl der "nicht-essentiellen" Einzelhändlern gezwungen ist, ihre Türen zu schließen, um die Verbreitung von COVID-19 zu bekämpfen, ist eine der größten Sorgen die Frage, wie man die Einnahmeausfälle in den Geschäften ausgleichen kann.
Im Folgenden stellen wir dir eine Liste von Ressourcen und Ratschlägen unserer internen Experten und Partner vor, die Einzelhändlern sofortige Maßnahmen zur Minderung von Liquiditätsengpässen, zur Reaktion auf Umsatzrückgänge und zur Umschichtung von Ausgaben für digitales Marketing aufzeigen. Ebenso zeigen wir Beispiele für Maßnahmen, die andere Unternehmen als Reaktion auf COVID-19 unternommen haben. In unserem COVID-19 Ressourcencenter werden zusätzliche Inhalte, Tools und Unterstützung bereitgestellt.
- Wie du den Liquiditätsfluss in dein Unternehmen einbringst
- Strategien zur Steigerung der Online-Verkäufe
- Bezahlte Marketingstrategie überdenken
- Wie Shopify helfen kann
Wie du den Liquiditätsfluss in dein Unternehmen einbringst
1. Geschenkkarten anbieten
Geschenkkarten bieten Händlern eine sofortige Zufuhr von Bargeld und gewährleisten (in den meisten Fällen), dass ein Kunde auch zukünftig deinen Shop besucht. Für Unternehmen mit besonders niedrigen Margen können Geschenkkarten helfen, sich bis zum Ende der Krise über Wasser zu halten.
Um deine Kunden noch mehr zu motivieren, kannst du Geschenkkarten mit Preisnachlässen versehen oder sogar mit ergänzenden lokalen Unternehmen zusammenarbeiten, um Co-Marketing-Möglichkeiten zu schaffen, die dir helfen, neue Kunden zu gewinnen. Um das Risiko menschlicher Kontakte zu verringern, solltest du ein digitales Geschenkkarten-Programm in Erwägung ziehen, das du in deinen Social Media- und E-Mail-Marketingkampagnen integrieren kannst.
2. Erstelle eine Strategie für Vorbestellungen
Die Kunden verstehen, dass dies eine besonders schwierige Zeit für die lokalen Einzelhändler ist. In Communites wurden Initiativen gestartet, um lokale Kleinunternehmen zu unterstützen und ihnen zu helfen, Geld zu beschaffen. Ein Ansatz besteht darin, die Kunden zu bitten, beliebte Produkte vorzubestellen - entweder durch die Tätigung einer Anzahlung oder durch die Zahlung des vollen Betrags.
Wenn du noch auf der Suche nach Inspiration für deinen Shop bist, beschäftigen wir uns in diesem Blogbeitrag mit der Frage: "Was lässt sich gut verkaufen?"
3. Rabatt auf weniger gut laufende Produkte
Der nicht lebensnotwendige Läden werden wahrscheinlich einen Nachfragerückgang verzeichnen, so dass Unternehmen dieser Kategorie anfällig für ein Überangebot sind. Das Hauptziel der Einzelhändler ist es, kurzfristig (4-6 Wochen) sicherzustellen, dass sie nicht auf liquiden Mitteln sitzen, die im Lager oder auf ungenutzten Beständen liegen. Selbst gut geführte Unternehmen können 20-30 % des Lagerbestands als totes Inventar haben, daher ist es jetzt an der Zeit, sich damit auseinanderzusetzen.
- Verwende deine Inventarverwaltung und/oder Apps für das Reporting, um eine ABC-Bestandsanalyse durchzuführen, um Produkte danach zu priorisieren, wie viel Wert sie für dein Unternehmen schaffen. A-Produkte sind die wertvollsten, B-Produkte die sogenannten "gemäßigten" Produkte und C-Produkte die geringwertigen Produkte, die einzeln keinen großen Wertbeitrag leisten, aber zusammengenommen hunderte von kleinen Transaktionen ausmachen.
- Reduziere die Transportkosten durch den Verkauf von C-Produkten. Ziehe starke Rabatte, Bündelung oder sogar den Verkauf dieser Produkte an Einzelhändler im Rahmen der Liquidation in Betracht. Das mag für dein Unternehmen kontraintuitiv erscheinen, aber es wird dir den dringend benötigten Liquiditätsfluss liefern und Raum für bewegliche Lagerbestände lassen.
HINWEIS: Die COVID-19-Situation entwickelt sich rapide, sei also vorsichtig, wenn du dich bei anstehenden Bestellungen auf zurückliegende Verkaufsdaten verlässt.
4. Verlängerung der Verbindlichkeiten mit Lieferanten
Eine andere Möglichkeit, um den Liquiditätsfluss zu gewährleisten, ist die Reduzierung der Ausgaben. Eine Möglichkeit, das Betriebskapital zu halten besteht darin, die Lieferanten später zu bezahlen. Um die Integrität (und Lebensdauer) der Lieferantenbeziehungen zu erhalten, empfehlen wir den Einzelhändlern, so frühzeitig wie möglich mit ihren Lieferanten zusammenzuarbeiten, um eine Vereinbarung zu treffen, mit der beide kurzfristig leben können.
Lesetipp: 12 Tipps, wie man kleine Unternehmen zu Zeiten der Corona-Krise Unterstützung bieten kann, findest du hier.
5. Daueraufträge mit Lieferanten pausieren
Abhängig von den aktuellen Bedarfsmustern und der Art deines Geschäfts, möchten einige Einzelhändler die Produktion verlangsamen, um nicht an Lagerbestände gebunden zu sein. Wenn dies auf dich zutrifft, solltest du die Daueraufträge für Rohstoffe bei den Lieferanten überdenken und alle Algorithmen für die automatische Auffüllung pausieren, bis du mehr weißt. Auf diese Weise lassen sich zukünftige Zahlungen zurückstellen. Je früher du die Bestellung widerrufst oder aufschiebst, desto besser für deine Lieferantenbeziehung.
6. Versandkosten senken
Die Versandkosten können die Gewinnspannen auffressen. Wenn du also Einsparungen vornehmen möchtest, empfehlen wir dir Folgendes:
-
Manuelle Abwicklung von Bestellungen ist möglich.
-
Versand mit Shopify.
Wir haben mit allen großen Kurieren wettbewerbsfähige Preise für dich ausgehandelt. Außerdem kannst du deine eigenen Etiketten zu Hause drucken und von jedem Postamt aus versenden.
7. Beantragung staatlicher Unterstützung
Die Aufnahme von Krediten ist in der Regel ein letzter Ausweg, allerdings führen Regierungen in der ganzen Welt finanzielle Entlastungsmaßnahmen ein, um die von der COVID-19-Pandemie betroffenen Kleinunternehmen zu unterstützen. Wir haben eine Liste der von der Regierung geführten finanziellen Entlastungsprogramme für kleine Unternehmen zusammengestellt. Wir aktualisieren diese Liste täglich, und empfehlen allen Betroffenen einen Blick auf das Angebot ihrer Regierung zu werfen.
Strategien zur Steigerung der Online-Verkäufe
Da die Verbraucher sozial distanziert sind und von zu Hause aus arbeiten, verbringen sie nun noch mehr Zeit online als je zuvor. Unsere Empfehlung ist, sich auf das zu konzentrieren, was du mit deinem Onlineshop und dem digitalen Marketing tun kannst, um den sinkenden Traffic zu kompensieren.
Jetzt ist es an der Zeit, sich erneut mit den Marketingkosten zu befassen und die Wirksamkeit deiner virtuellen Kommunikation zu verbessern, deine Homepage wie ein Schaufenster zu behandeln und einen Teil deines physischen Geschäftserlebnisses auf deine Produktseiten und Social Media-Kanäle zu manövrieren. Nicht zu vergessen sind auch die Pay-per-Click-Kanäle wie Such- und Display-Anzeigen.
TIPP: Wenn du deinen Laden bereits geschlossen hast, ändere deine Yelp-Einträge und Google-Informationen, um Kunden auf deinen Webshop zu leiten.
Leitfaden: Du willst dein Ladengeschäft online bringen? Wie du mit Shopify dein Onlinebusiness erfolgreich startest, erfährst du hier.
1. Erreiche deine wertvollsten Kunden
Da etwa 20 % deiner Kunden 80 % der Einnahmen ausmachen, solltest du in Betracht ziehen, deine hochwertigen Kunden zu priorisieren, um so deren Loyalität zu sichern.
Apps wie Endear fungieren als Kundenbeziehungsmanagementsystem und als Messaging-Plattform in einem. Es hält dich und deine Mitarbeiter produktiv, während ihr aus der Ferne arbeitet, und ermöglicht dir, mit deinen Kunden per SMS und E-Mail in Kontakt zu bleiben. Außerdem kann man personalisierte Empfehlungen und Lookbooks versenden, die Links zum Online-Kauf enthalten.
Berücksichtige abschließend, einen Live-Chat zu deinem Webshop hinzuzufügen, um den personalisierten Service 1:1 zu replizieren, den die Kunden im Geschäft gewohnt sind.
2. Passe deine Marketingbotschaften an
In den kommenden Wochen müssen die Marken auf die Bedürfnisse der Verbraucher eingehen und ihr Marketing und ihre Werbung überdenken. Das könnte bedeuten, dass bestimmte Kampagnen für bestimmte Produkte pausiert werden müssen und dass Texte und Gestaltung der Anzeigen angepasst werden müssen, um den Umständen der COVID-19-Pandemie besser gerecht zu werden. Beispielsweise solltest du keine Werbung für Koffer mit "Fernweh"-Wording machen, wenn eine globale Reiserichtlinie in Kraft ist.
Marken sollten sich jedoch davor hüten, sich zu weit von ihrer Kernmarkenbotschaft zu entfernen oder, schlimmer noch, als opportunistisch zu erscheinen. Im Folgenden sind einige Beispiele von Marken aufgeführt, die einfache Anpassungen an ihrer Botschaft vorgenommen haben und gleichzeitig authentisch bleiben:
3. Schaffe "soziale Erlebnisse" in den sozialen Medien
In Abwesenheit von "Real-Life-Erfahrungen" suchen Kunden, die sich in Isolation befinden, zunehmend in sozialen Medien nach Inhalten und Verbindungen. Marken sollten kreativ werden und überdenken, wie sie ihre Präsenz in den sozialen Medien nutzen können.
Von virtuellen Ausstellungsräumen bis hin zu live gestreamten Yoga-Kursen - Marken werden mit ihren Social-Media-Kanälen kreativ und erreichen ihr loyales Zielpublikum.
4. Kostenfreien Versand oder lokale Abholung anbieten
Die Versandkosten sind ein Hindernis für Online-Käufer, daher solltest du in Betracht ziehen, kostenlosen Versand anzubieten. Eine weitere Möglichkeit, Versandkosten zu vermeiden, ist das Angebot der "Bordsteinabholung". Mit anderen Worten: Kunden vor Ort können ein Produkt online kaufen und es anschließend in deinem Geschäft abholen (auch wenn du technisch nicht geöffnet hast).
Empfohlene App: Zapiet
5. Erweiterung der Rückgabe- und Umtauschbedingungen
Beim Thema Feingefühl kann das Nachempfinden der Unsicherheit der Kunden sehr hilfreich sein. Angesichts von Ladenschließungen werden Rückgaben und Umtausch schwieriger und könnten Online-Käufe verhindern. Einfach ausgedrückt: Kunden wollen nicht auf einem Produkt sitzen bleiben, das ihnen nicht gefällt.
Eine Ausweitung der Rückgabe- und Umtauschbedingungen in Anerkennung der derzeitigen Situation könnte die Zweifel der Käufer zerstreuen und Anreize für Online-Verkäufe schaffen.
Überdenke deine bezahlten Marketing-Strategien
Digitales Marketing eröffnet viele Möglichkeiten, Kunden dort zu erreichen, wo sie online ihre Zeit verbringen. Aber mit einem verminderten Liquiditätsfluss könnte es ein guter Zeitpunkt sein, deinen bezahlten Marketing-Mix zu überdenken, die Ausgaben auf Taktiken zu konzentrieren, bei denen du das höchste Outcome erzielen kannst, und die Möglichkeiten der täglichen Budgetkontrolle nutzen, die durch bezahlte Werbeplattformen zur Verfügung stehen, um deine Ausgaben zu kontrollieren.
1. Nutze Retargeting-Anzeigen, um deine Kunden zu erreichen
Facebook-Werbung kann dabei helfen, neue Kunden zu erreich über die benutzerdefinierte Zielgruppen, die du kreierst, die aus deinen früheren Kunden oder Social-Media-Fans bestehen - Menschen, die dein Geschäft bereits kennen und lieben.
Lesetipp: Wie du die 19 größten Fehler beim Facebook-Marketing vermeidest, erfährst du hier.
Du kannst eine Kundenliste in den Facebook-Anzeigenmanager hochladen und die Plattform nutzen, um mit deinen treuesten Kunden in Kontakt zu treten, indem du Geschenkkarten, Vorbestellungen oder andere Angebote, die wir in diesem Artikel behandelt haben, herausstellst.
2. Auf Instagram verkaufen
In den letzten zwei Wochen verzeichneten die Influencer-Agenturen offensichtlich einen 76-prozentigen Anstieg der täglichen Anzahl von Likes auf Instagram #Ad-Posts und einen 22-prozentigen Anstieg der Instagram-Kampagnenimpressionen im Vergleich zum letzten Quartal. Mit einem so hochgradig engagierten Publikum kann Instagram dafür sorgen, dass deine Marke von bestehenden und zukünftigen Kunden besser entdeckt wird.
- Erstelle einen Instagram-Feed mit Produkttags. Shopifys Shopping-Funktion ermöglicht es Unternehmen, Produkte zu markieren, die von Benutzern direkt über die App im Store gekauft werden können. Shopify-Plugins wie Shoppable Instagram Galleries macht es für dein Unternehmen einfacher denn je, Verkäufe zu generieren.
- Schalte Instagram Story-Anzeigen. Video-Stories sind für Unternehmen zu einer großartigen Möglichkeit geworden, tiefere Verbindungen herzustellen und die Persönlichkeit einer Marke zu zeigen. Achte darauf, dass du Produktlinks einfügst, damit die Zuschauer direkt von ihrer App aus einen Kauf tätigen können.
3. Für bewusste Käufer mit Google Performance Max Kampagnen auftreten.
Während manche Werbung während dieser Zeit als störend empfunden werden kann, hilft die Suchwerbung dir dabei, speziell bei Kunden aufzutauchen, die aktiv nach deinen Produkten suchen. Die Google Shopping App macht es für Online-Käufer einfacher, deine Marke über YouTube, Google-Suche und Google Mail zu finden.
Google Shopping ist relativ einfach einzurichten. Du kannst Produkte mit dem Google Merchant Center synchronisieren, ein Budget festlegen und dann die Kampagne von Google optimieren lassen, so dass die Produkte angezeigt werden, wenn die Nutzer im gesamten Google-Netzwerk danach suchen.
HINWEIS: Unternehmen, die neu bei Google werben, können 100 Euro in Form von Anzeigenbudget erhalten, wenn sie 25 Euro ausgeben. Das Guthaben wird automatisch angewendet, sobald ein neues Google-Anzeigenkonto erstelle und 25 Euro über unsere Google Shopping-App ausgeben werden.
Wie Shopify helfen kann
Wende dich bitte an unser Support-Team
Unser Support-Team arbeitet 24/7 rund um den Globus, um unsere Händler in jeder Hinsicht zu unterstützen.
Shopify sucht mit Hochdruck nach Möglichkeiten, wie wir kleinen Unternehmen durch die Coronavirus-Krise helfen können. Tools und Unterstützung findest du in unserem COVID-19 Ressourcencenter, sobald sie verfügbar sind.
Finde einen Shopify-Experten (auf Englisch), um dein Online-Geschäft zu optimieren.
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- Social Media-Anzeigen erstellen
- Mehr aus dem E-Mail-Marketing herausholen
Geschenkkarten sind jetzt in allen Tarifen erhältlich.
Geschenkkarten können für Unternehmen ein leistungsstarkes Instrument sein, um ihren Liquiditätsfluss zu unterstützen, wenn der Verkauf in den Geschäften schwierig ist. Deshalb stellen wir diese Funktion vorübergehend in allen Shopify-Tarifen zur Verfügung (bisher war dies nur im teuersten Shopify-Tarif verfügbar).
Geposted von Hendrik Breuer: Hendrik ist Redakteur des deutschen Shopify-Blogs. Möchtest du einen Gastbeitrag veröffentlichen? Dann lies bitte zuerst diesen Leitfaden.
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