Hast du schon mal eine Website besucht und eine kleine Erweiterung am Anfang der URL bemerkt? Vielleicht hast du sie manuell eingegeben oder bist automatisch weitergeleitet worden. Diese Erweiterungen sind Subdomains, sie können in deiner E-Commerce-Strategie verschiedene Anwendungen haben.
In diesem Beitrag zeigen wir dir, was eine Subdomain ist, wie du sie aufbaust und auf welche Fälle du besonders achten solltest, wenn du eine eigene Subdomain anlegen willst.
Was ist eine Subdomain?
Eine Subdomain (Third-Level-Domain) ist ein separater Teil einer Website mit optionalem Teil des Domainnamens, der vor der Root-Domain steht. Subdomains werden häufig verwendet, um verschiedene Bereiche einer Website zu trennen – im Falle eines Blogs kann die Domain z.B. "www.blog.deinedomain.com" lauten, während "blog." dabei die Subdomain darstellt.
Subdomain vs. Domain: Aufbau & Unterschied
Die Domain ist das Netzwerk aus allen Subdomains, inklusive Webseiten. Subdomains kannst du hingegen als kleinere Untergruppe von Webseiten verstehen, die sich auf derselben Root- und Top-Level-Domain (TLD) befinden. Der Aufbau folgt dabei einem einfachen Schema: subdomain.domain.tld.
Damit ist die Subdomain eine Erweiterung der Hauptdomain, die für eine bestimmte Funktion oder einen bestimmten Bereich vorgesehen ist. Während die meisten Domainnamen einfach aus Second-Level-Domain und Top-Level-Domain bestehen – wie beispielsweise www.wikipedia.de – kommt mit der Subdomain (Third-Level-Domain) ein Präfix dazu, das den Nutzer zu einem anderen Ziel leitet. Die Subdomain könnte so etwa für einen separaten Onlineshop (shop.website.de) oder eine separate Länderversion bestehen (land.website.com).
Obwohl Subdomains technisch gesehen Teil der Root-Domain sind, existieren sie fast unabhängig davon. Betrachte sie eher als eine Erweiterung deiner Hauptwebsite. Du kannst das Aussehen deiner Subdomain-Seite ändern, um sie von deiner Hauptdomain zu unterscheiden, oder du kannst das Aussehen beibehalten, um ein einheitliches Markenerlebnis zu schaffen.
Wenn du noch auf der Suche nach einem Namen für deine Domain bist, erhältst du in diesem Video (auf Englisch) wertvolle Tipps:
So erstellst du eine Subdomain
Die Schritte zum Erstellen einer Subdomain variieren zwar leicht, je nach deinem Webhosting-Anbieter bzw. deiner Anbieter:in, aber in der Regel musst du in den Einstellungen deines Domain-Registrars und deines Hosting-Providers ein paar kleine Änderungen vornehmen. Um die Subdomain manuell einzurichten, müssen dann entsprechende DNS-Einträge gesetzt werden – typischerweise ein A- oder CNAME-Eintrag, der auf den gewünschten Server verweist.
Wenn du Shopify verwendest, kannst du zum Einrichten von Subdomains einfach wie folgt vorgehen:
- Gehe in deinem Shopify-Admin zu Einstellungen > Domains.
- Klicke auf Verwalten für die Domain, die du konfigurieren möchtest.
- Klicke im Abschnitt Subdomains auf Subdomain hinzufügen.
- Gib das Präfix ein, das du hinzufügen möchtest: Für internationale Subdomains gibst du den zweibuchstabigen Ländercode für deinen Zielmarkt ein. Zum Beispiel "eu" für Europa oder "ca" für Kanada. Für alle anderen Subdomains gibst du den Text ein, den du als Präfix hinzufügen möchtest. Zum Beispiel "blog" oder "shop".
- Klicke auf Subdomain hinzufügen.
Verwendung einer Subdomain: 8 beliebte Anwendungsfälle
Subdomains haben viele Anwendungsfälle, zum Beispiel:
- International verkaufen
- Testumgebung
- Optimierung für Mobilgeräte
- E-Commerce-Website einrichten
- Kontakt-Seite
- Kundenportal
- Blog
- Gezielt verkaufen
1. International verkaufen
Subdomains können dir helfen, organisiert zu bleiben und standortspezifische Angebote zu erstellen, wenn du international verkaufst. Die Erweiterung deiner Subdomain kann die Abkürzung für die Region, das Land oder den Kontinent sein. Du könntest beispielsweise uk.website.com für Kund:innen in Großbritannien und us.website.com für Kund:innen in den USA verwenden.
Du kannst die Subdomain auch verwenden, um verschiedene Sprachen unterzubringen. Die spanische Version deiner Website könnte es.website.com heißen, die französische fr.website.com. Auf diese Weise kannst du deine Subdomains oder Unterverzeichnisse einfach verwalten, da mehrere Länder/Regionen Spanisch und mehrere Länder/Regionen Französisch sprechen.
Waterdrop hat mit seinen Microdrinks den Getränkemarkt wachgerüttelt. Auf der Website können die Nutzer:innen ihren Standort auswählen bzw. werden durch Landerkennung auf den richtigen Store geleitet. Jeder Standort hat seine eigene Domain oder Subdomain, die angibt, für welche Region die Website bestimmt ist. Kund:innen aus Japan werden zur Subdomain jp.waterdrop.com weitergeleitet, während Kund:innen aus spanischsprachigen Ländern direkt zur Länderdomain waterdrop.es gelangen. Die meisten Länder in Europa sind unter eu.waterdrop.com zu finden.
2. Testumgebung
Viele E-Commerce-Unternehmen nutzen Subdomains, um Testseiten zu erstellen. Diese Subdomains ermöglichen es dir, deine Website oder einzelne Seiten zu testen, bevor du sie online stellst. Das ist wichtig, denn so kannst du Probleme oder Fehler finden und beheben, bevor die Öffentlichkeit darauf zugreifen kann – so kannst du die meisten neuen Kampagnen mit Zuversicht starten.
Es kann auch sein, dass sich deine Website noch im Aufbau befindet oder noch nicht bereit ist, um vollständig in sie zu investieren. Kostenlose Shopify-Nutzer:innen erhalten zum Beispiel eine URL mit myshopify.com am Ende des Domainnamens.
3. Optimierung für Mobilgeräte
Subdomains können auch nützlich sein, um die mobile Version deiner Website zu verbessern. Wenn du mit deinem Smartphone online einkaufst, ist dir vielleicht der Buchstabe m am Anfang einiger Website-URLs aufgefallen. Das liegt daran, dass diese Websites eine eigene mobile Subdomain für Nutzer:innen von Smartphones, Tablets und anderen kleinen Geräten verwenden. Sie nutzen damit die Möglichkeit, ihr mobiles Erlebnis anzupassen, ohne das Desktop-Erlebnis zu beeinträchtigen.
Es ist wichtig, ein maßgeschneidertes mobiles E-Commerce-Erlebnis zu schaffen, das sich von dem unterscheidet, das deine Kund:innen auf einem Desktop-Browser haben. 2023 tätigten in Deutschland etwa 24,4 % der Menschen wöchentlich einen Einkauf über ihr Smartphone.
4. E-Commerce-Website einrichten
Nicht jede E-Commerce-Website begann auch als E-Commerce-Website. Manche Websites sind aus anderen Gründen entstanden. Deine Website kann beispielsweise als Blog entstanden sein, und nachdem du dir ein großes Publikum aufgebaut hast, hast du beschlossen, deinen Blog durch E-Commerce zu monetarisieren. Oder du hast eine Affiliate-Website gestartet, die du später um einen E-Commerce-Bereich erweitern möchtest.
Manche Websites migrieren zu einer anderen Software, die speziell als E-Commerce-Plattform konzipiert ist. Andere machen sich nicht die Mühe einer Migration und erstellen stattdessen eine eigene Subdomain für den E-Commerce. Viele Websites verwenden "Shop" als Subdomain – du könntest dafür z.B. shop.deinewebsite.de nutzen.
5. Kontakt-Seite
Auch deine Kontakt- oder technischen Supportseiten können eine neue Subdomain rechtfertigen, vor allem, wenn dein Tech-Stack dies erfordert. Wildling Shoes verwendet eine Subdomain für seine Hilfeseite: help.wildling.shoes. Du könntest stattdessen auch Wörter wie "support" oder "kontakt" verwenden.
6. Kundenportal
Vielleicht hast du auch ein Kundenportal, in das sich deine Kund:innen einloggen können. Dort können sie den Bestellstatus, frühere Bestellungen, aktuelle Aktionen, den Status des Treueprogramms und vieles mehr überprüfen. Du als Shopbetreiber:in profitierst außerdem davon, nicht jedes Mal der Kundendienst kontaktiert werden muss. Dieses Kundenportal kann auf einer eigenen Subdomain stattfinden.
7. Blog
Manche Websites nutzen eine Subdomain, um ihren Blog vom Rest der Website zu trennen. In vielen Blogs hat die Subdomain eigene Funktionen, die sich vom Rest der Website unterscheiden. Wenn du einen Blog für deine Website erstellen möchtest, kannst du ihn auf einer Subdomain deiner Hauptseite hosten.
8. Gezielt verkaufen
Du kannst Subdomains auch nutzen, um verschiedene Zielgruppen oder Geschäftsziele anzusprechen. Dabei sind Subdomains für spezifische Kundensegmente oder besondere, neue Keywords denkbar.
3 Beispiele für verschiedene Subdomains
Da du nun einige gängige Anwendungsfälle für Subdomains kennst, wollen wir uns einige Beispiele in der Praxis ansehen:
1. Amazon
Während die meisten Amazon-Nutzer:innen einfach auf www.amazon.com gehen, wenn sie online einkaufen wollen, ist Amazon für seine umfangreichen Subdomains bekannt.
Die Subdomain aws.amazon.com zum Beispiel leitet Besucher zu einer Seite, die sich speziell mit AWS beschäftigt. Unter music.amazon.com findest du eine Seite über Amazons Musik-Streaming-Dienst. Amazon nutzt Subdomains, um sicherzustellen, dass es zielgerichtete Inhalte und Lösungen auf der Grundlage seiner vielfältigen Nutzerbasis bereitstellen kann.
2. Hunter Händlerportal
Hunter, ein Shopify-Händler, der Kund:innen alles rund um Hunde- und Katzenbedarf anbietet, verwendet die Hauptdomain www.hunter.de für seine Website. Dort findet man Links zum Onlineshop mit eigener Domain, aber auch zum Händlerportal, auf dem sich die jeweiligen Partner:innen über die von Hunter gewählte Subdomain b2b.hunter.de einloggen können. Die Subdomain dient dazu, die Daten des Partnerprogramms von den Kundendaten zu trennen.
3. Shopify Hilfe-Center
Bei Shopify ist die Subdomain help.shopify.com eine spezielle Landingpage für Nutzer:innen, die Hilfe mit den Shopify-Produkten benötigen. Während die Community über shopify.com auch zum Hilfecenter navigieren kann, wird dann auf die Subdomain help.shopify.com weitergeleitet, wo diejenigen, die Hilfe benötigen, die jeweiligen Vereinfachungen finden.
Bedeutung von Subdomains für die SEO
Subdomains können unglaublich effektiv sein, wenn es darum geht, dass deine hochwertigen Inhalte klar abgegrenzt und strukturiert und somit auch von den richtigen Nutzer:innen gesehen werden. Das wirkt sich letztendlich auch positiv auf die Suchmaschinenoptimierung (SEO) aus.
Suchmaschinen behandeln Subdomains oft wie eigenständige Websites, was sowohl Chancen als auch Risiken birgt. Einerseits ermöglicht dir das die gezielte Optimierung auf unterschiedliche neue Keywords und andere Zielgruppen. Andererseits kann die SEO-Power (Authority) der Hauptdomain nicht automatisch auf die Subdomain übertragen werden, was zusätzlichen Optimierungsaufwand wie eigene Sitemaps, strukturierte Daten und Performance-Optimierungen mit sich bringt.
Mit Blick auf SEO solltest du deshalb immer abwägen, ob du eine eigene Subdomain für den neuen Bereich erstellen willst oder ein Unterverzeichnis direkt auf dem Pfad der Root-Domain nutzt, indem du z.B. deinen Blog über www.website.de/blog/... einbindest, um die Authority deiner Domain zu nutzen.
Fazit: Nutze Subdomains sinnvoll und halte den Aufwand gering
Die Verwaltung einer Domain ist schon kompliziert genug, ohne dass dabei Subdomains berücksichtigt werden. Deshalb solltest du immer überlegen, ob eine eigene Subdomain für deine Idee notwendig ist. Zudem brauchst du eine technische Lösung, die die Verwaltung der Subdomains im Backend für dich vereinfacht.
Wenn du deine Domain und Subdomains bei Shopify registrierst, wird sie sofort mit deinem Onlineshop verbunden – es sind keine Apps von Drittanbieter:innen oder komplexe Einrichtungsprozesse nötig. Halte also deinen Aufwand bei der Subdomain-Verwaltung immer gering, indem du sie überschaubar und zentral verwaltest.