Restaurants, Food Trucks, Bäckereien, Lebensmittelgeschäfte und viele mehr – sie alle leben von der Stärke ihrer Food-Fotografie. Auch in den sozialen Medien gibt es mittlerweile den Trend, seinen Followern das eigene Essen zu präsentieren. Doch egal ob für eine Webseite oder Instagram, es ist wichtig, dass die Qualität deiner Food-Aufnahmen den Erwartungen deiner Kundschaft entspricht.
Um tolle Produktfotos von Speisen und Lebensmitteln zu machen, musst du nicht unbedingt einen Profi beauftragen oder eine teure Ausrüstung kaufen. Professionell anmutende Fotos können auch von Anfänger:innen ganz einfach mit einer Smartphone-Kamera-App aufgenommen werden. In unserem Leitfaden findest du unsere besten Tipps zur Food-Fotografie.
Was ist Food-Fotografie?
Bei Food-Fotografie handelt es sich um die fotografische Abbildung von Lebensmitteln, Menüdarstellungen oder Kochsituationen. Die meist ästhetisch inszenierten Aufnahmen werden dann anschließend z. B. in Kochbüchern, Onlineshops, Blogs oder auf Social Media veröffentlicht.
Die technischen Grundlagen der Food-Fotografie
Die Basis für gute Food-Fotos ist die richtige Technik. Damit dir der Start in die Food-Fotografie gelingt, haben wir die wichtigsten Aspekte für eine geeignete Food-Fotografie Ausrüstung zusammengefasst.
Die Wahl der Kamera
Das geeignete Werkzeug ist für Handwerker:innen ebenso wichtig wie für den Food-Fotograf bzw. die Food-Fotografin. Im Bereich der Lebensmittelfotografie ist die Kamera die zentrale Ausrüstung. Nur wer sein Werkzeug kennt und richtig damit umgehen kann, wird herausragende Ergebnisse liefern.
Im Prinzip eignen sich alle auf dem Markt verfügbaren Kameras, um Lebensmittel zu fotografieren. Die Wahl der Kamera sollte sich vor allem an deinen Zielen orientieren, die du mit deiner Fotografie verfolgst. Machst du Fotos nur für dich, reicht ein Einsteigermodell oder sogar dein Smartphone aus. Möchtest du mit deinen Fotos Geld verdienen und diese in Magazinen oder ähnlichem veröffentlichen, spielt die Sensorgröße aufgrund der Auflösungsanforderungen eine größere Rolle und du solltest dich eher mit Vollformatkameras auseinandersetzen.
Kamera vs. Smartphone
Heutzutage ist es mit der aktuellen Smartphone-Technik möglich, tolle Food-Fotografien anzufertigen. Es muss vor allem zu Beginn nicht die teure Vollformatkamera sein. Nutze die Technik, die dir zur Verfügung steht, um die ersten Schritte in der Food-Fotografie zu unternehmen. Wenn du dich dafür entscheidest, dein Smartphone zu nutzen, solltest du aufgrund des kleinen Sensors auf ausreichend Belichtung achten.
Das passende Objektiv
Hast du dich für eine Kamera entschieden, steht die Wahl des passenden Objektives an. Diese Wahl ist wichtiger als die Kamera selbst, denn die Qualität der Bilder wird wesentlich vom Objektiv und nicht von der Kamera bestimmt. Entscheidend bei der Auswahl sind vor allem die Brennweite (z. B. 35mm, 50mm, 120mm etc.) und die Lichtstärke (z. B. 1:1.4, 1:2.8, 1:5.6 etc.) des Objektivs.
Brennweite
Die Brennweite eines Objektivs bestimmt das Gesichtsfeld. Das heißt, je kürzer die Brennweite, desto größer ist der vom Objektiv festgehaltene Bereich und umgekehrt. Ein Weitwinkelobjektiv mit einer Brennweite von 16mm fängt ein sehr viel weiteres Bild ein als ein Teleobjektiv mit einer Brennweite von 1000mm. Oder vereinfacht gesagt: Mit einem Teleobjektiv kommst du sehr nah an das Motiv heran, mit einem Weitwinkelobjektiv fängst du einen großen Bildausschnitt um das Motiv herum mit ein.
- Ein Weitwinkelobjektiv mit kurzer Brennweite eignet sich hervorragend, um ganze Tischszenen einzufangen oder Food-Portraits anzufertigen.
- Standardobjektive wie beispielsweise ein 35mm- oder 50mm-Objektiv entsprechen ungefähr dem Bildausschnitt des menschlichen Auges. Diese Objektive eigenen sich für Top-View-Aufnahmen.
- Teleobjektive mit einer Brennweite über 50mm erzeugen durch den Abstand zum Motiv eine geringe Tiefenschärfe und lassen den Hintergrund verschwimmen. Diese Objektive eignen sich vor allem für Frontalaufnahmen. Brennweiten weit über 100mm sind jedoch unpraktikabel, da der Abstand zwischen Kamera und Motiv sehr groß sein muss, um vernünftige Ergebnisse zu erzielen.
Jedes Objektiv hat eine Naheinstellgrenze. Diese gibt an, wie nah du an dein Motiv herangehen kannst, um das Bild scharf zu stellen. Bei Makroobjektiven ist diese Grenze sehr gering, sodass du mit dem Objektiv sehr nah an dein Motiv herangehen und detailreiche Aufnahmen erzeugen kannst. Falls du also nur begrenzt Platz hast und deine Kamera nah am Motiv positionieren musst, kann dir ein Makroobjektiv weiterhelfen.
Machst du dich auf die Suche nach einem passenden Objektiv findest du meist Angaben wie 24-105mm F2.8, 35mm F1.4 oder 16-55mm F2.8-5.6. Wie du bereits weißt, zeigt der erste Wert mit Millimeter-Angabe die Brennweite an. Es wird zwischen Zoomobjektiven und Festbrennweiten unterschieden. Während Zoomobjektive eine gewisse Flexibilität zulassen, sind Festbrennweiten meist lichtstärker. Was genau das heißt, erklären wir dir im Folgenden.
Lichtstärke
Die Lichtstärke eines Objektivs wird durch die Angabe des kleinsten Blendenwertes dargestellt (z. B. F1.4 oder F2.8-5.6). Je kleiner der Blendenwert, desto größer ist die Blendenöffnung, sodass mehr Licht auf den Sensor gelangt. Zusätzlich hilft ein kleiner Blendenwert bei der Freistellung des Motivs vom Hintergrund, sodass dieser unscharf wird und die Blicke der Betrachter:innen auf die wesentlichen Bildinhalte gelenkt werden.
Die korrekten Kameraeinstellungen
Hast du deine Kamera und dein(e) Objektiv(e) ausgewählt, kann es losgehen. Damit sich deine Ergebnisse direkt sehen lassen können, möchten wir dir in aller Kürze eine Einführung zu den wichtigsten Kameraeinstellungen mitgeben.
Blende
Die Blende bestimmt, wie viel Licht auf den Kamerasensor gelangt. Je niedriger der Blendenwert, desto mehr Licht wird eingefangen und desto unschärfer wird der Hintergrund des Bildes.
ISO
Mit dem ISO-Wert wird die Lichtempfindlichkeit des Kamerasensors festgelegt. Je weniger Licht zur Verfügung steht (z. B. bei Nachtaufnahmen), desto höher sollte der ISO-Wert sein. Der ISO-Wert deiner Kamera ist maßgeblich für das Bildrauschen verantwortlich. Aufgrund dessen solltest du bei der Food-Fotografie niedrige ISO-Werte nutzen und auf eine gute Beleuchtung deiner Szene achten.
Verschlusszeit
Die Verschlusszeit bestimmt, wie lange die Blende geöffnet ist und wie lange damit Licht auf den Sensor der Kamera trifft. Je kleiner die Verschlusszeit, desto kürzer ist die Blende geöffnet und desto schneller löst die Kamera aus. Mit kurzen Verschlusszeiten wie beispielsweise 1/1000 kannst du Bewegungen im Bild einfrieren. Dies kann zu tollen Effekten in deinen Food-Fotos führen, wenn du beispielsweise deinen Kuchen mit Puderzucker bestäubst.
Fokusmethode
Bei der Wahl der Fokusmethode steht die der Autofokus (AF) und der manuelle Fokus zur Verfügung. Möchtest du die volle Kontrolle über den Fokusbereich haben, kannst du mit dem manuellen Fokus arbeiten. Aufgrund der Tatsache, dass die Food-Fotografie keine bewegten Elemente abbildet und meist ein Stativ genutzt wird, ist die Gefahr verwackelter, unscharfer Aufnahmen gering.
Für den Foto-Einsteiger bzw. die Foto-Einsteigerin eignet sich der Autofokus, den du bei den meisten Kameras punktgenau auf den gewünschten Bildausschnitt richten kannst.
Ansprechende Requisiten
Das mit Abstand wichtigste Zubehör für die Lebensmittelfotografie ist das Stativ. Damit hältst du deine Kamera stabil, ermöglichst verschiedene Blickwinkel und sorgst für scharfe Aufnahmen.
Neben dem Stativ kannst du deiner Kreativität freien Lauf lassen. Schneidebretter, Geschirrtücher, Teller, Tassen, Besteck, getrocknete Früchte, Hintergründe usw. lassen deine Fotos interessant wirken und können gezielt zur Gestaltung der Szene genutzt werden.
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Die richtige Beleuchtung
Eine gute Beleuchtung ist der Schlüssel, um die Texturen und die Farbbalance deines Food-Fotos zu betonen. Bei der Wahl der richtigen Lichtquelle für dein Essen musst du dir Gedanken darüber machen, welche Aspekte davon du hervorheben möchtest. Möchtest du die Saftigkeit eines frisch gegrillten Steaks oder die einzigartige Textur eines perfekt geschnittenen Stücks Käse hervorheben?
Hier sind einige Dinge, die du für eine optimale Beleuchtung deines Fotos beachten solltest.
#1 Vermeide die Beleuchtung von vorne
Die Beleuchtung von vorne neigt dazu, harte, helle Flecken in deinem Foto zu erzeugen. Und das bedeutet, dass strukturierte Nahrungsmittel nicht auf eine Art und Weise kontrastiert werden, welche die Textur deines Essens hervorhebt. Das Resultat: es kann fade und geschmacklos erscheinen.
#2 Nutze stattdessen eine seitliche Beleuchtung
Die Beleuchtung von der Seite ist eine hervorragende Methode, um die Schatten und hellen Stellen bestimmter Lebensmittel wie Brot, Fleisch und Käse hervorzuheben. Das ist besonders wichtig, wenn du Nahrungsmittel fotografierst, die wie z. B. Sandwiches und Burger viele verschiedene Texturen haben.
#3 Achte auf harte Schatten
Du solltest die Textur deines Essens hervorheben. Harte Schatten können jedoch unangenehm und unappetitlich sein und oft an Schimmelflecken erinnern. Wenn du solch harte Schatten bemerkst, kannst du den Winkel deines Lichts oder der Kamera anpassen, um die Schattierungen im Bild auszugleichen und die Textur der Lebensmittel hervorzuheben.
#4 Verwende ein weiches, diffuses Licht
Harte Schatten können auch durch eine weichere Beleuchtung vermieden werden. Fotografierst du bei natürlichem Licht, machst du das am besten an einem bewölkten Tag direkt an einem Fenster. Wenn du dagegen in einem Studio fotografierst, solltest du eine schwach beleuchtete oder reflektierende Oberfläche verwenden, um das natürliche oder künstliche Licht auf dein Motiv zu lenken und passend zu streuen.
#5 Verwende, wann immer möglich, natürliches Licht
Natürlich ist es nicht unmöglich, ein gutes Food-Foto unter einer künstlichen Lichtquelle zu machen. Allerdings erfordert dies etwas mehr Wissen über das Thema Lichtgestaltung im Studio. Natürliches Licht, vor allem an einem bewölkten Tag, ist hell genug, um die Texturen deiner Lebensmittel hervorzuheben, aber weich genug, um keine harten Schatten zu verursachen.
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Das perfekte Food-Styling
Richte dein Essen so an, dass es optimal zur Geltung kommt. Wähle passende Oberflächen und Besteck. Platziere das Hauptmotiv deines Fotos in der Mitte deines Tellers und lasse an den Rändern Platz.
Köch:innen verwenden den Begriff des „Food-Plating“, um die ästhetische Anordnung ihrer Speisen zu beschreiben. Dabei ist ein gutes Plating wichtiger als es scheint. Tatsächlich haben Studien gezeigt, dass Menschen beim Verzehr von Nahrungsmitteln dazu neigen, gut angerichtetes Essen als schmackhafter und gesünder zu empfinden.
Wenn die Nutzer:innen nur ein Bild vor Augen haben, ist das Anrichten der erste Schritt, um den Eindruck zu erwecken, dass das fotografierte Essen genauso saftig und lecker ist, wie es den Anschein hat. Bevor du mit dem Fotografieren loslegst, solltest du dir überlegen, wie du dein Essen stilistisch ansprechend anordnest.
Hier sind einige Tipps für die optimale Anrichtung deiner Speisen:
1. Arrangiere nicht alle Speisen auf die gleiche Weise
Wenn du Speisen fotografierst, die eher gemischt sind (z. B. einen Salat oder eine Suppe), solltest du es mit der Platzierung der einzelnen Elemente nicht übertreiben.
Wenn du Speisen fotografierst, die etwas ungewöhnlicher sind, zum Beispiel Regenbogen-Smoothies oder Galaxiekuchen, ist die Sorgfalt beim Anrichten entscheidend. Bei dieser Art von Lebensmitteln kommt es mehr auf die Ausgewogenheit der Farben und die Präzision der Linien an, genauso wie bei einem Gemälde, einer Zeichnung oder einer Skulptur.
2. Wähle die richtige Oberfläche
Du solltest Teller und einen Hintergrund wählen, die am besten zur Ästhetik des Essens passen und die Stärken der Gerichte optisch zur Geltung bringen können.
Wenn dein Essen eher einfarbig ist, z. B. ein Laib Brot, kann es gut mit einem gemusterten Tischtuch kombiniert werden. Schneidebretter und Picknicktische aus Holz können ein rustikales Gefühl vermitteln und eignen sich hervorragend für die Präsentation von Hausmannskost oder leckeren Burgern und Pommes. Klassisch weiße Teller lassen bunte Speisen noch lebendiger wirken.
3. Platziere dein Hauptmotiv in der Mitte
Die meisten Menschen nehmen das Objekt in der Mitte eines Food-Fotos als den eigentlichen Star der Show wahr. Wenn du ein tolles Essen anrichtest, fängst du am besten in der Mitte mit dem Hauptgericht an. Anschließend arbeitest du dich nach außen vor und fügst Beilagen oder Garnierungen hinzu, um eine symmetrische Anordnung der einzelnen Speisen zu gewährleisten.
4. Denke wie ein Künstler bzw. eine Künstlerin
Professionelle Köch:innen benutzen Werkzeuge wie Löffel, Quetschflaschen, Pinzetten und sogar Pinsel, um ihre Teller akribisch dekorativ und präzise zu gestalten, wie es auch Künstler:innen mit ihrer Leinwand tun. Scheue dich nicht, Saucen und Muster zu verwenden, um deinem Teller einen künstlerischen Touch zu verleihen.
Gute Food-Fotograf:innen fungieren oft auch als Food-Stylist:in und stellen manchmal sogar Food-Styling-Kits zusammen. Dabei handelt es sich um eine Sammlung von Zubehör und Werkzeugen, die bei der Vorbereitung deines Essens auf das Fotografieren helfen. Solche Kits können Pinzetten, Papiertücher, Wattestäbchen und andere Werkzeuge enthalten, mit denen du deine kulinarischen Objekte akribisch in Szene setzen kannst.
Nachdem du dein Essen zum Fotografieren vorbereitet hast, solltest du dir Gedanken über die Anordnung und die Komposition der Fotos machen.
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Experimentiere mit der Bildgestaltung
Nicht alle Food-Bilder haben den gleichen Bildausschnitt. Die Ästhetik der zu fotografierenden Speisen sollte vorgeben, wie du sie ins Bild setzt. Es gibt hierbei keine richtige oder falsche Herangehensweise, nachfolgend jedoch ein paar Dinge, die du beachten solltest.
Versuche, aus verschiedenen Blickwinkeln zu fotografieren
Wenn es um die Blickwinkel deiner Fotos geht, solltest du dir überlegen, welchen Aspekt der Speisen du betonen möchtest. So sieht zum Beispiel ein Sandwich am besten aus, wenn es halbiert und von der Seite fotografiert wird, um die Textur und Saftigkeit des Rindfleischs zu betonen.
Aber nicht bei jedem Gericht funktioniert die Aufnahme von der Seite. Salate oder Wurstwaren lassen sich am besten aus der Vogelperspektive aufnehmen, um die Feinheiten der Anordnung der Zutaten zu zeigen.
Vermeide es, dein Essen aus einem nach vorne und unten gerichteten Winkel zu fotografieren. Das ist ein häufiger Fehler bei der Food-Fotografie, da dies der erste Blickwinkel ist, den man sieht, wenn man einen Teller mit Essen vor sich hat.
Aus demselben Grund sehen Aufnahmen aus diesem Winkel oft uninteressant und gewöhnlich aus. Es gibt sicherlich Ausnahmen von dieser Regel, aber im Allgemeinen werden die besten Texturen und Linien des Essens aus diesem Blickwinkel nur selten hervorgehoben.
Verwende appetitanregende, naturgetreue Farben
Denke daran, bei deiner Food-Fotografie die Farbpsychologie zu beachten. Menschen neigen dazu, Grau, Schwarz und Blau als die am wenigsten appetitanregenden Farben wahrzunehmen, während Rot- und Gelbtöne eher als Appetitanreger wirken.
Davon abgesehen gibt es auch Ausnahmen. Desserts, Süßigkeiten und natürlich blaue Lebensmittel können so gestaltet werden, dass sie appetitlich aussehen. Überlege dir, wie die Farben auf deinem Foto zusammenpassen und sich gegenseitig ergänzen und wie diese Farben deine Ästhetik untermalen.
Versuche, dein Essen mit Requisiten oder interessanten Texturen und Mustern in Komplementärfarben zu ergänzen und die Farben möglichst ausgewogen zu halten. Sorge für eine ausreichende Sättigung deiner Fotos und vermeide die Verwendung kühlerer Farbfilter. Die meisten Speisen, vor allem Fleisch und Käse, sehen unter blauem Licht unappetitlich aus.
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Verwendung der Schärfentiefe zur Erzeugung eines selektiven Fokus
Bei der Schärfentiefe geht es um den Abstand zwischen den Objekten im Bild und die Art und Weise, wie die Schärfe die Teile der Speisen hervorhebt, die sich am nächsten befinden. Genauso wie bestimmte Nahrungsmittel optimale Blickwinkel haben, haben sie auch Stellen, auf die der Fokus am besten ausgerichtet werden sollte.
Versuche es mit fokussierten Nahaufnahmen und weniger scharf gestellten Hintergründen. Wenn du mit der Schärfentiefe deiner Fotos spielst, kannst du die Textur deiner Speisen hervorheben – bei Pastagerichten funktioniert dieser Effekt besonders gut.
Food-Fotos bearbeiten wie die Profis
Wenn du deine Food-Aufnahmen gemacht hast, solltest du sie mit einem Fotobearbeitungsprogramm noch ein wenig nachbessern. Wenn du das nötige Budget hast, kannst du ein kostenpflichtiges Programm (wie Adobe Lightroom) verwenden. Es gibt aber auch jede Menge kostenlose Fotobearbeitungsprogramme.
Achte aber darauf, bei deinen Bearbeitungen eher konservativ vorzugehen. Eine zu starke Bearbeitung kann dazu führen, dass deine Food-Bilder unnatürlich und unappetitlich aussehen. Leichte Bearbeitungen der Farbbalance und der Schattierung verleihen deinen Fotos jedoch ein eleganteres und professionelleres Aussehen.
Damit du weißt, was wir meinen, hier ein Foto von einem Gericht, bevor wir es nachbearbeitet haben.
Das Essen ist ansprechend angerichtet und die Komposition ist interessant und ausgewogen. Alles ist gut ausgeleuchtet, womit das Bild ein guter Ausgangspunkt für ein perfektes Food-Foto ist. Wir müssen aber noch ein bisschen nachbessern, um den „Geschmack“ des Fotos richtig zur Geltung zu bringen.
Schärfen des Bildes
Im Allgemeinen sollte dein Bild, sofern du es mit einer ruhig gehaltenen Kamera und guter Beleuchtung aufgenommen hast, ziemlich scharf sein. Einige Anpassungen an der Bildschärfe verleihen den Kanten jedoch mehr Schärfe und helfen dabei, die verschiedenen Aspekte des Bildes zu definieren.
In Photoshop und anderen Bildbearbeitungsprogrammen kannst du ein Bild schärfen, indem du die Funktion „Unscharf maskieren" anwendest. Die hier verwendeten Filter erhöhen den Kontrast zwischen benachbarten Pixeln und verleihen den Rändern deines Bildes ein definierteres Aussehen.
„Unscharf maskieren“ bietet drei Einstellungsmöglichkeiten:
- Radius: Hier wird festgelegt, wie viele Pixel, die an kontrastreiche Kanten grenzen, von dem Filter berücksichtigt werden. Wenn dein Foto weniger aber größere Objekte enthält, kannst du einen höheren Radius von etwa 2 einstellen. Für Bilder mit komplizierteren Elementen und schärferen Linien solltest du einen niedrigeren Radius zwischen 0,05 und 1 wählen. Für unser Bild oben haben wir einen Radius von 0,7 verwendet, weil die Gerichte sehr viele scharfe Linien aufweisen.
- Stärke: Diese Option steuert die Stärke des Kontrasts, der auf die Kanten des Bildes angewendet wird. Bei tollen Food-Bildern ist es normalerweise am besten, diesen Faktor so gering wie möglich zu halten. Ein hoher Schärfegrad kann deine Fotos „düsterer“ wirken lassen. Auch wenn das für manche Arten von Fotos gut funktioniert, können düstere Speisen unappetitlich wirken.
- Schwellenwert: Damit stellst du ein, wie viel vom Bild durch den Filter abgedeckt wird. Bei einem Wert von 0 wird der Filter auf das gesamte Bild angewendet. Wenn du den Schwellenwert einstellst, werden kontrastreiche Bereiche des Fotos geschärft und kontrastarme Bereiche ausgespart. Im obigen Beispiel haben wir den Schwellenwert bei 0 belassen, weil die vielen Linien von einem niedrigeren Schwellenwert profitieren. Wenn deine Food-Fotos aber größere Objekte und weniger Linien enthalten, kannst du den Schwellenwert ruhig etwas höher einstellen.
Festlegen des Weißabgleichs
Der Weißabgleich bezieht sich auf den Farbton der weißen Teile deines Fotos. Die Einstellung des Weißabgleichs kann dazu beitragen, dass ein Bild „wärmer“ oder „kühler“ aussieht.
Wenn du Essen fotografierst, lässt ein wärmeres Weiß deine Speisen appetitlicher aussehen als kühleres Licht.
Der Weißabgleich kann auf verschiedene Arten eingestellt werden, je nachdem, welches Fotobearbeitungsprogramm du verwendest. In Photoshop kannst du dies einstellen, indem du das Bild auswählst und dann Korrekturen > Farbbalance wählst.
Anpassen von Helligkeit/Kontrast
Der Kontrast ist der Abstand zwischen den dunkelsten und hellsten Bereichen deines Fotos. Wenn du den Kontrast zwischen hellen und dunklen Teilen des Bildes erhöhst, erhält das Bild mehr Details.
Verschiedene Fotobearbeitungsprogramme haben unterschiedliche Möglichkeiten zur Anpassung von Helligkeit und Kontrast deiner Fotos. In Photoshop kannst du dies tun, indem du Ebene > Neue Einstellungsebene > Helligkeit/Kontrast wählst. Dadurch erhältst du ein Bedienfeld mit Schiebereglern, mit denen du die Helligkeit und den Kontrast deines Fotos anpassen kannst.
Wenn du die Helligkeit und den Kontrast leicht erhöhst, kommen die verschiedenen Farben, Lichter und Schatten in deinem Foto besser zur Geltung und machen das Bild zu einem echten Hingucker.
Erhöhung der Sättigung
Der letzte Tipp für die Bearbeitung deiner Food-Fotografie ist eine leichte Erhöhung der Sättigung. Die Sättigung beschreibt die Intensität der Farben in deinem Foto. Wenn es um Food-Fotografie geht, solltest du daran denken, dass gesättigte, warme Farben meist appetitlicher wirken.
Denke an die intensive Farbe von saftig rotem Rindfleisch oder an eine leuchtend orangefarbene Mango-Scheibe. Ein wenig Sättigung in einem Food-Foto ist eine ausgezeichnete Methode, um die Farben deines Fotos hervorzuheben und das Bild noch schmackhafter zu machen.
Erfahrene Bildbearbeiter:innen können natürlich weitere und fortgeschrittenere Techniken anwenden. Aber selbst diese kleinen, grundlegenden Änderungen können einen großen Unterschied machen.
Tipps für die Food-Fotografie
#1 Es muss kein Studio sein
Für die Food-Fotografie brauchst du kein aufwändig eingerichtetes Studio, um gute Ergebnisse zu erzielen. Mit den richtigen Lichtverhältnissen kann sogar der Tisch vor deinem Küchenfenster ausreichen. Mit interessanten Requisiten wie beispielsweise Schiefertafeln, Brettern oder Fototapete kannst du bereits bei dir zuhause mit der Food-Fotografie beginnen und die Aufmerksamkeit auf dein Gericht lenken.
#2 Achte auf dein Timing
Du hast dir viel Mühe beim Kochen gegeben, aber deine Fotos spiegeln den Aufwand nicht wieder? Möglicherweise musst du an deinem Timing arbeiten. In der Food-Fotografie geht es im Gegensatz zu anderen Stillleben darum, die Frische der Lebensmittel einzufangen. Wenn dein Gericht bereits auf dem Teller angeordnet ist, du aber erst danach das Licht setzt und den Hintergrund arrangierst, ist es meist schon mit der Frische geschehen. Achte darauf, dass du die Vorarbeiten bereits abgeschlossen hast und dein Gericht als Letztes im Bild positioniert wird, damit du direkt loslegen kannst.
#3 Weniger ist mehr
Dies gilt sowohl bei der Bildkomposition als auch bei der Nachbearbeitung. Zu viele Requisiten im Bild können vom eigentlichen Essen ablenken. Eine übertriebene Nachbearbeitung sorgt dafür, dass das Essen nicht mehr natürlich aussieht. Achte darauf, dass du eine gute Balance beim Bildaufbau und der Nachbearbeitung findest, um einen eigenen Stil zu entwickeln.
#4 Sauberkeit ist das A und O
Eigentlich sollte dies selbstverständlich sein, aber Sauberkeit ist in der Food-Fotografie entscheidend. Vor allem wenn du Gläser im Bild integrierst und mit Nahaufnahmen oder Kunstlicht arbeitest. Kleine Fehler wie beispielsweise Fingerabdrücke, Haare oder Staub fallen dann sofort auf. Wattestäbchen, Feuchttücher und Küchenrolle können wertvolle kleine Helfer sein, um deine Kreationen im richtigen Glanz erstrahlen zu lassen.
#5 Achte auf Farbverfälschung
Im Laufe deiner Tätigkeit als Food-Fotograf:in wirst du feststellen, dass deine Ergebnisse möglicherweise nicht genau das wiedergeben, was du dir vorstellst. So ist beispielsweise das Glas Milch auf einmal nicht weiß, sondern leicht rosa, wenn es neben einer roten Erdbeere steht. Dieses Phänomen wird Farbverschmutzung genannt. Hierbei wird eine Farbe von einer anderen Farbe im Bild beeinflusst. Achte bei der Bildkomposition und dem Foodstyling darauf, dass sich Farben gegenseitig beeinflussen können.
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Fazit: Keine Scheu vor Kreativität!
Food-Fotografie ist eine Kunst und keine exakte Wissenschaft. Diese groben Richtlinien helfen dir dabei, einige Herausforderungen zu meistern und bessere Fotos von deinen Speisen zu machen. Letztendlich ist deine Kreativität entscheidend. Du solltest dich nicht davon abhalten lassen, mit Filtern, Lichttechniken und Kompositionen zu experimentieren, die deiner Fotografie einen einzigartigen Touch verleihen.
Es gibt eine Menge unglaublicher und interessanter Möglichkeiten, mit deinen Speisen zu experimentieren. So könntest du z. B. eine Landschaft aus Lebensmitteln formen oder Desserts zubereiten, die wie süße Tiere aussehen. Eine individuelle Interpretation des Konzepts der Food-Fotografie ist ein guter Weg, um deine Food-Bilder einzigartig zu machen.
Je einzigartiger die Perspektive ist, die du in deine Food-Fotografie einbringen kannst, desto wahrscheinlicher ist es, dass du die Aufmerksamkeit in den Social-Media-Feeds auf dich ziehen wirst. Und am Ende des Tages ist die Anregung der Aufmerksamkeit der Menschen (und hoffentlich auch ihrer Geschmacksnerven) das, was wirklich zählt.
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