Enterprise Resource Planning (ERP) ist das Geheimnis erfolgreicher E-Commerce-Marken und bezieht sich auf die Software und Systeme, die alle Geschäftsprozesse miteinander verbinden: Finanzen, Fertigung, Lieferkette, Vertrieb, Beschaffung und andere – diese Prozesse werden durch ERP in ein einziges System gebunden.
Ein zentral-angebundenes ERP ist für E-Commerce-Unternehmen von entscheidender Bedeutung. Dieser Leitfaden führt dich durch die Grundlagen der ERP-Integration und zeigt dir, wie du noch heute mit dem Aufbau deines ERP-Systems beginnen kannst.
Was ist eine ERP-Integration?
Bei einer ERP-Integration handelt es sich um die Einbindung des ERP-Tools zur Zusammenführung und effizienten Nutzung geschäftlicher Daten in Echtzeit. Ein ERP-System bündelt Daten aus den unterschiedlichsten Unternehmensbereichen und muss daher mit anderen Systemen und Prozessen verbunden werden.
Inhaltsverzeichnis
- Definition: ERP-Integration
- Vorteile einer ERP-Integration
- Herausforderungen und Risiken bei der ERP-Integration
- Arten von ERP-Integrationen
- So integrierst du ein ERP in deine bestehende Software
- Bewährte Verfahren für die Integration von ERP-Systemen
- Shopify unterstützt dich bei der ERP-Integration
Definition: ERP-Integration
Eine ERP-Integration verbindet und synchronisiert ERP-Software mit anderen Anwendungen und schafft so eine optimierte Erfahrung für die Erfassung, Verfolgung und Analyse von Echtzeitdaten. Auf diese Weise lassen sich Geschäftsprozesse automatisieren und die Produktivität im gesamten Unternehmen verbessern. Eine ERP-Integration unterstützt dich dabei, relevante Informationen schnell und einfach zwischen den Abteilungen auszutauschen.
Zu den gängigsten Integrationsmethoden für ERP-Systeme gehören:
- Benutzerdefinierte Integrationen: Ein Unternehmen baut seine eigene Kernintegration auf. Programmierer:innen können den API-Code einer Software mit dem ERP-System abgleichen, in das sie integrieren möchten. Diese Methode erfordert technische Ressourcen und nimmt einige Zeit in Anspruch.
- Herstellerspezifische oder systemeigene Integrationen: Gebrauchsfertige Integrationen, mit denen du bestimmte Anwendungen verbinden kannst. Beispielsweise lassen sich viele Tools heute direkt mit Shopify verbinden. Sie decken gängige Anwendungsfälle ab und sind in der Regel nicht mit zusätzlichen Abonnementkosten verbunden.
- Integration Platform as a Service (iPaaS): Eine Cloud-basierte Lösung, die Integrationen erstellt und bereitstellt. Mit iPaaS können Unternehmen Workflows erstellen, die Cloud-basierte Anwendungen verbinden und diese ohne Installation oder Verwaltung von Hardware bereitstellen.
E-Commerce-Unternehmen können ein ERP-System verwenden, um den Prozess von der Bestellung bis zur Auslieferung zu automatisieren. Wenn du beispielsweise NetSuite in deinen Shopify-Store integrierst, kannst du Bestellungen und Kundendaten von Shopify beim Bezahlen automatisch in NetSuite übertragen. Du hast auch die Möglichkeit, einen Konnektor zu verwenden, um Informationen an 3PL-Partner:innen zu übermitteln.
Dies kann Unternehmen dabei helfen, Aufträge schneller zu erfüllen und die Erfüllung von Website-Bestellungen zu beschleunigen. Ohne eine ERP-Integration müsste das Unternehmen die Bestandszahlen in seinem ERP-System und seiner E-Commerce-Anwendung manuell aktualisieren. Wenn das Umsatzvolumen steigt und der Bestand wächst, sind ineffiziente und arbeitsintensive Betriebsabläufe schwer zu skalieren.
Ganz gleich, ob du ein B2B-, B2C- oder D2C-Unternehmen führst, mit dem Wachstum deines Unternehmens steigt auch die Komplexität deiner Abläufe. Am Ende benötigst du eine umfangreichere Lösung, als unverbundene Insellösungen bieten können.
Andere E-Commerce-Aspekte wie Lagerverwaltung, Einkauf und Lieferkette, CRM, Fulfillment sowie Verkaufs- und Zahlungsinformationen werden ebenfalls in ein ERP-System integriert.
Lesetipp: Was ist der Unterschied zwischen einem Warenwirtschaftssystem und einem ERP-System? Wir zeigen's dir und geben dir die besten System-Lösungen an die Hand.
Vorteile einer ERP-Integration
Stell dir deine Geschäftsaktivitäten wie einen laufenden Automotor vor. Ein Blick unter die Motorhaube bei laufendem Betrieb kann dir helfen zu entscheiden, ob es Zeit für eine Wartung ist oder ob du noch 1.000 Kilometer bis zum nächsten Ölwechsel vor dir hast.
E-Commerce-Unternehmen erwarten dabei einiges von ihren Systemlösungen:
ERP-Integrationen helfen dir, einen Überblick über dein Unternehmen und alle laufenden Anwendungen zu erhalten. Sie können dabei helfen, wichtige Leistungsindikatoren in Echtzeit zu verfolgen, die Datenintegrität sicherzustellen und vieles mehr. Sehen wir uns die wichtigsten Vorteile der ERP-Integration an:
Aufrüstung bestehender Systeme
Im heutigen wettbewerbsorientierten Geschäftsumfeld ist es besonders relevant, ein modernes ERP-System einzuführen. Vor Jahren gekaufte Software unterstützt das Geschäftsmodell deines Unternehmens möglicherweise nicht mehr ideal, wenn deine E-Commerce-Marke expandiert oder mehr interne Verfahren notwendig sind. Verwaltest du deine Bestände über ein Altsystem, kann es außerdem sein, dass dieses nicht ideal mit anderen Systemen kooperiert. Das kann die Bestätigung und Planung von Aufträgen erschweren, da der Bestand nicht genau geplant werden kann.
Wenn Unternehmen Wettbewerbsvorteile erzielen wollen, brauchen sie Zugang zu Echtzeitdaten. Diese Erkenntnisse sind wichtig, wenn du die Kundenerfahrung verbessern oder deine Lieferkette optimieren willst.
Moderne ERP-Integrationen verfügen über fortschrittliche Funktionen, die Analysen bereitstellen, die dir helfen, die Bestandsverwaltung zu optimieren und die Kundenzufriedenheit zu verbessern. Viele ERP-Anbieter:innen bieten zudem mehrere Updates pro Jahr an, sodass du dein System ständig aktualisieren kannst.
Zentralisierte Daten
ERP-Integrationen ermöglichen es, Unternehmensdaten zu zentralisieren und die Kommunikation im gesamten Unternehmen zu verbessern. Sie helfen dabei, einen zentralen Knotenpunkt zu schaffen, an dem alle Abteilungen auf Echtzeitdaten zugreifen und die Vorteile flexibler, agiler Lösungen in einer sich ständig verändernden Umgebung nutzen können.
Ohne ein ERP-System hat jede Abteilung ihre eigenen Datensätze und Datenbanken. Die Teams können Daten hochladen, Berichte erstellen und sie zwischen verschiedenen Gruppen austauschen. Wenn es jedoch doppelte Daten gibt, müssen sie die Datenintegrität bestätigen, was für alle Beteiligten mehr Arbeit bedeutet. Bei älteren Systemen werden häufig "Gatekeeper" für die gemeinsame Nutzung von Informationen eingesetzt, die jedoch schnell mit Informationsanfragen überlastet werden können.
Viele Daten zu haben, ist eine Sache. Genaue Daten zu haben und in der Lage zu sein, auf sie zuzugreifen, sie zu analysieren und darauf zu reagieren, ist jedoch eine andere. ERP-Integrationen helfen dir, sichere Rahmenbedingungen für die Verwaltung und Nutzung von Daten in deinem Unternehmen zu schaffen.
Automatisierte Prozesse
ERP-Integrationen erleichtern den automatisierten Datenaustausch, z.B. zwischen deiner Inventarsoftware und anderen Systemanwendungen, wodurch kostspielige menschliche Fehler vermieden werden. Die Automatisierung kann über zahlreiche Berührungspunkte hinweg genutzt werden, um Geschäftsprozesse zu rationalisieren.
Die folgenden Aktivitäten können weitergegeben werden, um ein intelligentes ERP-System zu schaffen:
- Auftragsinformationen
- Kundendaten
- Details zum Versand
- Buchhaltungssysteme
- Produkt- und Preisinformationen
- Inventurdaten
- Kaufaufträge
Bessere Kundenerfahrungen
Eine einheitliche Kundenerfahrung mit Personalisierung wird immer wichtiger. Es reicht jedoch nicht aus, die individuellen Bedürfnisse eines Kunden bzw. einer Kundin über einen einzigen Kanal zu bedienen, um einen Wettbewerbsvorteil zu erzielen. Unternehmen müssen ganzheitliche, kanalübergreifende Kundenerlebnisse verstehen und schaffen.
ERP-Integrationen können Unternehmen dabei helfen, ein tiefes Verständnis der Kundenpräferenzen und -interessen zu erlangen. Diese Erkenntnisse kannst du dann nutzen, um wirklich personalisierte Interaktionen in physischen und digitalen Umgebungen zu schaffen und so das Kundenerlebnis zu verbessern.
Die Art und Weise, wie Unternehmen ERP-Integrationen für die Kundenbindung nutzen, wird in den kommenden Jahren über den Erfolg einer Marke entscheiden. Diejenigen, die ERP-Systeme für eine intelligente Kundenansprache nutzen, werden zukünftig von einem klaren Vorteil profitieren.
Lesetipp: So funktioniert Omnichannel Retailing.
Herausforderungen und Risiken bei der ERP-Integration
Die Integration eines ERP-Systems mit anderen Unternehmenssystemen ist nicht immer einfach. Die größten Herausforderungen bei der Integration von ERP-Systemen sind folgende:
Hohe Kosten
ERP-Systeme sind meist teuer und oft entstehen bei ERP-Integrationen Kosten, die nicht im ursprünglichen Preis beinhaltet sind. Häufig sind System-Updates zur Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit dafür eine Ursache.
Die enorme Relevanz der ERP-Integration für dein Unternehmen rechtfertigt die Kosten allerdings. Die Auswahl des richtigen ERP-Systems ist deshalb entscheidend und sollte in deinem Businessplan früher oder später berücksichtigt werden. Das richtige System wird dich dabei unterstützen, die Integration und Implementierung abzudecken, klare Kostenziele zu setzen und das ERP optimal in deinem Unternehmen einzusetzen.
Ungesicherte Verbindungen
Dein ERP-System beherbergt die wichtigsten Geschäftsinformationen, einschließlich sensibler Kundendaten und geschützter Informationen. Diese müssen um jeden Preis geschützt werden.
Wenn dein System durch die ERP-Integration noch komplexer wird, steigt die Wahrscheinlichkeit ungesicherter Verbindungen, was dein Unternehmen einer höheren Bedrohung aussetzt, wenn Cyberhacker:innen es auf ERP-Software abgesehen haben.
Komplexität bei der Integration
Unternehmen müssen bei der Einführung oft mit internen Widerständen gegen das neue System, Problemen bei der Software-Integration und schlechter Datenqualität kämpfen.
Die Mitarbeiter:innen müssen deshalb geschult werden, um die Systeme richtig zu nutzen – interne Akzeptanz und Befähigung sind hier der Schlüssel. Implementierungen können nach der Einführung scheitern, wenn es kein Befürworten oder eine angemessene Dokumentation der Arbeitsabläufe gibt. Den Mitarbeitenden muss klargemacht werden, warum sich ihre Abläufe ändern, dass sie motiviert bleiben, das System zu nutzen.
Unternehmen, die einen klaren Plan für die ERP-Integration und ein Verständnis für ihre Anforderungen haben, können diese Probleme vermeiden.
Arten von ERP-Integrationen
Für welche Art der ERP-Integration du dich entscheidest, hängt immer von deinen IT-Ressourcen und deinen spezifischen Geschäftsanforderungen ab.
E-Commerce
Bei der E-Commerce-Integration wird dein E-Commerce-System (wie Shopify) mit einer Cloud-basierten ERP-Lösung verbunden. Gemeinsam helfen sie, die Funktionalität deines E-Commerce-Shops zu erweitern und ein besseres Einkaufserlebnis für die Kundschaft zu schaffen.
Daten wie Leads, Bestellungen, Versandzeiten, Steuern und Kundensupport werden über eine E-Commerce-ERP-Integration verfolgt. Der Sinn der Integration besteht darin, Daten für alle Mitarbeitenden des Unternehmens, die den E-Commerce-Shop verwalten, verfügbar zu machen.
Zu den Vorteilen gehören:
- Genaue, relevante Front-End-Daten, die in allen Abteilungen verfügbar sind
- Bestandszählungen in Echtzeit im Front-End und Back-End
- Dynamische, kundenspezifische Preisgestaltungsoptionen
- Automatisierte Finanzaudits
Es gibt mehrere Möglichkeiten, ein ERP-System mit deiner E-Commerce-Plattform zu integrieren:
- Nutze die API der E-Commerce-Lösungen selbst und passe das System an. Für die Verwaltung des Systems bist du jedoch voll verantwortlich.
- Verwende eine sofort einsatzbereite Lösung eines Drittanbieters bzw. einer Drittanbieterin. Wenn du Anpassungen benötigst, musst du dafür allerdings bezahlen und dich auf ein anderes Team verlassen, um diese zu erledigen.
- Wähle ein ERP-System mit einer nativen Integration in deine E-Commerce-Plattform. Ein ERP-System mit nativen Integrationen, wie Shopify-NetSuite, ist die flexibelste Option.
E-Commerce-Marken können auch verschiedene Plattformen integrieren, um die Effizienz zu steigern und Kosten zu sparen, darunter:
Customer-Relationship-Management (CRM)
Jedes E-Commerce-Unternehmen benötigt ein standardisiertes Verfahren zur Verwaltung von Leads und Kund:innen. CRM-Systeme verwalten Kundendaten wie Käufe und Kontaktinformationen, die von Vertriebs- und Marketingteams genutzt werden können. Unternehmen nutzen diese Daten, um bessere Einblicke in die Kundschaft zu gewinnen und fundierte Entscheidungen für die Interaktion mit dieser zu treffen.
Egal, ob es sich um Vertriebs-, Support-, Marketing- oder Käuferdaten handelt, dein Unternehmen hat alles, was du brauchst, an einem Ort. Die Daten können ganz einfach genutzt werden, um Erlebnisse zu schaffen, die die Beziehungen zu deinen Kund:innen verbessern.
Lesetipp: Wir stellen dir die effizientesten E-Commerce-Marketing-Strategien vor.
Business Intelligence
Business-Intelligence-Software (BI) dient dazu, Daten abzurufen, zu analysieren und Berichte zu erstellen. BI-Software ist für Unternehmen, die eine digitale Transformation durchlaufen, wichtig, da sie einen Einblick in die Daten eines Unternehmens ermöglicht. Sie stellt Daten auf einfache Weise zusammen und visualisiert sie, sodass die Beteiligten neue Erkenntnisse gewinnen und daraufhin handeln können, um ihr Geschäftsergebnis zu verbessern.
In einigen Fällen kann eine BI-Funktion in dein ERP-System integriert sein. Aber oft ist die Funktionalität nicht leistungsfähig genug für Unternehmen, die täglich große Datenmengen erhalten.
Wenn ein Unternehmen ein BI-System eines Drittanbieters bzw. einer Drittanbieterin mit einem integrierten ERP-System verbindet, werden diese Erkenntnisse für jeden autorisierten Mitarbeitenden leicht zugänglich. Außerdem erhalten sie Zugang zu fortschrittlichen Berichten, die einem Unternehmen helfen, das Beste aus allen empfangenen Daten zu machen.
Personalwesen
Keine andere Abteilung hat mehr Back-End-Aufgaben als die Personalabteilung (Human Resources – HR). Zwischen Gehaltsabrechnung, Personalbeschaffung, Bewertungen und Stellenangeboten kann die Verwaltung von Personaldaten schnell überfordernd werden. Ein falscher Umgang mit sensiblen Personaldaten ist nicht nur kostspielig, sondern stellt auch eine Sicherheitsbedrohung für jedes Unternehmen dar.
Ein HR-Modul in deinem ERP hilft bei der Verwaltung, Digitalisierung und Automatisierung der Prozesse in der Personalabteilung. Die Vorteile davon sind:
- Sichere Speicherung und Verwaltung von grundlegenden Mitarbeiterdatenbanken
- Vereinfachte Lohn- und Gehaltsabrechnung und -verwaltung
- Verbesserte Zeit- und Anwesenheitsverwaltung
- Bessere Mitarbeiterschulung und -entwicklung
Unternehmen können mit ihrem ERP-HR-Modul auch kreativ werden. Sie können Umfragen am Arbeitsplatz versenden, um die Mitarbeiterzufriedenheit zu messen, automatisierte Berichte konfigurieren und Leistungsbeurteilungen im gesamten Unternehmen leicht umsetzen und nachvollziehen.
Projektmanagement
Wie BI-Software, können auch einige ERP-Systeme Projektmanagementlösungen enthalten. Viele Unternehmen, die mit dem Aufbau ihres ERP-Systems beginnen, verwenden jedoch bereits eine komplexere Projektmanagement-Software. Wenn du den Status von Projekten in deinem ERP-System siehst, kannst du ...
- die Projektkosten ermitteln.
- Projektaktualisierungen und -prozesse sehen.
- herausfinden, ob die Projektmethodik funktioniert oder nicht.
- mit der Personalabteilung und der Lohnbuchhaltung zusammenarbeiten.
Wenn du ein Projektmanagementmodul in deinem ERP-System einrichtest, können alle sehen, wer an welchem Projekt arbeitet und wann es fertiggestellt wird. Das Verständnis dieser Arbeitsabläufe fördert abteilungsübergreifend die Eigenverantwortung und kann Unternehmen helfen, kleine Projektprobleme zu lösen, bevor sie zu großen Problemen werden.
Lesetipp: Wie ein gutes Auftragsmanagement dein Unternehmen unterstützt, erfährst du hier.
So integrierst du ein ERP in deine bestehende Software
Der Begriff "Integration" hat im E-Commerce eine Vielzahl von Bedeutungen. Zwei Systeme mit soliden Application-Program-Interfaces (API) sollten in der Lage sein, miteinander zu kommunizieren bzw. integriert zu werden. Wenn jemand von Integration spricht, meint er oft einen vorgefertigten Anschluss. Diese Verbindungen haben je nach Host-Software unterschiedliche Bezeichnungen – Shopify beispielsweise nennt sie Apps.
Eine immer beliebtere Integrationsstrategie wird als „Integration Platform as a Service“ (iPaaS) bezeichnet. Dabei handelt es sich um einen Cloud-basierten Integrationsansatz, der eine schnellere und einfachere Synchronisierung von Anwendungen ermöglicht. Er erfordert keine Codierung und kann ERP-Systeme mit SaaS-Produkten verbinden.
Viele dieser Anwendungen oder vorgefertigten Konnektoren existieren auf einer iPaaS-Plattform. Sie sind so konzipiert, dass 50 bis 90 % der Arbeit bereits erledigt sind, wenn die Integration beginnt. Oft müssen sie von Entwickler:innen oder Integrationspartner:innen angepasst werden, um die Integration abzuschließen.
Um ein ERP-System mit einem System zu integrieren, das einen iPaaS-Integrator verwendet, musst du Folgendes tun:
- Konfiguriere das API-Token für dein ERP-System und andere Systeme, die du integrieren möchtest.
- Erstelle Abläufe, die die Interaktionen zwischen deinem ERP und anderen Anwendungen definieren. Darin wird festgelegt, wie die Integration Daten überträgt und wie CRUD-Vorgänge ausgeführt werden.
- Konfiguriere die Pipe-Verbindungen in den angeschlossenen Systemen.
- Richte Mapping und Modifikatoren ein. Du kannst zum Beispiel einen neuen Kunden bzw. eine neue Kundin zu bestimmten Kontakten in deinem CRM hinzufügen. Dann synchronisierst du das Label mit deiner E-Mail-Marketing-Software, um eine Willkommenskampagne zu starten.
- Richte deinen Synchronisierungszeitplan und die Häufigkeit der Synchronisierung ein. Wenn du eine Echtzeit-Synchronisierung wünschst, musst du sicherstellen, dass das ERP-System und andere Anwendungen automatisch neue Daten untereinander senden.
Die Integrationspartner:innen von Shopify werden als "iPaaS-Partner" bezeichnet. Der Grund dafür ist, dass viele der vorgefertigten Konnektoren auf den Diensten oder der Cloud der Partner:innen gehostet werden. Die meisten iPaaS-Angebote umfassen Karten und Transformationen, um die Entwicklung von Integrationsflüssen und Geschäftsregeln zur Definition von Interaktionen zu beschleunigen.
Bewährte Verfahren für die Integration von ERP-Systemen
Unabhängig davon, ob es sich um deine erste oder 15. ERP-Integration handelt, ist es immer sinnvoll, einige Best Practices zu beachten:
Erstelle einen Integrationsplan
Bevor Sie die Integration eines ERP-Systems in Erwägung ziehen, solltest du mit deinem Team einen Plan erstellen. Lass das Projekt von einer Person leiten, die deine Geschäftsziele und internen Prozesse kennt. Arbeite mit den Beteiligten zusammen, um eventuelle Hindernisse zu planen.
Überlege dir bei der Erstellung deines Plans Folgendes:
- Warum du dein Geschäft mit deinem ERP-System integrieren willst
- Welche Informationen du von deinem Store an das ERP-System senden möchtest
- Welche Informationen du vom ERP an dein Geschäft senden willst
- Wo liegen die Lücken in deinen Bestandsdaten?
- Welche anderen Systeme wie Lagerverwaltung oder 3PL müssen integriert werden und wie soll die Integration funktionieren?
Die Planung trägt zu einer reibungslosen Integration bei und verringert das Risiko, dass die Integration fehlschlägt.
Informiere Mitarbeitende, Partner:innen und Lieferant:innen über deine Pläne
Unternehmen, die ältere Systeme verwenden, werden bei der Integration eines ERP-Systems wahrscheinlich auf einige Widerstände stoßen. Geschäftsprozesse, Rollen und andere Dinge, die für das Funktionieren eines Unternehmens von zentraler Bedeutung sind, könnten davon betroffen sein, sodass du mit einigen Blockaden rechnen musst, die mit jeder organisatorischen Veränderung einhergehen.
Selbst Unternehmen, die neuere, Cloud-basierte ERP-Systeme (z. B. NetSuite) verwenden, werden wahrscheinlich einige Änderungen an ihren Prozessen und Routinen erleben. Sie werden möglicherweise feststellen, dass bestehende Prozesse an eine E-Commerce-Integration und spezifische Arbeitsabläufe angepasst werden müssen. Die Kommunikation während des gesamten Integrationsprojekts ist entscheidend.
Zwei Beispiele:
- Unzureichende Informationen könnten bei Lager- und Logistikmitarbeiter:innen zu Verwirrung führen, wenn Bestellungen von einer E-Commerce-Plattform in dein ERP-System einfließen und dieses Team nicht in die Diskussionen über die Integration und die Auftragsabwicklung einbezogen wurde.
- Der Kundenservice könnte darunter leiden, wenn die Erwartungen und neuen Prozesse (nach der Integration) nicht im gesamten Unternehmen abgestimmt sind.
Achte auf ein gutes Datenmanagement
Ein solides Datenmanagement ist das Rückgrat der ERP-Integration. Saubere, verlässliche Daten geben dir einen guten Einblick in deine Geschäftsprozesse und wirken sich auf dein Endergebnis aus. Das solltest du dazu regelmäßig tun:
- Daten bereinigen und Formate normalisieren
- Daten validieren, um ihre Genauigkeit zu gewährleisten
- Überprüfen, wer Zugriff auf Daten hat und warum
- Eliminiere schlechte oder doppelte Daten
Durch eine gute Datenverwaltung werden Verzögerungen während des Integrationsprozesses vermieden und der Übergang wird reibungsloser gestaltet.
Lesetipp: Was ist eigentlich eine SKU? Du erfährst es in diesem Beitrag.
Shopify unterstützt dich bei der ERP-Integration
Mit dem globalen ERP-Programm von Shopify kannst du dein ERP-System über den Shopify App Store mit deinem ERP-Partner im Shop verbinden. Shopify's Partnerschaften mit weltweit führenden ERPs machen dir eine native, öffentlich zugängliche Integration leicht.
Shopify lässt sich in führende ERP-Software integrieren:
- NetSuite
- Acumatica
- Infor
- Brightpearl
- Microsoft Dynamics 365 Business Central
Diese Unternehmen verfügen alle über ein Implementierungs- und Serviceteam, das dich bei der ERP-Integration mit Shopify unterstützt. Sie kümmern sich auch um den Datenfluss und verfügen über bestehende Anpassungsmöglichkeiten, sobald die Daten in das ERP geladen sind.
Als Shopify-Händler:in kannst du zum Beispiel den NetSuite-Connector installieren und Daten an NetSuite übertragen. Anschließend kann deren Implementierungsteam oder ein von NetSuite zertifizierter Partner die Implementierung erweitern.
Mehr Informationen zu den ERP-Integrationen in Shopify findest du hier.
In diesem Video (auf Englisch) zeigen wir dir weitere Apps, die du an deinen Shopify-Store anbinden kannst:
Fazit: Eine ERP-Integration kann der Gamechanger für dein Business sein
Eine ERP-Integration kann die Grundlage für ein erfolgreiches E-Commerce-Geschäft sein. Sie hilft dir dabei, Geschäftsdaten zu zentralisieren, Prozesse zu automatisieren und die Zusammenarbeit zwischen internen Teams zu verbessern. So kann dein Unternehmen deiner Kundschaft einen Mehrwert bieten und den Umsatz langfristig steigern.
Dieser Beitrag erschien ursprünglich im Shopify.com-Blog und wurde übersetzt.