Das Thema Versand ist für Onlinehändler:innen sowie Kundinnen und Kunden gleichermaßen von Bedeutung. Der Onlineshop-Versand ist für viele Konsument:innen ein entscheidendes Kaufkriterium. Heutzutage möchte niemand mehr ewig auf seine Ware warten oder im Checkout-Prozess von versteckten Versandkosten überrascht werden. Die Messlatte für Onlineshops liegt also hoch, um der Kundschaft ein optimales Einkaufserlebnis zu bieten.
Für Händlerinnen und Händler kann der Versand eine große Herausforderung darstellen. Es gilt, die Kund:innen zufriedenzustellen, aber auch die Kosten und Aufwand abzuwägen, damit der Onlineshop rentabel bleibt.
In diesem Beitrag zeigen wir dir alles, was du zum Thema Onlineshop-Versand wissen musst. Erfahre, wie du deinen Versand strukturieren kannst, warum ein gutes Retourenmanagement so wichtig ist und erhalte Tipps für einen optimalen Onlineshop-Versand.
Onlineshop-Versand: Die wichtigsten Tipps auf einen Blick
- Biete verschiedene Versandoptionen an
- Versichere deine Sendungen
- Biete ausreichend Kundensupport inkl. Versand-Tracking
- Ermögliche schnellen Versand und einfache Rücksendungen
- Lege einen Mindesteinkaufswert für kostenfreien Versand fest
Warum ist das Thema Onlineshop-Versand so wichtig?
Wie bereits erwähnt, ist der Versand ein entscheidendes Kaufkriterium im E-Commerce. Der Großteil der Konsument:innen erwartet eine kostenfreie und schnelle Lieferung der Ware. In einem wettbewerbsintensiven Umfeld mit teils geringen Margen kann eine solche Anforderung seitens der Kund:innen einige Shops zum Schwitzen bringen. Für Händlerinnen und Händler steht dem kostenfreien Versand die eigene Profitabilität entgegen.
Es sind jedoch die scheinbaren Kleinigkeiten, die das Zünglein an der Waage sein können. Das Risiko zahlreicher Kaufabbrüche ist besonders bei einem nicht zufriedenstellenden Versandservice hoch. Zu den häufigsten Gründen für einen Kaufabbruch zählen:
- verdeckte und intransparente Versandkosten
- zu hohe Versandkosten
- zu lange Lieferzeiten
- Kosten für die Rücksendung der Ware
Lesetipp: In diesem Beitrag geben wir dir Tipps wie du Kaufabbrüche im Warenkorb verhinderst!
Damit du vor zahlreichen Kaufabbrüchen verschont bleibst, zeigen wir dir im Folgenden, wie du deinen Onlineshop-Versand optimieren kannst.
Was wünschen sich die Kund:innen beim Versand?
Der erste Schritt für einen optimierten Versand ist das Verständnis der Bedürfnisse der Konsumentinnen und Konsumenten. Nur so kannst du von Beginn an einen überzeugenden Versandservice aufbauen. Schauen wir einmal gemeinsam auf ein paar Daten, um die Bedürfnisse der Konsument:innen greifbar zu machen.
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Möglichst schneller und kostenloser Versand: Die schnelle und kostenfreie Lieferung wird von der Mehrzahl der Konsument:innen als Standard im E-Commerce angesehen. Daher kommt es auf Schnelligkeit und Kosteneffizienz an, wenn du dich im Wettbewerb durchsetzen willst.
- Wahl der Versanddienstleister:innen: Eine Untersuchung von Sendcloud (2021) kommt zu dem Schluss, dass für circa 50 % der Verbraucher:innen das Versandunternehmen von Bedeutung ist. Europäische Konsumentinnen und Konsumenten tendieren dabei klar zu den jeweiligen nationalen Paketdiensten. In unserem Fall in Deutschland also zur DHL.
- Klimaneutraler Versand: Über die Hälfte der von Sendcloud befragten Konsument:innen ist umweltbewusst und schaut kritisch auf die verwendeten Verpackungsmaterialien im Onlineshopping. Ein Klimaneutraler Versand und recycelbare Versandmaterialien können dich von der Konkurrenz abgrenzen.
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Benachrichtigungen zum Tracking: Die Sendungsverfolgung gehört zwar heutzutage für viele Shops zum Repertoire, trotzdem nochmal: Benachrichtigungen zum Tracking sind ein Muss!
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Kostenlose Retouren: Der Retourenprozess ist ein leistungsstarkes Mittel für die Kundenbindung und das Wachstum deines Onlineshops darstellen. Mit einem kundenfreundlichen Retourenprozess bindest du deine Kund:innen – auch wenn mal etwas schiefgeht.
Lesetipp: In diesem Beitrag findest du alle Informationen zur Versanddauer und deren Einfluss!
Versandmethoden im Überblick
Du siehst: Das Thema Versand ist nicht ohne Grund eine Herausforderung für viele Onlineshops. Dennoch lohnt es sich, ein wenig mehr Zeit und Mühe in den Aufbau eines optimalen Versandprozesses zu stecken.
Falls du jetzt schon Schweißattacken bei der Vorstellung der Versandabwicklung bekommst, können wir dich beruhigen. Du musst heutzutage das Fulfillment nicht allein lösen. Wie du deinen Versand am besten organisieren kannst, schauen wir uns einmal im Folgenden genauer an.
Eigenversand
Die naheliegendste Versandmethode ist der Eigenversand, bei dem du den kompletten Versandprozess unter Kontrolle hast. Du kümmerst dich sowohl um den Bestelleingang, die Kommissionierung der Produkte, das Verpacken der Ware sowie den Versand. Vor allem für Einsteiger:innen im E-Commerce mit noch geringem Bestellvolumen bietet sich diese Versandmethode an.
Lesetipp: Du willst dein Lager in den Griff bekommen? Dank des Lagerumschlag optimierst du deine Lagerbestände uns sorgst für reibungslose Kundenerlebnisse!
Die Lagerung deiner Waren nimmt je nach Größe und Gewicht viel Platz in Anspruch. Falls du auf externe Lagermöglichkeiten zurückgreifen musst, solltest du die entstehenden Kosten bei der Kalkulation zum Eigenversand unbedingt berücksichtigen.
Vorteile | Nachteile |
Vor allem für geringe Bestellvolumina geeignet | Je höher das Bestellvolumen desto höher der Aufwand |
Große Gestaltungsfreiheit | Hoher Zeitaufwand |
Volle Kontrolle über den Prozess | Gute Organisation nötig |
Tipp: Spare Zeit mit automatisierten Versandlabeln! In unserem Shopify App-Store gibt es Tools wie SendCloud die dir dabei helfen, Etiketten automatisch nach Bestelleingang zu erstellen. Auch bei den Versanddienstleister:innen kannst du bereits frankierte Versandetiketten verwenden, um Zeit zu sparen. Zwar fällt damit die Marketing-Funktion des Etiketts weg, mit gebrandeten Kartons, Klebeband oder Stickern kannst du dem Paket jedoch deinen eigenen Stempel aufdrücken.
Lesetipp: In diesem Beitrag stellen wir dir die neue DPD-App vor.
Dropshipping
Falls für dich der Eigenversand nicht infrage kommt und du den Prozess gern in die Hände der Hersteller:innen auslagern willst, eignet sich wohlmöglich Dropshipping für dich. Bei dieser Methode bestellen deine Kund:innen bei dir im Shop und erhalten die Ware direkt vom Hersteller bzw. der Herstellerin. So benötigst du kein eigenes Lager und gibst die Abwicklung des Versands in die Hände der Hersteller:innen.
Vorteile | Nachteile |
Geringes Budget nötig, kein Lager | Hohe Abhängigkeit von Hersteller:innen |
Angebot einer großen Produktvielfalt möglich | Mitunter lange Lieferzeiten, da Partner u.U. im Ausland sitzen |
Schlanke Strukturen für ein Business | Synchronisation der Lagerbestände schwieriger |
Lesetipp: Du suchst mehr Informationen über die Methode des Dropshipping? In unserem Dropshipping-Guide erfährst du alles, was du zu dem Thema wissen musst!
Fulfillment durch externe Dienstleister:innen
Wenn du die Vorteile des Eigenversands und die des Dropshippings vereinen möchtest, könntest du den Versand über einen externen Dienstleister bzw. eine externe Dienstleisterin abwickeln lassen. Hierzu lagerst du deine Ware meist bei einem lokalen Logistikunternehmen und kannst im Zweifel die Versandentwicklung selbst überprüfen.
Lesetipp: Du brauchst eine Übersicht zum Thema Fulfillment? Wir zeige dir Fulfillment-Dienstleister:innen im Vergleich und worauf du achten solltest!
Es gibt verschiedene Unternehmen, die eigene Lager zur Verfügung stellen und den Versandprozess für dich übernehmen. Statt wie beim Dropshipping die Ware direkt beim Hersteller bzw. der Herstellerin zu beziehen, kannst du in diesem Fall deine eigene Ware an die Lageranbieter:innen übergeben und behältst die Kontrolle über dein Endprodukt.
Vorteile | Nachteile |
Geringer Zeitaufwand | Höhere Kosten als bei anderen Versandoptionen |
Kontrolle über das Endprodukt | Zuverlässige Partner:innen nötig |
Automatisierung möglich |
5 Tipps zum Versandkosten sparen
Konsument:innen verlangen immer häufiger einen kostenlosen Versand. Als Onlinehändlerin bzw. Onlinehändler bleibt kaum etwas anderes übrig, als die Versandkosten auf den Produktpreis aufzuschlagen oder etwas von der eigenen Marge abzugeben. In einem umkämpften Markt ist dies allerdings wenig attraktiv und stellt Shopbetreiber:innen zunehmend vor Herausforderungen.
Damit dir die Kosten des Versands nicht die Rendite auffressen, haben wir fünf Tipps zum Kostensparen parat!
#1 Setze Verpackungsmaterial sorgsam ein
Das Verpackungsmaterial bildet nicht nur einen eigenen kleinen Kostenblock, sondern ist auch aus Nachhaltigkeitsaspekten eine wichtige Stellschraube zum Kostensparen. Generell gilt: So wenig wie möglich, so viel wie nötig!
Lesetipp: Als Shopbetreiber:in bringst du Verpackungen in den Umlauf und musst das Verpackungsgesetz beachten. Alles was du dazu wissen solltest, haben wir in diesem Beitrag zusammengefasst.
Natürlich sollten deine Pakete die wertvolle Ware ausreichend schützen, damit deine Kund:innen beim Auspacken keine bösen Überraschungen erleben. Allerdings kannst du ganz einfach gut erhaltene Kartons und Füllmaterial wiederverwenden. Außerdem solltest du Verpackungsmaterial in großen Mengen bestellen, um von Mengenrabatten zu profitieren. Überlege, ob du dich mit anderen Händler:innen zusammenschließen kannst, um bessere Preise zu erhalten.
#2 Verwende die richtigen Pakete
Je geringer die Abmaße des Paketes, desto günstiger wird der Versand. Es ist also ratsam, die eigenen Pakete einmal genauer zu betrachten. Nutze die kleinstmögliche Paketgröße und verpacke so kompakt wie möglich, um nicht unnötige Aufschläge für größere Abmaße zu zahlen. Den Pluspunkt gibt es außerdem für umweltbewusstes Handeln aufgrund eingesparter Verpackungsmaterialien!
#3 Nutze unterschiedliche Paketdienste
Wir geben zu: Im Dschungel der unterschiedlichen Versandpreise der verschiedenen Versanddienstleister:innen den Überblick zu behalten, ist schwer. Dennoch kann sich ein genaues Hinsehen lohnen!
Unterschiedliche Kombinationen von Abmaßen und Gewichten deiner Pakete können dazu führen, dass unterschiedliche Paketdienste jeweils günstiger sind. Den Überblick über die Kosten verschaffen Vergleichsportale.
Bei der Nutzung verschiedener Paketdienste geht es also neben der Zufriedenstellung der Bedürfnisse der Kund:innen auch um bares Geld.
Lesetipp: Hier findest du Ideen, mit welchen du dein DIY-Business um neue Produkte ergänzen kannst.
#4 Verhandle Versandtarife
Die Paketdienste sind ein wichtiger Faktor beim Sparen von Versandkosten, denn du kannst auch eigene Versandtarife mit ihnen aushandeln. Wer regelmäßig Pakete versendet, sollte sich individuelle Angebote für Geschäftskund:innen unterbreiten lassen.
Allgemein gilt: Je höher das Sendungsvolumen, desto besser die Tarife. Allerdings sei auch dazugesagt, dass das Sendungsvolumen beim jeweiligen Partnerunternehmen eingehalten werden sollte, sonst drohen Strafzahlungen.
#5 Nutze den Vorteil von Shipping Service Providern
Besonders für Onlinehänder:innen deren Sendungsvolumen (noch) nicht ausreichend groß ist, eignen sich Versandvermittler (sog. Shipping Service Provider). Diese Vermittler:innen haben mit den Versanddienstleister:innen aufgrund der großen Verhandlungsmacht eigene Versandtarife abgeschlossen.
Lesetipp: In diesem Beitrag zeigen wir dir, was hinter Print-on-Demand steckt.
Durch Versandplattformen können Paketdienstleister:innen ganz einfach an den eigenen Shop angebunden werden und die günstigeren Tarife der Anbieter:innen genutzt werden.
Retourenmanagement
Retouren sind im Onlinehandel unvermeidlich. Selbst mit optimalen Produktbeschreibungen und -bildern sowie schnellem und kostenlosen Versand kann es vorkommen, dass Kund:innen ihre bestellte Ware zurücksenden. Was für viele Onlinehändler:innen einem Albtraum gleichkommt, kann eine gute Chance für die Kundenbindung sein.
Wer einen reibungslosen Retourenprozess ermöglicht, kann sich über wiederkehrende Kund:innen freuen. Damit dir das Retourenmanagement gelingt, geben wir dir ein paar Hilfestellungen an die Hand.
Vermeidung > Retourenmanagement
Ein effizientes Retourenmanagement ist das eine. Zu versuchen, erst gar keine Retouren aufkommen zu lassen das andere und sowohl aus Kundensicht als auch aus Nachhaltigkeitsaspekten zu empfehlen. Dazu stehen dir einige Mittel wie beispielsweise detaillierte Produktbeschreibungen, Bilder und Videos oder Kundenbewertungen zur Verfügung. Versuche also deine Produkte so exakt wie möglich darzustellen.
Kommunikation ist das A und O
Um Ärger und Aufwand sowohl für die Kund:innen als auch für dich selbst so gering wie möglich zu halten, solltest du den Retourenprozess transparent darstellen. Dazu gehört, bereits auf der Webseite über den Rücksende-Prozess zu informieren. Eine "Retourenanleitung" eignet sich dazu wunderbar. Generell gilt: Halte die Kund:innen auch im Retouren-Fall über den Bearbeitungsstand auf dem Laufenden und biete Lösungsmöglichkeiten an.
Einen schlanken Retourenprozess gewährleisten
Auch deine innerbetrieblichen Prozesse sollten optimal auf Rücksendungen abgestimmt sein. Chaos und tagelange Wartezeiten sind ein No-Go. Lege den Rücksendeschein entweder direkt dem Paket bei oder schicke ihn dem Kunden bzw. der Kundin per Mail, um den Aufwand für die Kund:innen gering zu halten. Retouren sollten sofort bei dir im System erfasst, den jeweiligen Kund:innen zugeordnet und sofort bearbeitet werden.
Prozesse ständig verbessern
Damit du aus den Retouren auch die richtigen Schlüsse ziehst, solltest du immer nach dem Retourengrund fragen und diese Angaben analysieren. Außerdem solltest du im Blick behalten, welche Produkte retourniert werden und untersuchen, ob du mit einer genaueren Beschreibung oder besseren Bildern die Retourenquote senken kannst. Letztlich sind Retouren auch für dich als Händler:in ein Möglichkeit zu lernen und dich zu verbessern!
Lesetipp: In diesem Beitrag erfährst du, wie du eine Warenkorb-Optimierung vornehmen kannst!
Wer den Retourenprozess für die Kund:innen so einfach wie möglich gestaltet und aktiv zur Problemlösung beiträgt, wird das Kundenerlebnis maßgeblich verbessern. So stellst du deine Kundinnen und Kunden auch im Retourenfall zufrieden.
Fazit
Das Thema Onlineshop-Versand ist vielschichtiger, als man zunächst annimmt. Der Versand ist ein entscheidendes Kaufkriterium, das viele Händler:innen vor mehr oder weniger große Herausforderungen stellt. Ein schneller und möglichst kostenfreier Versandprozess ist für viele Onlineshopper:innen Grundvoraussetzung. Die Messlatte für viele Onlineshops liegt damit sehr hoch.
Entscheidend ist, dass du dich ausreichend mit der Thematik auseinandersetzt und eine gute Versandlösung findest. Wer den Versand sowie die Retouren gut steuert, wird sich in einem harten Wettbewerb von der Konkurrenz absetzen können und die eigenen Kundinnen und Kunden zufriedenstellen.
Mit unseren Tipps zum Kostensparen, einem guten Retourenmanagement und dem Aufbau eines optimalen Onlineshop-Versands sollte dir nichts mehr im Weg stehen. Viel Erfolg!