Die traditionellen sozialen Medien bestärken uns, nur das Beste von uns zu präsentieren, denn bisher galt: Was wir veröffentlichen, bleibt auch dauerhaft verfügbar. Seit einigen Jahren gibt es jedoch eine neue Generation von Inhalten, die sich durch eine Lebensdauer von nur 24 Stunden auszeichnet und dadurch ein authentischeres Teilen fördert – zum Beispiel Instagram Stories.
Stories haben unseren Umgang mit Instagram verändert und die Plattform zu mehr als einem reinen Online-Album für deine Fotos und Videos gemacht. Mittlerweile haben diese Inhalte einen langfristigen Platz im Marketing-Mix von vielen Unternehmen gefunden. Wir erklären dir in diesem Beitrag, was sich hinter den Instagram Stories genau verbirgt und wie du diesen Content zukünftig gelungen gestaltest.
Was sind Instagram Stories?
Unter Instagram Stories werden kurze Videos und Bilder verstanden, die auf Instagram nur für maximal 24 Stunden zu sehen sind und dann von alleine verschwinden. Mittlerweile können diese Inhalte anschließend in einem Story Highlight permanent gespeichert werden.
Warum du Instagram Stories für dein Business nutzen solltest
Warum sollte man überhaupt Zeit in die Kreation von Inhalten investieren, die innerhalb von 24 Stunden wieder im Nirwana verschwinden? Die Antwort ist einfach: Weil es Nutzern eine fast süchtig machende Möglichkeit bietet, ihre Inhalte mit anderen zu teilen. Die Authentizität, die solch vergängliche Inhalte mit sich bringen, gilt auch für Marken.
Allerdings gibt es noch jede Menge weitere Gründe, warum Instagram Stories bei Marketern und Unternehmern für Begeisterung sorgen sollten:
- Aktive Benutzerbasis: Instagram gibt an, dass 500 Millionen User täglich die Stories nutzen.
- Mühelose Erstellung: Niemand erwartet, dass du eine halbe Stunde für die Erstellung eines Post verwendest, der bereits morgen schon nicht mehr verfügbar sein wird. Während reguläre Instagram Posts eine perfekte Belichtung, optimale Aufnahmewinkel und sorgfältig ausgesuchte Hashtags für Instagram erfordern, benötigt man für eine gute Story lediglich eine schnelle Idee oder einen interessanten Augenblick sowie etwas Kreativität.
- Testumgebung für neue Ideen: Instagram Stories erhalten nicht dieselbe Öffentlichkeit wie normale Instagram Posts. Und genau das macht sie zu einer hervorragenden Test-Umgebung für Ideen, bei denen du dir noch nicht ganz so sicher bist. Falls deine Idee gut aufgenommen wird (positive Antworten, die Leute schauen deine gesamte Story ohne Abbruch bis zum Ende), kannst du ein Reposting als permanenten Instagram Post in Erwägung ziehen oder das Konzept für einen anderen Kanal adaptieren.
- Ein ganzes Arsenal an Funktionen: Genau wie bei Snapchat stehen dir verschiedene Tools zur Verfügung, mit denen du zeichnen, Sticker platzieren, Filter hinzufügen und noch viel mehr tun kannst.
- Eine Möglichkeit, Traffic zu generieren: Dadurch, dass du in deinen Instagram Stories Links einfügen kannst, hast du die Möglichkeit, damit auch Traffic für andere Social Media Accounts, deine Webeseite oder deinen Onlineshop zu generieren.
Lesetipp: Damit auch du künftig mit Instagram Geld verdienen kannst, haben wir hier für dich alles Wichtige zusammengefasst.
So erstellst du eine Instagram Story
Um eine Instagram Story zu erstellen, hast du zunächst drei unterschiedliche Optionen:
- Wische nach rechts
- Tippe links oben auf dein Profilbild mit dem blauen Plus
- Tippe in der Menüleiste unten auf das Plus-Symbol und dann auf Story
Bei allen drei Möglichkeiten kannst du nun entscheiden, ob du ein Video oder Foto aus deiner Galerie als Story posten möchtest oder ob du direkt mit der Kamera in der App einen Inhalt erstellen willst. Sobald du ein Video/Foto entweder ausgewählt oder geschossen hast, hast du nun verschiedene Funktionen und Effekte, die du nutzen kannst. Du kannst nun Text, Musik, Filter, Tags und Vieles mehr zu deiner Story hinzufügen. Welche Effekte du bei deiner Story unbedingt nutzen und was für Tipps du dabei beachten solltest, zeigen wir dir noch in diesem Beitrag. Wenn du dich kreativ ausgelebt und mit deiner Instagram Story zufrieden bist, muss diese nur noch hochgeladen werden. Dabei kannst du entscheiden, ob diese Story allen deinen Followern oder nur deinen engen Freunden, die du vorher ausgewählt hast, angezeigt wird. Drücke dementsprechend dann entweder auf „Deine Story“ oder „Enge Freunde“ und lade die Story hoch. Anschließend ist die Story dann für 24 Stunden sichtbar. Du hast aber die Möglichkeit, deine Story vor Ablauf dieser Zeit zu löschen. Auch wenn du dir vor dem Posten unsicher bist, ob du den Inhalt hochladen möchtest oder wenn du deinen Bearbeitungsprozess unterbrechen musstest, kannst du deine Story zunächst immer erst einmal als Entwurf speichern und zu einem späteren Zeitpunkt hochladen.
Analyse: Metriken, die du kennen solltest
Wenn du einen Business Account besitzt, hast du Zugang zu einer Reihe von Analyse Tools, mit denen du die Performance deiner Instagram Stories messen kannst. Mit den verschiedenen Metriken kannst du bestimmen, welche deiner Stories am meisten Engagement bekommen haben und welche Inhalte auf der anderen Seite weniger gut ankamen. Anschließend kannst du deinen Content an die Analyseergebnisse anpassen. Die folgenden Metriken sollten dir bei der Auswertung deiner Stories behilflich sein:
- Reichweite: Anzahl der Instagram Accounts, die deine Story angesehen haben.
- Impressionen: Gesamtaufrufe deiner Instagram Story.
- Likes: Anzahl der Likes deiner Instagram Story.
- Shares: Gibt an, wie oft deine Instagram Story geteilt wurde.
- Engagement: Anzahl der Antworten und Interaktionen mit deiner Story.
- Tipps vorwärts: Anzahl, wie oft User zu deiner nächsten Story geklickt haben.
- Tipps rückwärts: Anzahl, wie oft User zurück zu deiner vorherigen Story geklickt haben.
- Absprünge: Die Anzahl, wie oft User von deiner Story abgesprungen sind.
- Website Aufrufe: Die Anzahl an Usern, die nach Anschauen deiner Story deine Website besucht haben.
- Link Aufrufe: Anzahl an Usern, die dem Link in deiner Story gefolgt sind.
8 Tipps für gelungene Instagram Stories
1. Achte auf Kontinuität
Da das Erstellen einer Story auf Instagram natürlich viel mit dem Thema Storytelling zu tun hat, solltest du beachten, dass die Inhalte deiner Story immer einem roten Faden folgen. Damit deine Follower die Inhalte bestmöglich verstehen und auch an der nächsten Story interessiert sind, müssen deine einzelnen Stories zusammenhängen. Auch eine Kontinuität bei der Anzahl an Stories oder der Uhrzeit deiner Veröffentlichung kann zu einer besseren Performance führen. Erstelle dir demnach einen groben Zeitplan für deine Story, denn mit zu vielen Posts möchtest du natürlich nicht stören, aber mit zu wenigen Stories auch nicht in Vergessenheit geraten.
Lesetipp: Um dich beim Aufbau einer erfolgreichen Instagram-Präsenz zu unterstützen, haben wir diese Liste der besten Instagram-Apps zusammengestellt.
2. Werde kreativ mit deinen Instagram Stories
Instagram stellt dir eine ganze Reihe von Features zur Verfügung, die du für deine Posts nutzen kannst, und animiert dich dazu, Inhalte mit dem eigenen Editor der Plattform zu erstellen. So kannst du mittlerweile Musik unter deine Stories legen, Umfragen für deine Follower erstellen oder Countdowns zu anderen Posts oder Ankündigungen integrieren. All das kann die Attraktivität deiner Inhalte und Vertrautheit sowie Interaktion mit deinen Followern stärken.
Trotzdem kannst du nach wie vor relativ einfach Inhalte hochladen, die du an anderer Stelle kreiert hast. Im Gegensatz zum standardmäßig quadratischen Format der regulären Instagram Posts, werden Stories im Hochformat aufgenommen. Dementsprechend sollte die Größe deiner Fotos und Videos auf 1080 Pixel Breite und 1920 Höhe angepasst werden. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, wie du solche Inhalte erstellen kannst. Sie alle haben eines gemein: Das Ganze kann ziemlich viel Spaß machen. So kannst du z. B. kurze „Titelkarten” und andere Grafiken in Canva oder sogar in Keynote/Powerpoint erstellen, die du dann als Intro, Call-to-Action oder individuelle Folien innerhalb deiner Story hochladen kannst.
3. Inhalte von Instagram und anderen Kanälen reposten
Aufgrund der zeitlich begrenzten Natur deiner Instagram Story kannst du vorhandene Inhalte oder Inhalte, die du für andere Kanäle erstellt hast, erneut veröffentlichen – und dies, ohne die Einheitlichkeit zu riskieren, die du über deine bestehende Galerie mit Instagram Posts aufgebaut hast. Falls du zum Beispiel bereits über eine Snapchat-Präsenz verfügst, spricht nichts dagegen, dass du einige der dort veröffentlichten Inhalte auch auf Instagram einsetzen kannst. Auch wenn andere Kanäle oder Follower Inhalte posten und dich darin verlinken, kannst du diese Inhalte ganz einfach in deiner Story reposten und von deren Sichtbarkeit profitieren.
Lesetipp: Hier findest du unsere 12 Tipps, um mehr YouTube-Abonnenten zu gewinnen.
4. Die richtigen Tags aus den richtigen Gründen einsetzen
Bei traditionellen Instagram Posts kannst du durch das Hinzufügen der richtigen Hashtags in der Regel Ihre Reichweite erhöhen. Bei Stories ist eher das Gegenteil der Fall: Hashtags ziehen hier Zuschauer eher von deinen Inhalten weg und hin zu den Beiträgen anderer Nutzer:innen.
Hashtags in Stories werden am besten nur dann verwendet, wenn es auch deine eigenen sind, so z. B. wenn du einen Wettbewerb veranstaltest, bei dem Kunden unter Verwendung eines Marken-Hashtags Fotos von sich mit deinen Produkten einsenden sollen. Auf diese Art und Weise wird das in der Story verwendete Hashtag die Leute zumindest auf eine Sammlung anderer Beiträge leiten, die sich auf deine Marke beziehen.
Auf der anderen Seite gibt es Standort-Tags, mit denen du in standortbezogenen Stories entdeckt werden kannst. Das regelmäßige Markieren deines Standorts in deiner Story Posts kann, sofern es auch relevant ist, eine gute Möglichkeit sein, um von anderen Leuten gesehen zu werden, die sich auch gerade am entsprechenden Ort befinden und sich dort einchecken.
Erwähnungen sind ebenfalls eine gute Möglichkeit, bestimmten Personen deiner Zielgruppe einen Gruß für das Einreichen eines Posts oder Videos zukommen zu lassen, einen Partner-Marke einzubinden oder einfach um deine treuesten Fans zu begeistern.
Lesetipp: Hier gelangst du zu unserem ultimativen Guide für Influencer Marketing im E-Commerce.
5. Instagram Live als Unterstützung für deine Stories
Instagram Live macht Spaß, wenn es die Show von jemand anderem ist. Wenn es aber darum geht, selbst live zu gehen, kann es ziemlich einschüchternd sein – denn das Ganze wird aufgezeichnet und in Echtzeit übertragen. Live Video gibt dir in der Regel weniger Kontrolle, weil es vor Ort und im Augenblick geschieht. Allerdings handelt es sich hier um ein interaktives Format, das dir eine Menge Flexibilität bietet. Einer der Vorteile von Instagram Live ist, dass deine Follower benachrichtigt werden, sobald du eine Übertragung startest. Falls du über eine entsprechende Anzahl an Followern verfügst, kannst du Instagram Live durchaus in Erwägung ziehen. Wenn du deinen Live Stream dann in deiner Story hochlädst, wird sich dessen Symbol verändern, sodass es sich von den restlichen Stories oben in der App abhebt.
Denke jedoch daran, dass es sich hier um ein interaktives Format handelt. Das bedeutet, dass du regelmäßig auf Kommentare deines Live-Publikums eingehen solltest und die Nutzer:innen zu irgendeiner Form der Interaktion animieren solltest. Zudem kann es auch einige Zeit dauern, bis dein Publikum in ausreichender Zahl beigetreten ist und du endlich loslegen kannst. Stell also sicher, dass du eine kleine Einführung vorbereitet hast, um dir etwas Vorlaufzeit zu verschaffen.
Hier ein paar Ideen für Instagram Live:
- Veranstalten eines Wettbewerbs oder Einladen deines Publikums, auf ein bestimmtes Resultat zu wetten.
- Veranstalten einer Q&A- oder AMA-Session (Ask Me Anything)
- Bericht über eine Veranstaltung oder Teilen eines interessanten Moments
- Veranstalten einer Talkshow
- Live Vlogging
6. Gestalte Story Highlights
Damit die Inhalte, die du in deiner Story teilst, nicht verloren gehen, gibt es mittlerweile die sogenannten Story Highlights, in denen du einzelne Stories auch nach Ablauf der 24 Stunden speichern kannst. Diese Sammlungen erscheinen als kreisförmige Icons in deinem Profil unter deiner Bio. Tippe auf den „Neu“-Kreis ganz links, um ein neues Highlight zu erstellen. Du kannst nun beliebige Stories aus deinem Archiv auswählen und dort hochladen. Instagram ermöglicht dir, für jedes Highlight ein eigenes Titelbild sowie einen eigenen Namen zu wählen. So kannst du deine Story Highlights für deine Follower thematisch sortieren und ästhetisch an deinen Feed anpassen. Du kannst jederzeit Highlights löschen, neue Highlights erstellen oder die einzelnen Stories in den Sammlungen anpassen. Diese Funktion solltest du dir auf keinen Fall entgehen lassen, da du deinen Content so für deine Follower recycelst und nochmal einige Hingucker zu deinem Instagram Profil hinzufügst.
7. Verwende Untertitel
Ein oftmals unterschätzter Tipp ist das Erstellen von Untertiteln für deine Stories. Viele User konsumieren Stories, wenn sie unterwegs sind und gegebenenfalls keinen Ton anhaben. Außerdem klicken viele Zuschauer:innen recht schnell durch ihre Instagram Stories und hören sich gar nicht alles an, was du sagst. Damit auch diese Follower deine Inhalte verstehen oder zumindest die wichtigen Aussagen herausfiltern können, solltest du immer Untertitel zu deinen Stories hinzufügen oder die wichtigsten Informationen in Textform zusammenfassen.
Lesetipp: Wir verraten dir, wie du mit YouTube Geld verdienen kannst.
8. Traffic auf deine Website leiten
Im Vergleich zu den meisten Social-Media-Plattformen stellt dir Instagram weitaus weniger Möglichkeiten zur Verfügung, um Traffic zurück auf deine Website zu leiten. Deine Bio ist in der Regel der einzige Ort, von dem aus du verlinken kannst. Dabei kann es durchaus schwierig sein, die Aufmerksamkeit der Leute auf diesen Teil deiner Instagram-Präsenz zu Leiten. Glücklicherweise kannst du zwei einfache Conversion-Prinzipien anwenden, um die gewünschten Ergebnisse zu erreichen: Affordanz (vom englisch Affordance) und ein Call-to-Action.
Affordanz spricht die Benutzer:innen mit einem sensorischen Signal an, das sie darauf hinweist, wo ihre Aufmerksamkeit sein sollte und welche Handlung sie vornehmen sollten. Neben dem bloßen Auffordern deines Publikums, auf den Link in deiner Bio zu klicken, kannst du z. B. auch deinen eigenen Account (@ihrhandle) erwähnen oder einen Pfeil nutzen, um auf deinen Avatar oben links in deiner Story zu zeigen. Beide Varianten werden die Nutzer:innen auf deine Bio leiten.
Ein Call-to-Action (CTA) ist andererseits eine direkte Handlungsanweisung, die klar aussagt, zu welcher Handlung du dein Publikum animieren möchtest ("Schau dir mehr Bilder unter #ihrekampagne" an oder "Wische jetzt nach oben, um dir dieses Produkt zu sichern"). Ohne einen expliziten CTA wird sich die standardmäßige Aktion deines Publikums wahrscheinlich auf ein Wischen zum nächsten Post beschränken. So kannst du sogenannte Swipe-Up Links benutzen, die Zuschauer:innen Links direkt aus deiner Story aus besuchen können. Diese Swipe-Up Funktion ist auch oft Teil in den sogenannten Story Ads integriert. Es handelt sich um bezahlte Stories, die bei einer potentiellen Zielgruppe angezeigt werden und so für dich Werbung machen.
Der beste Weg, Stories zu verstehen: Einfach loslegen!
Egal, wie viele neue Social-Media-Kanäle oder -Funktionen es auch gibt, für deinen Erfolg gilt immer die gleiche Grundvoraussetzung: Du musst deine Hände schmutzig machen, um dich mit allen Feinheiten vertraut zu machen.
Stories sind ein sich weiterentwickelndes Inhaltsformat. Sie fördern jedoch Authentizität und Kreativität, während sie gleichzeitig unsere Angst, etwas zu verpassen, provozieren wie kaum ein anderes Format.
Weiterlesen
- Facebook Zielgruppen: So optimierst du dein Targeting 2023
- Instagram und IGTV- Alles, was du für dein Online-Business wissen musst
- Radio 2.0 – Warum Werbung über Spotify eine lohnende Investition ist
- Alles, was du zum neuen iOS 14-Update wissen musst
- Social Selling- Beziehungsmanagement über Social Media
- Wie Mavi seine Performance im Onlineshop dank Onsite-Marketing steigerte und was du daraus lernen kannst
- Guerilla Marketing- Originelle Aktionen mit großer Wirkung
- Wie du dir mit SMS-Marketing Gehör verschaffst – inklusive 4 Beispiele
- 15 lustige Lorem-Ipsum-Generatoren für etwas andere Blindtexte
- Back-in-Stock-Alerts- Ein Starker Hebel im E-Mail-Marketing