Habt ihr auch schon mit dem Gedanken gespielt, für eure nächste Marketingkampagne mit Influencer:innen zusammenzuarbeiten? Dann seid ihr in guter Gesellschaft: Laut einer Studie des Bundesverbandes für digitale Wirtschaft planten über die Hälfte der befragten Unternehmen 2021 mehr als 50.000 Euro in ihr Influencer Marketing zu investieren.
Aber wie kommt ihr an die besten Influencer:innen? Was gilt es bei der Zusammenarbeit zu beachten? Wie bezahlt ihr diese Medienmenschen? Und lässt sich der Erfolg einer Influencer-Kampagne überhaupt messen? Diese und viele weitere Fragen beantwortet euch dieser Guide und gibt wertvolle Tipps für den Start eurer Influencer-Marketing-Kampagne.
Inhaltsverzeichnis
- Was sind Influencer:innen und wie unterscheiden sie sich von anderen Markenrepräsentant:innen?
- Kontakte knüpfen: So kommt ihr an Influencer:innen für euer E-Commerce Business
- Influencer-Marketing-Tipps: Wie findet ihr die perfekten Influencer:innen?
- Geldfrage: So bezahlt ihr Influencer Marketing
- Bonustipp: Worauf ihr beim Influencer Marketing unbedingt achten müsst
- Startschuss: Findet Influencer:innen für euer E-Commerce Unternehmen
Was sind Influencer:innen und wie unterscheiden sie sich von anderen Markenrepräsentant:innen?
Bevor wir uns tiefer in die Materie stürzen, ist eine genaue Erklärung des Begriffes "Influencer" wichtig. Denn häufig verwechseln werbeunerfahrene Menschen diverse Fachausdrücke und wundern sich am Ende, warum sie nicht bekommen, was sie eigentlich wollten. Die Marketingbranche unterscheidet zwischen:
#1 Influencer:innen
Als Influencer:innen gelten in der Marketingwelt Personen, die es über Social Media zu großer Bekanntheit gebracht haben. Bis auf wenige äußerst etablierte Ausnahmen entfalten Influencer:innen ihren Einfluss also ausschließlich im Netz. Sollten ihre Accounts, warum auch immer, stillgelegt werden, verlieren sie rapide an Bedeutung.
Ihre Karriere beginnen Influencer:innen dabei in der Regel mit Kanälen, die die Interessen einer mehr oder weniger großen Zielgruppe bedienen; also etwa ein Instagram-Account mit Schminktipps oder ein YouTube-Kanal, der sich mit der Reparatur von Autos beschäftigt. Erreichen sie damit ausreichend viele Menschen, werden irgendwann Unternehmen auf sie aufmerksam – ein Influencer bzw. eine Influencerin ist geboren.
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Das eigentliche Marketing kann dabei sehr unterschiedliche Formen annehmen: Vom einmaligen Produkttest durch Influencer:innen bis hin zu Langzeitverträgen, bei denen immer wieder neue Artikel aus einer Kollektion präsentiert werden oder vom stets gleichen Snack genascht wird, ist so gut wie alles denkbar.
Influencer Marketing unterscheidet sich damit vor allem in seiner Wirksamkeit von den anderen Werbestrategien mithilfe mehr oder weniger prominenter Persönlichkeiten: Es ist meist nicht ganz so überzeugend wie Reklame durch Markenbotschafter:innen. Dafür erreicht es, anders als viele Testimonials, eine sehr klar abgesteckte Zielgruppe. Denn diese beiden Markensprechertypen funktionieren so:
Lesetipp: Dich interessiert auch die andere Seite? Wie Dagi Bee als Influencerin eine erfolgreiche Marke aufbaute, erfährst du im Interview.
#2 Markenbotschafter:innen
Markenbotschafter und -botschafterinnen können alle sein, die von euren Produkten oder eurer Dienstleistung absolut begeistert sind. Ob es sich dabei um eure eigenen Mitarbeitenden oder entzückte Kund:innen handelt, spielt keine Rolle. Sogar vollkommen überzeugte Promis werden manchmal Markenbotschafter:innen.
In diesem Beitrag erfährst du, wie Dr. Massing mit Influencer:innen die Beauty-Branche aufmischt!
Wesentlich ist, dass Markenbotschafter:innen ihre Message umsonst verbreiten – einfach, weil ihnen das Produkt wirklich gefällt. Der YouTube-Kanal Gamers Nexus etwa nutzte für lange Zeit ausschließlich Werkzeuge von iFixit. Diese wurden zwar nicht explizit promotet und die Werbebotschaft erreichte dementsprechend weniger Menschen, dafür allerdings wirkte sie ehrlich und war komplett zielgruppenorientiert.
Zu Deutsch: "Wir verwenden die iFixit-Kits nach wie vor und mögen sie sehr. Das Ziel ist nicht, mit ihnen direkt zu konkurrieren, sondern einen anderen Markt anzusprechen - das Zerlegen von Komponenten speziell für PS-Teile. Wir haben uns auf die Demontage von PC-Teilen und spezielle Anwendungsfälle spezialisiert. Lesen Sie hier mehr:"
#3 Testimonials
Ein Testimonial ist die älteste und vermutlich immer noch bekannteste Form der Reklame mithilfe einflussreicher Erscheinungen: Eine äußerst prominente Person tritt in einem Werbespot auf und hält ein Produkt in die Kamera oder trägt bei jedem öffentlichen Auftritt Kleidung mit dem Logo des beworbenen Unternehmens. Wichtig festzuhalten ist außerdem, dass Werbung selten die Haupteinnahmequelle eines Testimonials ist.
Das bedeutet, ein Fußballstar wie Ronaldo, der eine unglaubliche Anhängerschaft in den sozialen Medien und damit viel Einfluss besitzt, ist kein Influencer, auch wenn er immer wieder so bezeichnet wird.
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Denn sollte Meta sich dazu entscheiden, Ronaldos Instagram-Account zu löschen, ist er immer noch Fußballer und macht seine Werbung einfach woanders. Ronaldo ist aufgrund seines Berufes und seines Status Testimonial und, wenn es um Wasser geht, vielleicht sogar Markenbotschafter.
Dabei müssen die Prominenten mit dem eigentlichen Produkt kaum Berührungspunkte aufweisen, die größere Rolle spielt ihre Bekanntheit; etwa wie Profiboxer Axel Schulz und Gasgrills der Marke Fackelmann.
Kontakte knüpfen: So kommt ihr an Influencer:innen für euer E-Commerce Business
Nachdem wir jetzt wissen, was Influencer:innen sind, stellt sich als Nächstes die Frage, wie ihr eure passenden Influencer:innen findet. Grundsätzlich stehen euch dabei zwei Wege offen:
Weg #1: Influencer-Marketing-Agenturen
Im Laufe der letzten Jahre haben sich zahlreiche Agenturen etabliert, die sich auf das Influencer Marketing spezialisieren. Bereits eine kurze Websuche liefert hunderte Ergebnisse. Die Vor- und Nachteile bei der Zusammenarbeit mit einer dieser Agenturen sehen wie folgt aus:
Vorteile
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Wenig Aufwand: Die Agentur stellt den Kontakt her, kümmert sich um die Ausgestaltung der Werbemessage und Vertragsabwicklung.
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Breites Portfolio: Zumindest die größeren Agenturen haben zahlreiche Influencer:innen in ihrem Repertoire. So findet ihr Werbeträger:innen, die ihr vielleicht noch gar nicht kanntet oder streut eure Botschaft ganz leicht über zahlreiche kleinere Influencer:innen.
- Prominente Influencer:innen: Die wirklich bekannten Influencer:innen lassen sich inzwischen allesamt durch Agenturen vertreten. Wenn es also unbedingt einer der ganz großen Namen sein soll, führt an einer Agentur kein Weg vorbei.
Lesetipp: Erfahre, welche Faktoren für den Instagram-Algorithmus aktuell wichtig sind, damit dein Content überhaupt auf der Plattform gesehen wird.
Nachteile
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Kosten: Influencer-Agenturen sind meistens nicht günstig und lassen sich ihre Dienste gut bezahlen. Billiger kommt ihr häufig ohne Mittelsmann oder -frau weg.
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Verwässerte Botschaft: Durch jeden Zwischenschritt besteht die Gefahr, dass eure Werbeaussage verwässert wird. Ihr müsst der Agentur erklären, was ihr wollt, diese wiederum muss eure Idee den Influencer:innen vermitteln. Je nach Professionalitätsgrad der Agentur, führt ein direkter Kontakt häufig zu besseren Ergebnissen.
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Intransparenz: Das Internet ist voll von Menschen, die die tollsten Sachen behaupten, sie aber nicht liefern. Gerade, wenn ihr euch für eine scheinbar billige Lösung entscheidet, besteht die Gefahr, dass das Geld für eure Marketingkampagne wirkungslos verpufft.
- Unpersönlich: Influencer Marketing lebt primär von echten Emotionen. Gelingt es euch, eine gute Beziehung zu euren Influencer:innen aufzubauen, wird ihre Botschaft wesentlich besser bei der Zielgruppe ankommen. Ist eine Agentur dazwischengeschaltet, bleibt der Kontakt oft steril.
Lesetipp: Weitere Formen für effektive Produktwerbung stellen wir dir in diesem Beitrag vor.
Weg #2: In-House Influencer Marketing
Die zweite Möglichkeit ist, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen: Influencer:innen persönlich kontaktieren, Produkt vorstellen, Vertrag aushandeln. Auch bei dieser Methode des Influencer Marketings spricht manches für sich oder eben dagegen:
Vorteile
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Perfekte Auswahl: Nehmt ihr die Dinge selbst in die Hand, seid ihr nicht auf das Spektrum einer Agentur angewiesen, sondern könnt euch eure Influencer:innen unabhängig und perfekt passend aussuchen. Jetzt müsst ihr sie nur noch von euch überzeugen.
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Direkte Kommunikation: Über einen persönlichen Kontakt lässt sich deutlich besser kommunizieren. Ihr könnt den Influencer:innen wesentlich einfacher vermitteln, was euch an euren Produkten begeistert und wieso es sich für die Menschen lohnt, diese zu kaufen.
- Kosten: Influencer:innen für euch zu gewinnen, setzt natürlich einiges an Arbeit voraus. Ihr müsst Kontakt aufnehmen, Überzeugungsarbeit leisten und bei der Präsentation eurer Artikel vielleicht ein wenig mitplanen. Trotzdem bleibt ihr dabei meist weit unter dem, was eine professionelle Agentur verlangt.
Nachteile
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Aufwand: Gerade bei Shops, die sich noch etablieren und damit stark von Influencer Marketing profitieren würden, ist die Arbeitszeit oft knapp bemessen. Die Sache halbherzig und zwischen Tür und Angel anzugehen, führt überwiegend zu Misserfolgen.
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Betriebsblindheit: Viele Unternehmen schielen auf die großen Namen des Influencer Business und übersehen die Chancen, die ihnen kleinere Kanäle bieten könnten. Gute Agenturen begehen diesen Fehler nicht.
- Ahnungslosigkeit: Eine Produktprobe an Influencer:innen schicken, kann jeder. Aber wie geht es dann weiter? Viele Shopbetreibende wissen es nicht und begehen Fehler. Zum Beispiel, diesen Guide nicht bis zu seinem Ende zu lesen.
Lesetipp: Wie du eine erfolgreiche Markenstory aufbaust, erklären wir dir in diesem Beitrag.
Agentur vs. In-House Influencer Marketing: Unser Urteil
Grundsätzlich empfehlen wir euch, es zunächst ohne eine Agentur zu versuchen. So behaltet ihr die komplette Kontrolle über eure Marketingkampagne und die Kosten laufen nicht aus dem Ruder. Außerdem könnt ihr in aller Ruhe nach den für euch perfekt passenden Influencer:innen fahnden und einen persönlichen Kontakt herstellen.
Dass dieser Weg durchaus erfolgversprechend ist, zeigt etwa der E-Bike-Shop Sushi Bikes. Durch eine persönliche Anfrage konnte Gründer Andy Weinzierl einen Mann gewinnen, den seine Prominenz eigentlich schon zum Testimonial macht. Gemeinsam haben sie dann sogar Sushi Bikes aufgebaut.
Lesetipp: Erfahre, was du auf Instagram posten solltest, um aus der Masse herauszustechen.
„Vier, fünf Monate nach der Idee [zu einem bezahlbaren E-Bike] kam ich mit Joko Winterscheidt in Kontakt, und habe ihm das Ganze einfach vorgestellt und gesagt, schau mal, daran arbeite ich gerade und ich möchte was verändern und nachhaltige Mobilität cooler machen. Ich glaube, in dem Moment hatte ich ihn, und wir haben uns einfach sehr gut verstanden. Dann hat er sich dazu bereiterklärt, den Weg mit mir zu gehen.“, Andy Weinzierl
Auch Stefan Worthmann, CEO des Modelabels Les Lunes, empfiehlt den persönlichen Kontakt.
„Wir wünschen uns Langzeitkooperationen und eine langfristige Beziehung mit unseren Partnerinnen. Deswegen sind uns die persönliche Bindung und der direkte Draht zur Influencerin besonders wichtig. So sind wir, aber auch viele unserer frühen Influencerinnen über die letzten drei Jahre wunderbar gewachsen.“
Mittlerweile kümmert sich bei Les Lunes ein zwanzigköpfiges Marketingteam um die Zusammenarbeit mit den Medienmachenden.
Weitere Tipps und Tricks für Entrepreneure haben unsere Podcast-Gäste für dich. Hör rein!
Influencer Marketing Tipps: Wie findet ihr die perfekten Influencer:innen?
Nachdem wir euch nun so vollmundig dazu geraten haben, euch auf die Influencer-Suche zu machen, möchtet ihr wahrscheinlich wissen, wie ihr eure ganz persönlichen Influencer:innen entdecken könnt. Die Antwort ist ziemlich einfach: Sie müssen zu eurer Marke passen. Ziemlich offensichtlich, oder? Aber was heißt das für euch?
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Zunächst einmal solltet ihr entsprechenden Content konsumieren. Klickt euch durch die sozialen Medien und lest, betrachtet oder schaut die Inhalte der Kanäle, die sich grob mit eurem Produkt beschäftigen: Mode, Technik, Natur… Gebt dazu einfache die Keywords in die Suche ein, die ihr mit eurer Marke assoziiert und scrollt euch durch die Accounts. Achtet dabei auf die Authentizität der Bilder und Videos, auf die Kommentare unter den Postings und schließlich auf die Followerzahl. Wir wäre es wohl, mit dieser Person einen Kaffee zu trinken und zu plaudern? Hättet ihr euch viel zu sagen? Schränkt anschließend eure Auswahl anhand dieser Kriterien ein:
Lesetipp: 21 E-Commerce-Marketing-Strategien, um potenzielle Kund:innen zu finden und den Umsatz zu steigern.
#1 Zielgruppe eingrenzen
Wer alle erreichen möchte, erreicht im Grunde niemanden. Ein Kanal, der sich mit Reisen beschäftigt und hunderttausende Follower:innen hat, mag zunächst attraktiv erscheinen. Bietet ihr allerdings Camping-Equipment an, erreicht ihr weder die All-Inclusive-Tourist:innen noch die Städtetourer oder gar die Kreuzfahrt-Fans. Auf einem dedizierten Kanal stoßen eure Produkte dagegen auf wesentlich mehr Interesse.
Lesetipp: Die Social-Media-Plattform TikTok bietet Marken ein breites, junges Publikum, um Anzeigen zu schalten und über die Funktion TikTok Shop zu verkaufen.
#2 Anzahl der Follower:innen
Mehr Follower ist nicht immer besser. Denn erstens sind Influencer:innen mit Millionen Abonnent:innen oft sehr teuer und zweitens interessieren sie sich meistens nur noch herzlich wenig für eure Produkte. Diese Lieblosigkeit macht sich schnell bemerkbar und anstelle einer wirksamen Werbebotschaft streut ihr nur ein gelangweiltes Statement nach dem Gießkannenprinzip.
So erzählt Alisa Jahnke, Co-Founderin von PURELEI:
„Mittlerweile spielt das Following eine untergeordnete Rolle. Uns ist es wichtig, dass die Person zu uns passt, sie mit ihren Followern agiert, Kommentare oder Fragen beantwortet und dass der Account durch regelmäßigen Content lebt.“
Lesetipp: Weitere Tipps zum Skalieren eines Business gibt es in unserem Podcast mit PURELEI. Hör mal rein!
#3 Auftreten der Influencer:innen
Persönlichkeit spielt eine große Rolle, wenn es darum geht, euer Angebot authentisch zu präsentieren. Im Idealfall sprecht ihr die gleiche Sprache und könnt euch die Influencer:innen als perfekte Kundschaft für eure Produkte vorstellen. Das heißt zum Beispiel: Wenn es in eurem Shop Yogamatten gibt, ist die besonnene Dame mit der Zen-Aura für euch wahrscheinlich besser geeignet, als die Powerfrau mit der Businessattitüde.
Das bekräftigt auch Stefan Worthmann von Les Lunes:
„Grundsätzlich freuen wir uns über authentische Frauen, die unsere Mode aus Überzeugung tragen, und glaubwürdig für unsere Marke einstehen. Wichtig sind uns die Zusammensetzung ihrer Audience, die Stimmung, die sie in ihren Stories übertragen, und das Engagement auf ihrem Kanal.“
Les Lunes setzt auf Natürlichkeit, Stärke, Authentizität - genau das, sollten die Influencerinnen, die mit der Marke arbeiten wollen, auch ausstrahlen
Lesetipp: Wie du Instagram-Stories für dein Marketing nutzt, liest du hier.
#4 Weiterdenken
Seid bei der Auswahl eurer Influencer:innen außerdem nicht zu eingeschränkt. Wenn ihr etwa Lampen in eurem Shop anbietet, müsst ihr nicht unbedingt mit einem Kanal für Inneneinrichtung kooperieren. Denkbar wäre auch eine Mode-Influencerin, die vor euren Leuchtmitteln posiert oder der Papa von Fünflingen, der auf seinem Instagram-Account gemeinsam mit seiner Rasselbande den großen Umzug ins neue Haus (inklusive eurer Lampen) dokumentiert.
Als lebensnahes Beispiel sei an dieser Stelle der Shopify-Store von Wildling genannt. Dort gibt es nachhaltig produzierte Minimalschuhe für Kinder, Damen und Herren. Kooperiert wird allerdings nicht mit einem Modeblog, sondern mit Sabrina, die auf Instagram unter dem Alias cumnature permakultur ihr Leben als Selbstversorgermama mit der Welt teilt und bei ihrer Arbeit gerne Wildlinge trägt.
#5 Auf den Bauch hören
Bei allen Zahlen und Tipps zum Influencer Marketing solltet ihr abschließend nie euer Bauchgefühl vernachlässigen. Denn im Idealfall ist eure Kampagne der Beginn einer jahrelangen erfolgreichen Kooperation, von der beide Seiten profitieren.
Entdeckt ihr auf Social Media also einen Menschen, bei dem ihr das Gefühl habt: „Der ist es!“, liegt ihr vermutlich richtig. Wird dieses Gefühl auch noch von der Gegenseite erwidert, ist die Win-Win-Situation vorprogrammiert.
Geldfrage: So bezahlt ihr Influencer Marketing
Ihr habt die perfekte Personen für euer Influencer Marketing gefunden und die ersten Kontakte verliefen vielversprechend? Dann wird es Zeit, sich mit der Frage zu befassen, wie Influencer:innen bezahlt werden.
Grundsätzlich gibt es drei Optionen:
#1 Gratis-Arbeit
Die kleinsten Influencer:innen, sogenannte Micro-Influencer:innen, arbeiten tatsächlich ohne monetäre Entlohnung. Sie sind so klein, dass ihnen die Produktprobe und das aus der Kooperation mit einem Partner resultierende Ansehen als Bezahlung reicht.
Allerdings sprechen wir hier von Kanälen mit einer Reichweite im drei- bis niedrigen vierstelligen Bereich, die für die meisten etablierten Shops nur von geringem Interesse sind. Außer, sie angeln sich dutzende dieser Micro-Influencer:innen und erreichen auf diesem Wege ein breites Publikum.
Lesetipp: Was Marketing-Mix bedeutet und wie du es für dein Unternehmen nutzen kannst, erfährst du hier.
#2 Affiliate Marketing
Beim Affiliate Marketing erhalten Influencer:innen eine Provision für jedes Produkt, das entweder direkt über ihren Social Media Auftritt, einen speziellen Link oder unter der Eingabe eines Promocodes in den Shops verkauft wird. Diese Provision beträgt in der Regel zwischen zehn bis fünfzehn Prozent.
Besonders erfolgreiche Kanäle, die allein aufgrund ihrer hohen Viewer Base auf zahlreiche Verkäufe hoffen können, lassen sich gerne auf dieses Modell ein. Aber auch kleinere Influencer:innen, die bei Vertragsverhandlungen noch nicht ihren gewichtigen Namen in den Ring werfen können, schätzen Affiliate Marketing. Denn es ist für beide Seiten fair und spiegelt beim Umsatz den tatsächlichen Erfolg einer Kampagne wider.
Deshalb empfiehlt auch Les Lunes CEO Stefan das Affiliate-Modell:
„Wir arbeiten mit knapp 1.000 Influencerinnen zusammen. In der Regel haben alle einen persönlichen Code, über den wir nachvollziehen können, in welchem Verhältnis Kosten und Erlöse einer Kampagne stehen.“
Lesetipp: Gute Werbung zu produzieren, die sich abhebt, ist meist nur noch durch hohe Kosten und großen Aufwand möglich. Guerilla Marketing geht dagegen ganz anders an die Sache heran. Wie genau, erfährst du in diesem Beitrag.
#3 TKP
TKP steht für Tausend-Kontakte-Preis – also dem Preis pro 1.000 Views in Euro – und ist der Koeffizient einer Formel, mit welcher der Gesamtbetrag einer Kooperation berechnet wird. Diese sieht so aus:
Reichweite des Influencers ÷ 1.000 × TKP = Preis der Kooperation
Der TKP variiert dabei je nach Social-Media-Plattform und Bekanntheitsgrad des Influencers oder der Influencerin. Bei einem Instagram Posting etwa kann er zwischen zehn und 20 Euro liegen, ein TikTok-Video schlägt mit fünf bis 30 Euro zu Buche und YouTube-Videos besitzen TKPs zwischen 50 und 100 Euro.
Sagen wir, eine recht erfolgreiche Influencerin mit 500.000 Followern widmet eurem Produkt ein Filmchen auf Googles großer Videoplattform. Als TKP veranschlagt sie 75 Euro. Für euch ergäbe sich damit ein Preis von:
500.000 ÷ 1.000 × 75 € = 37.500 €
Ein ziemlicher Batzen Geld und ein guter Grund, es auch als etablierter Shop zunächst mit dem Affiliate Marketing und kleineren Influencer:innen zu versuchen. Denn der tatsächliche Erfolg einer Kampagne lässt sich bei diesem Bezahlmodell nur schwer messen. Zwar können alle großen Social-Media-Seiten tracken, wie viele User über ihre Plattform in euren Shop gelangen, aber jeder Zuschauer und jede Zuschauerin, die erst ein paar Tage später über eine Google-Suche euren Store besucht, fällt bereits aus dem Raster.
Bonustipp: Worauf ihr beim Influencer Marketing unbedingt achten müsst
Influencer:in gefunden, Kontakt hergestellt, Dienstleistung bezahlt – also alles paletti? Nein. Denn immer wieder wird im Influencer Marketing dieser teure Fehler begangen: Es werden Urheberrechte verletzt.
Denn auch wenn Influencer:innen in eurem Auftrag eure Produkte präsentieren, gehören die Rechte, also Urheber-, Verwertungs- und Nutzungsrechte an Text, Bild und Video immer dem- oder derjenigen, der sie produziert hat.
Von diesen Rechten könnt ihr lediglich das Nutzungsrecht erwerben – und ihr müsst es sogar erwerben, wenn ihr die Beiträge einer Kampagne selbst irgendwo posten möchtet. Ansonsten macht ihr euch im Sinne einer gewerblichen Urheberrechtsverletzung strafbar. Deshalb gilt: Vor der Verbreitung von Medien immer die Erlaubnis der Eigentümer:innen einholen.
Lesetipp: Alles, was du über die DSGVO wissen musst, findest du in diesem Beitrag.
Startschuss: Findet Influencer:innen für euer E-Commerce Unternehmen
Jetzt wisst ihr, was Influencer Marketing ist, warum es sich lohnt, euch selbst auf die Suche zu machen und wie ihr die Auswahl eurer persönlichen Influencer:innen effizient einschränkt. Weiterhin haben wir uns mit den üblichen Bezahlmodellen beschäftigt und selbst das Urheberrecht nicht unerwähnt gelassen.
Steht eurer Influencer-Kampagne nun noch irgendetwas im Wege? Wir denken nicht. Deshalb wünschen wir abschließend viel Erfolg bei der Suche, der Kontaktaufnahme sowie den Vertragsverhandlungen und freuen uns schon jetzt auf zahlreiche spannende Beiträge in den sozialen Medien.
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