Podcasts boomen! Mehr als die Hälfte der Deutschen hat schon einmal einen Podcast gehört. Für dich als Geschäftsinhaber:in heißt das, dass du Podcasting nutzen kannst, um eine immer größer werdende Hörerschaft zu erreichen.
Du musst dafür weder besonders technisch versiert sein, noch brauchst du viel Geld, um einen Podcast zu erstellen. In dieser ausführlichen Anleitung werden wir dir Schritt für Schritt erklären, wie und warum du einen Audio-Podcast starten solltest.
Was ist ein Podcast?
Ein Podcast ist eine Reihe von Audiobeiträgen, die regelmäßig zu einem bestimmten Thema veröffentlicht werden. Eine oder mehrere Personen sprechen darin über verschiedene Teilgebiete des Hauptthemas. Die Beiträge können dabei sowohl in einem Interview-Stil verfasst sein als auch in Erzähl- oder Geschichtsform.
Wieso einen Podcast starten?
Sicherlich kennst du bereits alle Vorteile eines Blogs für Unternehmen und Marken. Bei der Erstellung von Content mit einem Podcast verhält es sich sehr ähnlich und du kannst eine völlige neue Hörerschaft erreichen: Leute, die deine detaillierten Inhalte unter Umständen sonst gar nicht finden oder diese nicht nutzen würden, weil sie ganz einfach das handlichere Audioformat bevorzugen.
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Du musst kein etablierter Content-Creator sein oder einen Blog haben, um einen Podcast zu starten. Mit einem Podcast kannst du ausgezeichnet aus dem Nichts eine Zielgruppe aufbauen und es ist wahrscheinlich, dass sich mit Podcasts auch der Traffic auf deiner Website oder in deinem Onlineshop erhöht. In jedem Podcast-Verzeichnis steht ein Link zu deiner Website, und da es dein Podcast ist, kannst du die Hörer:innen am Ende jeder Episode ganz einfach auf deine Website hinweisen.
Ein Podcast ermöglicht es dir außerdem, dich als Expert:in auf deinem Gebiet zu etablieren. Dadurch kannst du nicht nur deine Zielgruppe ausbauen. Es wird auch einfacher für dich, deine Produkte zu verkaufen oder deine Dienstleistungen anzubieten, da du als zuverlässige Quelle giltst. Kund:innen tendieren dazu, Produkte lieber bei jemandem zu kaufen, den sie als Expert:in ansehen.
Podcast erstellen: Die Vorteile dieses Kanals
Ein Podcast ist einerseits das optimale Format, um potenzielle Kund:innen ausführlich über ein Thema zu informieren und andererseits verleihst du so allein durch deine Stimme deinem Unternehmen einen persönlichen Touch. Mit der Zeit lassen sich so enge Verbindungen zu den Hörer:innen aufbauen und ein solides Fundament für die Kundenbeziehung wird gelegt.
Deine Hörer:innen können deinen Podcast immer und überall hören, beispielsweise auf einem Desktop-Computer, Smartphone oder einem Tablet. Im Gegensatz zu Radiosendungen sind Podcasts dabei auf Abruf verfügbar – das heißt, Menschen entscheiden sich bewusst für deinen Content.
Ein wichtiger Vorteil ist auch der Kostenpunkt. Podcasts lassen sich relativ kostengünstig produzieren und wiederverwerten. Hast du einmal deine Ausstattung wie Podcast-Mikrofone etc. beisammen und deine erste Folge aufgenommen, bleiben die Inhalte dauerhaft im Internet und du kannst regelmäßig produzieren.
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Wie erstelle ich einen Podcast?
Vor der eigentlichen Veröffentlichung deines Podcasts stehen noch einige Punkte auf der Agenda. Sehen wir uns in dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung an, wie du mit deinem eigenen Podcast durchstarten kannst.
1. Lege deine Ziele und dein Thema fest
Vorangehend haben wir dir bereits aufgezeigt, warum ein Podcast sich lohnen kann. Überlege dir nun, welches Ziel du mit deinem Content erreichen willst. Die Bandbreite ist hier von Kundenbindung, über den Expertenstatus bis hin zu mehr Reichweite groß.
Bei der Auswahl deines Podcast-Themas ist neben deiner Branche sicher auch entscheidend, was du besonders gut kannst oder leidenschaftlich gerne tust. Im Idealfall bist du sowohl Expert:in auf deinem Themengebiet und hast auch eine große Leidenschaft dafür.
Ehe du dich für ein Thema entscheidest, solltest du außerdem sichergehen, dass es dazu auch genug zu sagen gibt. Je nach geplanter Episodenlänge kommst du am besten auf mindestens 10 Episoden – ein Redaktionsplan und der Blick auf die Konkurrenz machen hier Sinn.
2. Plane und definiere deine Inhalte
Inhalte und Konzept sind der nächste Punkt auf deiner Checkliste: Du benötigst nicht nur einen griffigen Namen und ein einprägsames Cover, dein Podcast sollte auch spannende Informationen sowie passende Lösungen für die Probleme deiner Zielgruppe adressieren. Mit welchem Konzept du das erreichst, steht dir vollkommen frei:
- Solo-Podcast oder mehr als ein/e Podcaster:in?
- Interview-Stil oder Erzählung/Geschichtenform?
- Ein wechselndes Konzept?
Besonders beliebt sind die Podcast-Kategorien True Crime, Comedy, Nachrichten und Politik. Wahrscheinlich wird das nicht ganz zu deiner Branche passen – aber wer weiß, vielleicht findest du ja ein kreatives Konzept, mit dem du deine Zuhörer:innen an deinen Content binden kannst.
3. Das richtige Equipment
Als Podcast-Host solltest du von Beginn an auf die richtige Ausrüstung achten:
USB-Mikrofon
Das Mikrofon ist das A und O bei der Aufnahme eines Podcasts. Deshalb raten wir dir davon ab, mit dem eingebauten Mikrofon deines Computers oder Smartphones aufzunehmen – deren Aufnahmequalität reicht für ein auditives Medium wie den Podcast nicht aus. Für den Start ist stattdessen ein USB-Mikrofon eine gute Lösung, denn jeder PC verfügt über mindestens einen USB-Anschluss, mit dem du dein Mikrofon anschließen kannst.
Samson Go Mic USB-Mikrofon – Dies ist ein sehr einfaches Plug-and-Play-Mikrofon mit Mikrofon-Ständer und USB-Kabel. Die Tonqualität ist trotz des sehr geringen Preises von rund 25 € ordentlich. Wenn du für den Anfang nicht viel Geld ausgeben willst, ist dieses Mikrofon eine gute Wahl.
Logitech G Blue Yeti USB-Mikrofon – Für ca. 100 € bekommst du mit dem Blue Yeti bereits ein sehr gutes Einsteiger-Mikrofon. Es überzeugt mit gutem Filtering und ist durch seinen Aufbau bestens für Podcasts geeignet.
Shure MV7 USB-Mikrofon – Dieses Mikrofon kostet etwa 150 € und kann sich wirklich hören lassen. Vor allem, wenn dein Aufnahmeraum nicht ideal klingt – etwa weil du in einem größeren Büro aufnimmst – bietet dieses Mikrofon dank tollem Filtering und eingebautem Equalizer optimalen Sound.
Lesetipp: Auch wenn Audio-Aufnahmen mit dem Smartphone keine gute Idee sind – in diesem Beitrag zeigen wir dir, wie du Produktfotos mit dem Handy aufnehmen kannst.
Software zur Tonaufzeichnung
Für die Tonaufnahme und -speicherung benötigst du neben dem Mikrofon (Hardware) auch die richtige Software. Du kannst mit den folgenden Programmen deine Aufnahmen außerdem bearbeiten, worauf wir später noch genauer eingehen werden.
Adobe Audition (PC/Mac) – Wenn du einen leistungsstarken Audioeditor suchst, ist Audition von Adobe genau das Richtige für dich. Er bietet wahrscheinlich sogar mehr, als du zunächst zur Bearbeitung deines Podcasts brauchst.
Audacity (PC/Mac) – Audacity ist eine großartige Alternative zu kostenpflichtigen Premium-Audioeditoren. Die Benutzung ist simpel und es gibt zahlreiche Online-Anleitungen, um die Handhabung des kostenlosen Tools zu verstehen.
GarageBand (Mac) – GarageBand ist auf jedem MacBook vorinstalliert. Das Programm bietet einige nette Features und genügt vollkommen für die meisten Audiobearbeitungen deines Podcasts.
Geräte zur Verbesserung der Tonqualität (optional)
Pop-Filter – Mit einem Pop-Filter werden Klickgeräusche vermieden, die der Luftzug am Mikrofon verursacht, den du beim Sprechen manchmal erzeugst. Zudem verhindert ein Pop-Filter die Flüssigkeitsansammlung durch Spucke im Mikrofon.
Mikrofonarm – Mit einem justierbaren Mikrofonarm hast du die Hände frei. Du kannst die Höhe und die Entfernung zum Mund spontan anpassen und das Mikro ganz einfach zur Seite schieben, wenn du es nicht benötigst.
Kopfhörer – Gute Kopfhörer sind wichtig, wenn du nicht allein aufnimmst. Wenn das Gesagte deiner Gäste nämlich aus den Lautsprechern kommt, zeichnet dein Mikro es auf und ein unschönes Echo ist die Folge.
Portabler Audio-Rekorder – Vielleicht möchtest du dein Audio zuerst auf einem externen Gerät aufnehmen, bevor du die Aufnahme zur Bearbeitung auf deinen Computer importierst. So kannst du verhindern, dass alle deine Daten verloren gehen, wenn dein Computer während der Sitzung abstürzt oder die Stromversorgung unterbrochen wird. Aufnahmegeräte sind außerdem tragbar, d.h. du brauchst keinen Computer, wenn du beispielsweise unterwegs aufzeichnen willst.
4. Podcast aufnehmen
Sorge nun dafür, dass dein Mikrofon an den PC angeschlossen, eingeschaltet ist und von der Aufnahmesoftware als Standardeingabegerät benutzt wird. Jetzt kannst du auf die Aufnahmetaste deiner Software drücken und mit deinem Podcast starten! Du musst die Aufnahme weder stoppen noch unterbrechen, selbst, wenn du Fehler machst. Denn du kannst die Aufzeichnung später mit derselben Software bearbeiten.
Speichere deine Aufzeichnung ab, wenn du fertig bist. Hierfür eignet sich das MP3-Dateiformat, da es sich gut komprimieren lässt und auf den meisten Geräten abgespielt werden kann.
Speichere deine MP3-Datei mit einer festgesetzten anstatt mit einer variablen Bitrate (VBR) ab. Die meisten Aufnahmesoftwares werden dich beim Abspeichern danach fragen. Eine gute Bitrate für Podcasts liegt zwischen 96 und 128 kbps. Damit bleibt die Dateigröße klein, ohne dass sich die Audioqualität merklich verschlechtert.
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5. Podcast bearbeiten – Intro und Outro erstellen
Du kannst deinen Podcast im Nachhinein bearbeiten. In diesem Zuge kannst du ein Intro und Outro hinzufügen, die Lautstärke konstant halten und Lücken oder Fehler in der Aufnahme herausschneiden. Die oben bereits thematisierten Audio-Softwares erfüllen alle diesen Zweck.
Mit einem Intro und Outro wird dein Podcast individueller und bekommt ein Aushängeschild. Das kann durch ein kurzes Voiceover sein, begleitet von Musik, in dem du z.B. einen „Aufhänger“ der Episode vorstellst.
Darüber hinaus gibt es ein paar Einstellungen, in deinem Audioeditor, die du dir näher ansehen solltest. Dazu gehört u.a. eine automatisch konstante Lautstärke und das Ausblenden von Hintergrund- und Knackgeräuschen – Hörer:innen, die mit Kopfhörern zuhören, werden es dir danken.
6. Veröffentlichung deines Podcasts
Mache auf die Veröffentlichung deines Podcasts aufmerksam. Entwirf z.B. eine Landingpage für deinen Podcast, mit der du dein Projekt anteaserst und später weiter bewirbst. Du solltest auf dieser Landingpage auch unbedingt E-Mail-Marketing nutzen: So kannst du deinen Interessent:innen den genauen Veröffentlichungszeitpunkt per Newsletter mitteilen.
Wenn du dir im Vorfeld bereits ein Publikum schaffst, ist es umso wahrscheinlicher, dass dein Podcast unmittelbar nach der Veröffentlichung gehört wird, was das Potenzial birgt, einen Schneeballeffekt auszulösen. Finde daher unbedingt ein regelmäßiges Veröffentlichungsdatum für deinen Podcast und vermittle es den Menschen in deinem Newsletter.
Podcast-Hosting
Für deine Audiodateien macht es Sinn, einen gesonderten Host zu verwenden. Selbst wenn du schon einen Web-Host und eine Website hast, solltest du deine MP3s nicht auf demselben Server hosten. Diese Shared-Webhosts bieten häufig nicht die Datenübertragungskapazität bzw. Geschwindigkeit, die für das Herunterladen und Streamen von MP3s erforderlich ist. Doch Mediahosts sind glücklicherweise günstig. Zwei Beispiele hierfür sind:
- Libsyn – Podcast-Hosting ab 7 € im Monat für 162 MB Speicherplatz und 3 Stunden Audiozeit.
- Blubrry – Podcast-Hosting ab 12 € im Monat für 125 MB Speicherplatz im Monat und unbegrenzte Datenübertragungskapazität.
Syndikation deines Podcast-RSS-Feeds
Sobald du deinen Mediahost eingerichtet und mindestens eine Podcast-Episode hochgeladen hast, richtet deinen Mediahost einen RSS-Feed für deinen Podcast ein. In diesem Feed sind all deine Episoden inklusive der Daten wie Episodentitel, Podcast-Cover, Episodenbeschreibung und Speicherort der MP3-Dateien enthalten, die Datenleser und Player brauchen. Dein Mediahost automatisiert dies i.d.R. für dich, du musst dich also um nichts kümmern.
Du musst nun diesen RSS-Feed bei Podcast-Verzeichnissen, wie Spotify einreichen. Da in diesem Feed alles enthalten ist, musst du die Einreichung nur einmal vornehmen. Jedes Mal, wenn du anschließend eine neue Episode auf deinem Mediahost hochlädst, wird der Feed in der Spotify-App, bzw. jedem anderen Verzeichnis, bei dem du deinen Podcast eingereicht hast, automatisch aktualisiert.
Deinen Podcast bei den richtigen RSS-Channels einreichen
Es gibt viele verschiedene Verzeichnisse, über die du in deinem Podcast veröffentlichen kannst. Wähle dabei vor allem die größten Channels in Deutschland:
- Spotify
- iTunes / Apple Podcasts
- Google Podcasts / YouTube Music
- Deezer
- SoundCloud
- Podimo
7. Erhöhe deine Hörerzahl
Du solltest dir von Beginn an angewöhnen, deine Hörer:innen am Ende jeder Podcast-Episode um eine Bewertung zu bitten und sie aufzufordern, den Podcast zu abonnieren. Denn mit mehr Abonnent:innen und mehr Bewertungen bedienst du die Algorithmen der Anbieter besser und kannst stetig Hörer:innen dazugewinnen.
Mache auch auf deiner Website und in den sozialen Medien darauf aufmerksam. Denn viele Leute, die deinen Podcast anhören, sind in dem Moment vielleicht beschäftigt und können keine Bewertung hinterlassen, auch wenn du sie darum bittest.
Um zu wachsen, musst du außerdem geduldig sein und regelmäßig und konsistent Content herausbringen, damit deine Hörerschaft merkt, dass du es ernst meinst. Niemand will einen Podcast anhören oder abonnieren, der zwar regelmäßig herauskommen soll, dies aber nicht tut.
Lesetipp: Wie der Umgang mit Kundenfeedback funktioniert und du die Kundenbindung steigerst, liest du hier.
Podcast erstellen: Rechtliches beachten
Beim Podcasten gibt es auch einige rechtliche Dinge, die du beachten solltest. Berücksichtige die Urheberrechte und Lizenzen für geschützte Inhalte wie Musik oder Clips, um Strafen zu vermeiden. Lass dir für Interviews und Gespräche immer eine schriftliche Einwilligung der Beteiligten geben, um Persönlichkeitsrechte und Datenschutz unabhängig des Gesagten zu wahren. Da Podcasts öffentliche Medien sind, können Verleumdung und falsche Aussagen rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen – besonders bei kontroversen Themen. Zu guter Letzt solltest du Werbung und Sponsoring transparent kennzeichnen und die Plattformrichtlinien beachten, auf denen der Podcast veröffentlicht wird, da hier zusätzliche Bedingungen gelten können.
Fazit: Begine deinen Podcast zu erstellen
Du kannst schon heute einen eigenen Podcast starten. Fange beispielsweise damit an, die Informationen für das Podcast-Listing zusammenzutragen und dich bei Spotify nach anderen Podcasts umzusehen, deren Content dem ähnelt, den du geplant hast. Wenn du bereits ein externes Mikrofon besitzt, kannst du auch schon eine Pilotepisode aufnehmen, in der du über dich und deine Ideen für den Podcast sprichst. Übe entspannt für längere Zeit in ein Mikrofon zu sprechen und gewöhne dich daran, deine Stimme auf der Aufnahme zu hören. Dann kannst du schon bald mit deinem eigenen Podcast durchstarten.
In diesem Video (auf Englisch) erklären wir dir nochmal detailliert, worauf du beim Podcast erstellen achten musst:
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