Der Aufstieg der sogenannten Creator Economy verspricht angehenden Influencer:innen und Entrepreneur:innen mehr als nur die Möglichkeit, Inhalte zu kreieren. Ein unabhängiger Autor mit Tausenden von Abonnenten könnte Google Docs verwenden, um seine Artikel zu verfassen, Substack, um Essays der Öffentlichkeit zu präsentieren, Canva, um Grafiken zu kreieren, Twitter, um seine Inhalte zu verbreiten, Discord, um eine Community für bezahlte Newsletter-Mitglieder aufzubauen, und Shopify, um spezielle Supporter-Pins zu verkaufen.
Diese Sammlung von Tools ist der Tech-Stack für die Kreativ-Wirtschaft, auch Creator-Economy genannt.
Dieser Artikel befasst sich mit den Tools, mit denen Kreativunternehmen arbeiten, die mit Tausenden oder Millionen von Follower:innen interagieren – von den Apps, mit denen TikToker knackige Videos mit Millionen von Aufrufen bearbeiten, bis hin zu den Hosting-Plattformen, mit denen Podcaster:innen ihre Beiträge an Tausende von Hörer:innen auf der ganzen Welt übertragen.
Mehr als 160 Tools für Kreativunternehmen
Der Boom in der Kreativwirtschaft ist kaum zu übersehen: das Gesamtvolumen der sogenannten Creator Economy wird auf über 100 Milliarden Dollar geschätzt. Gleichzeitig konzentrieren sich Risikokapitalfirmen zunehmend auf die Finanzierung von Kreativplattformen. Während Kreativunternehmen im Jahr 2021 über 1,3 Milliarden US-Dollar einsammeln konnten. Influencer:innen jeder Couleur können ihre Leidenschaften monetarisieren und in fast jeder Kategorie ein Publikum aufbauen – sei es, dass sie einen Food-Newsletter für Backbegeisterte schreiben, eine Tanzchoreografie für TikTok erstellen oder Fortnite mit Tausenden von Zuschauer:innen spielen.
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Der zunehmende Fokus auf Investitionen in Kreative und ihre Businessmodelle hat zu einer wahren Explosion von spezifischen Tools geführt, die auf den Markt drängen und mit etablierten und neuen Anbieter:innen konkurrieren. Diese große Bandbreite an Kreativen bedeutet, dass es kategoriespezifische Lösungen gibt, wobei sich jede:r Influencer:in sein/ihr ganz persönliches Paket zusammenstellt. So würde ein Fotograf Tools für die Fotobearbeitung verwenden, während ein Podcaster sich auf Apps für die Audiobearbeitung stützt.
Der zunehmende Fokus auf Investitionen in Kreative und ihre Businessmodelle hat zu einer wahren Explosion von spezifischen Tools geführt, die auf den Markt drängen und mit etablierten und neuen Anbieter:innen konkurrieren.
Kreativschaffende bilden ein riesiges Spektrum ab – vom Schriftsteller und Fotografen Craig Mod bis zur TikTok-Tänzerin Hannah Kaye Balany. Fast alle von ihnen führen jedoch kleine oder große Unternehmen, die entsprechende Business-Tools benötigen: Projektmanagement für die Planung von Inhalten und Kampagnen, Commerce-Plattformen für den Verkauf von Produkten, Mitgliedschaftsseiten für die Monetarisierung eines Publikums, Back-End-Tools für Finanzen und vieles mehr.
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In der nachfolgenden Infografik werden die einzelnen Ebenen eines Tech-Stacks für die Kreativwirtschaft sowie eine Reihe von Anwendungen und Tools in jeder Ebene dargestellt, die für den Aufbau kreativitätsorientierter Unternehmen genutzt werden.
Unterschiedliche Tools für unterschiedliche Kreative
Es gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Kreativschaffender – von Podcaster:innen, die den Lauf der Geschichte dokumentieren, bis hin zu Streamer:innen, die Final Fantasy spielen. Viele kreative Köpfe zeichnen sich durch typische Gemeinsamkeiten aus – eine anziehende Online-Präsenz, Kreativität und die Leidenschaft für ihr Publikum. Trotzdem benötigen verschiedene Arten von Kreativen unterschiedliche Tools zur Erstellung und Verbreitung ihrer Inhalte.
Die Ebene der Creator-Kategorien umfasst verschiedene Rubriken für unterschiedliche Content-Ersteller:innen: YouTuber:innen, Gamer:innen und Streamer:innen, TikToker:innen, Instagram-Influencer:innen, Podcaster:innen und Audioproduzent:innen, Schriftsteller:innen und Blogger:innen sowie Musiker:innen, Fotograf:innen und Künstl:innen.
Viele Kreative sind jedoch zunehmend dreifach oder sogar vierfach aktiv: Sie schreiben auf Substack und Twitter, posten auf YouTube, erstellen Videoinhalte auf deren TikTok Shop und Snapchat und hosten einen Podcast.
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Tools für YouTuber:innen
In vielerlei Hinsicht haben YouTuber:innen den Weg für die heutigen Kreativen geebnet. Bereits zu Beginn der Ära der Erstellung von Social-Media-Inhalten bewiesen sie, dass es kaum mehr als eine Kamera, Authentizität und einen Platz im eigenen Schlafzimmer braucht, um sich ein Publikum von Millionen von Follower:innen zu erschließen. YouTube wurde 2005 ins Leben gerufen und ist auch heute noch eine der beliebtesten und am besten monetarisierbaren Plattformen. Hier sind Web-First-Kreative wie David Dobrik und Patricia Bright sowie Mainstream-Konvertiten wie The Rock und Reese Witherspoon aktiv.
Während viele Videoproduzent:innen ihre Arbeit mühelos erscheinen lassen, umfasst der Tech-Stack eines YouTubers eine Vielzahl von Tools: Software wie Final Cut Pro, um Videos zu bearbeiten, Musikplattformen wie Splice, um Vlogs den letzten Schliff zu verpassen, und Design-Tools wie Canva, um ansprechende Thumbnails zu erstellen.
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Hier der YouTuber-Bereich des Tech-Stacks für kreative Content-Ersteller:
- Plattform-App: YouTube, YouTube Studio
- Bearbeitung: iMovie, Final Cut Pro, Adobe Premiere Rush
- Musik: Splice, Soundstripe, Epidemic Sound
- Analytics: TubeBuddy, vidIQ, Social Blade
- Thumbnails: Canva, Pixlr, Photoshop
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Tools für Gamer:innen und Streamer:innen
Mit dem Aufkommen von E-Sports und Online-Spielen hört man diese früher oft gestellte Frage nur noch selten: „Wer würde jemandem beim Spielen von Videospielen zusehen?“ Im Jahr 2020 wurden auf Twitch Inhalte mit einer Gesamtlänge von 18,6 Milliarden Stunden angesehen. Im Jahr 2021 hatte die Plattform durchschnittlich 2,84 Millionen gleichzeitige Zuschauer:innen. Millionen von Zuschauenden schalten täglich ein, um ihre Lieblingsspieler:innen online zu sehen – von louiseyhannah, die Resident Evil Village spielt, bis zu alanzoka, der Final Fantasy XIV spielt.
Hinter dem humorvollen und unbeschwerten Geplänkel mit dem Publikum auf Plattformen wie Twitch, YouTube Gaming und Facebook Gaming verwenden die Streamer:innen eine Vielzahl von Tools, um an ihre Fans zu streamen, sowie Plug-ins und Erweiterungen, um das Gameplay unterhaltsamer und interaktiver zu gestalten.
Wenn du noch auf der Suche nach Inspiration für deinen Shop bist, beschäftigen wir uns in diesem Blogbeitrag mit der Frage: "Was lässt sich gut verkaufen?"
Hier ist der Gamer- und Streamer-Bereich des Tech-Stacks für kreative Content-Ersteller:innen:
- Streaming-Plattform: Twitch, YouTube Gaming, Facebook Gaming
- Streaming-Software: OBS Studio, Streamlabs OBS, XSplit Gamecaster, Twitch Studio, Nvidia ShadowPlay
- Plug-Ins, Erweiterungen, Optimierer und Bots: Crowd Control, Sound Alerts, Moobot, SullyGnome
Tools für TikToker:innen
TikTok hat die Welt im Sturm erobert. Im ersten Quartal 2020 war TikTok die am häufigsten heruntergeladene App der Welt und überholte damit etablierte Unternehmen wie Facebook und Instagram.
Die Kurzvideoplattform hat sich zu einer eigenständigen Medienplattform entwickelt, die ihren ursprünglichen Ruf als Ort für synchronisierte Lieder, alberne Tänze und schiefgelaufene Streiche hinter sich gelassen hat. Stattdessen sammeln sich kreative Köpfe aller Art auf der Plattform: von Köch:innen wie Alejandra, die kulinarische Köstlichkeiten servieren, bis hin zu kreativen Paaren wie itsthescotts, die den Zuschauern Einblicke in ihr Familienleben gewähren. Während die Benutzeroberfläche von TikTok eine Auswahl an Tools zum Hinzufügen von Filtern, Musik und Effekten bietet, entscheiden sich einige Nutzende für Bearbeitungswerkzeuge wie beispielsweise Videobearbeitungsprogramme von Drittanbieter:innen, um ihren Videos eine ganz eigene Note zu verleihen.
Die große Beleibtheit von TikTok hat Nachahmer-Apps hervorgebracht, darunter Snapchat Spotlight, Instagram Reels und YouTube Shorts. Für einige TikTok-Nutzer sind diese Tools eine Ergänzung und ein zusätzlicher Distributionskanal, über den sie ihre ursprünglichen Inhalte erneut veröffentlichen können.
Hier ist der TikToker:innen-Abschnitt des Tech-Stacks für kreative Content-Ersteller:innen:
- Plattform-App: TikTok
- Alternative Plattform-Apps: Snapchat, Instagram Reels, YouTube Shorts
- Bearbeitung: InShot, Quik, CapCut
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Tools für Instagram-Influencer:innen
Während „Influencer“ zu einem Allzweckbegriff geworden ist, der sich auf viele Kategorien von Kreativen bezieht, sind Instagram-Influencer:innen eine Kategorie für sich: 72 % der Kreativen geben Instagram als ihre primäre Content-Plattform an.
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Auf Instagram ist Ästhetik das A und O – ganz gleich, ob du dein Fitnessprogramm teilst oder deine Einrichtungsideen präsentierst. Content-Ersteller:innen auf Instagram verfügen oft über ein umfassendes Lösungspaket: Fotofilter und Bearbeitungssoftware, um ihre Fotos zu perfektionieren, Apps, um inspirierende Stories zu erstellen, und Planungstools, um den idealen Redaktionsplan im Voraus zu erstellen. Jourdan Sloane, eine Instagram-Influencerin mit über einer halben Million Followern, gibt an, dass sie Apps wie Facetune zum Bearbeiten ihrer Fotos und Preview verwendet, um ihren Feed bis zu zwei Tage im Voraus zu gestalten.
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Hier ist der Instagram-Influencer:innen-Bereich des Tech-Stacks für kreative Content-Ersteller:innen:
- Filter und Bearbeitung: Afterlight, Huji, VSCO, Facetune, PicsArt
- Storys: Unfold, Seen
- Vorausplanung: Later, Preview
Tools für Podcaster:innen und Audio-Produzent:innen
Ob sie nun während der Autofahrt in der Stadt oder bei der Hausarbeit angehört werden, Podcasts sind ein beliebter Zeitvertreib geworden. Im Jahr 2020 hörten 104 Millionen Menschen in den USA im Laufe eines Monats einen Podcast an. Von beliebten Sendungen wie dem Huberman Lab bis hin zu Ratgeber-Podcasts wie If I Were You gibt es Podcasts in fast jeder Kategorie. Mit einer schnellen Suche ist es einfach, etwas zum Anhören zu finden, egal ob man in der Stimmung für politische Kommentare oder wahre Verbrechen ist.
Neben Hardware-Tools wie Podcast-Mikrofonen, Pop-Filtern und Mischern, die für den richtigen Sound sorgen, verwenden Podcaster:innen eine Reihe von Tools, um ihre Sendung zu hosten, zu bearbeiten, aufzunehmen und mit Sounds und Effekten zu versehen. Außerdem hat der Aufstieg von sozialen Audio-Apps wie Clubhouse und Spotify Greenroom den Podcastern eine weitere Möglichkeit eröffnet, Sendungen für ihr Publikum zu erstellen.
Hier ist der Podcaster:innen- und Audiobereich des Tech-Stacks für kreative Content-Ersteller:innen:
- Hosting: Anchor, Libsyn, Buzzsprout, Transistor
- Bearbeitung: Descript, GarageBand, Audacity
- Aufnahme: Adobe Audition, Zencastr
- Effekte und Sounds: Storyblocks
- Social Audio: Clubhouse, Spotify Greenroom
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Tools für Autor:innen und Blogger:innen
Von Geschichtenerzähler:innen über Newsletter-Autor:innen bis hin zu Blogger:innen – viele Autor:innen, die gekonnt mit Worten umgehen können, verdienen ihren Lebensunterhalt online. Seth Godin bloggt seit fast einem Jahrzehnt jeden Tag, während Emily Weiss ihren Beauty-Blog Into The Gloss in das milliardenschwere Beauty-Imperium Glossier verwandelt hat.
Heutzutage gibt es immer mehr Möglichkeiten, als Autor:in online Geld zu verdienen. Es gibt eine Vielzahl von Blogging- und Newsletter-Plattformen, über die Autor:innen ihre Inhalte veröffentlichen oder ihre Texte direkt monetarisieren können.
Lesetipp: Du willst einen Blog erstellen und damit online Geld verdienen? Wie das geht, zeigen wir dir in diesem Beitrag.
Hinter dem Handwerk des Schreibens verbergen sich Tools wie Google Docs und Apple Notes, um die Worte auf die Seite zu bringen, Bearbeitungsprogramme wie Grammarly, um die richtige Grammatik zu gewährleisten, und Social-Media-Kanäle, um ein affines Publikum anzusprechen.
Hier ist der Autor:innen- und Blogger:innen-Bereich des Tech-Stacks für kreative Content-Ersteller:innen:
- Bloggen: Medium, WordPress, Ghost, Mirror
- Newsletter: Substack, Mailchimp, ConvertKit, MailerLite, Buttondown, TinyLetter, Revue
- Schreiben: Google Docs, Apple Notes, Scrivener
- Bearbeitung: Grammarly
- Social Media: Twitter, Pinterest
Tools für Musiker:innen, Fotograf:innen und Künstler:innen
Nicht jeder Kreative hat seinen Ursprung im Internet, Traditionelle Kunstschaffende wie Musiker:innen, Fotograf:innen und Künstler:innen haben ihre eigenen Tools zur Unterstützung ihrer Offline-Aktivitäten.
Musiker:innen verwenden eine Reihe von Mixing-Tools, um Musik aufzunehmen und zu produzieren, und nutzen Plattformen wie iTunes, Spotify und SoundCloud, um ihre Arbeit online zu veröffentlichen. Fotograf:innen verwenden Online-Bearbeitungswerkzeuge, um ihre Aufnahmen zum Leuchten zu bringen. Visuelle Künstler:innen verwenden Zeichensoftware, um ihre Kunst zum Leben zu erwecken. Seit kurzem können sie sogar Web-Marktplätze nutzen, um sie als NFTs an Online-Kunstsammler:innen zu verkaufen.
Hier ist der Bereich für Musiker:innen, Fotograf:innen und Künstler:innen des Tech-Stacks für kreative Content-Ersteller:innen:
- Musiker: Pro Tools, Logic Pro, iTunes, Spotify, SoundCloud
- Fotografen: Adobe Lightroom, Halide
- Künstler: Procreate, Sketchbook, Foundation, OpenSea, Zora
Creator-Profil: Kyla Scanlon – Autorin, TikTokerin, YouTuberin und Podcasterin
Kyla Scanlon ist eine Kreativschaffende mit verschiedenen Standbeinen. Sie schreibt einen Substack-Newsletter über den Aktienmarkt, moderiert den Podcast Let's Appreciate, erstellt täglich TikToks für 100.000 Follower:innen und lädt jeden Monat ein bis zwei YouTube-Videos zu Themen wie Stablecoins und dem Metaverse hoch.
Kyla verwendet eine Reihe von Tools, die ihre Kreativität unterstützen:
- Soziale Medien und Inhalte: TikTok, Instagram, Twitter, YouTube
- Video- und Audiobearbeitung: Capcut, iMovie, Descript
- Schreiben: Google Docs, Substack
- Website: WordPress
- Link-Seite: Stan
- Community und Mitgliedschaft: Substack
- Design: Canva und bg
- Planung und Projektmanagement: Notion, Apple Notes
- Business-Backend: Google Sheets, Wave
„Ich wähle Tools, die intuitiv sind, aber auch volle Kreativität ermöglichen. Ich mag es, mit einigen meiner Bearbeitungsstile an die Grenzen zu gehen. Dabei ist es großartig, wenn die Werkzeuge es den Kreativen erlauben, sich wirklich in das Design zu stürzen."
Website und Link-Seite
Während die meisten Kreativen ihre Fans auf die Plattform ihrer Wahl (ihren YouTube-Kanal, ihre TikTok-Seite oder ihren Substack-Newsletter) einladen, schaffen sich viele Kreative mit einer Website ein digitales Zuhause. Auf ihren persönlichen Websites können Kreativschaffende eine längere Geschichte über sich selbst erzählen, ihre Projekte vorstellen und auf ihre Links im Internet verweisen.
Einige haben sich jedoch gegen Websites entschieden und verwenden stattdessen eine Link-Seite. Hierbei handelt es sich um eine einfache Webseite mit Links zu den Social-Media-Plattformen, dem Shop oder der neuesten Kampagne. In Bios auf Instagram oder Twitter, die nur Platz für eine URL bieten, erweitert eine Link-Seite die Anzahl der Seiten, auf die Kreative ihr Publikum verweisen können.
Hier ist die Ebene für Websites und Link-Seiten des Tech-Stacks für kreative Content-Ersteller:innen:
- Website: Squarespace, Webflow, Wix, Carrd
- Link-Seite: Linktree, Lnk.Bio, Beacons, Stan
Business-Backend
Vieles von dem, was wir von den Kreativen sehen, ist das, was sie uns zeigen: die Inhalte auf ihren Plattformen, die Online-Communities, die sie pflegen, oder die Onlineshops, in denen sie ihre Produkte und Dienstleistungen anbieten. Aber hinter jedem auf Kreativität ausgerichteten Unternehmen, egal ob es sich um ein Einzelunternehmen oder ein komplettes Team handelt, steht eine Vielzahl von unterstützenden Back-End-Tools.
Dazu gehören die Tools, die sie für die Planung und das Projektmanagement verwenden, die Zahlungsplattform, mit der sie Geld verdienen, das Finanz- und Analysetool für Geschäftseinblicke und die Einstellungs- und Rekrutierungsplattformen, um ihre Webprojekte voranzubringen.
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Planung und Projektmanagement
Wenn es um den Aufbau eines Publikums geht, ist Beständigkeit der Schlüssel. So haben YouTuber:innen oft einen regelmäßigen wöchentlichen Upload-Zeitplan wie „jeden Dienstag und Donnerstag“. Podcaster:innen zeichnen nicht selten eine ganze Staffel von Inhalten mehrere Monate im Voraus auf. Instagram-Influencer:innen setzen vielleicht auf ein bis zwei neue Fotos pro Tag, eine Reel pro Woche und eine regelmäßige Dosis an Stories. Dieser ständige Strom von Social-Media-Inhalten erfordert eine gewisse Planung.
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Die Arbeit hinter den Kulissen von Kreativschaffenden beinhaltet oft Projektmanagement-Tools, um Kampagnen im Voraus zu planen, oder eine digitale Aufgabenliste, um den Überblick über die täglichen Aufgaben zu behalten. Beatrice von The Bliss Bean, einem YouTube-Kanal, der sich mit dem Leben an der Uni, Produktivität und achtsamen Gewohnheiten beschäftigt, verwendet Trello, um ihren Content-Kalender für Instagram, YouTube und ihren Newsletter zu planen.
Hier ist die Ebene für Planung und Projektmanagement des Tech-Stacks für kreative Content-Ersteller:innen:
- Notion, Todoist, Dropbox, Google Workspace, Trello, Things, Fantastical
Zahlungen
Kreativschaffende mit einem eigenen Business benötigen einen Prozessor, um Zahlungen von Kunden zu akzeptieren – egal, ob es sich um die Bezahlung eines Online-Kurses handelt oder um die Einnahmen aus dem Merchandise-Launch eines Influencers/einer Influencerin. Von Shopify Payments bis hin zu Stripe helfen Zahlungsplattformen kreativen Köpfen dabei, Geld einzunehmen, um weiter in sich und ihr Unternehmen zu investieren.
Hier ist die Zahlungsebene des Tech-Stacks für kreative Content-Ersteller:innen:
- Shopify Payments, Stripe, Square, PayPal, Apple Pay
Lade dir hier die Übersicht aller Warenwirtschaftssysteme herunter und vergleiche alle Features, die dir zur Verfügung stehen:
Finanzen und Analytik
Mit den Einnahmen werden auch Themen wie Cashflow-Management, Buchhaltung und Finanzplanung wichtig. Kreative mit eigenem Unternehmen können sich für bewährte Software wie QuickBooks und Wave entscheiden, um die Buchhaltung zu verwalten und Rechnungen an Kund:innen wie Marken und Partner:innen zu senden.
Außerdem gibt es eine Reihe neuer Tools, die direkt auf Kreativschaffende ausgerichtet sind. Dazu gehören Stir, eine Finanzplattform für Zusammenarbeit und Finanzmanagement, sowie Karat, eine Kreditkarte für Unternehmen im Kreativbereich.
Hier ist die Ebene für Finanzen und Analytik des Tech-Stacks für kreative Content-Ersteller:innen:
- Stir, Karat, QuickBooks, Wave, Sage, FreshBooks
Einstellung und Rekrutierung
Viele Kreative beginnen als Einzelunternehmer. Mit genügend Erfolg und Größe kann ein:e Podcaster:in jedoch ein Podcast-Netzwerk und ein:e YouTuber:in ein echtes Medienimperium aufbauen. Mit einer entsprechenden Größe geht auch der Bedarf an Unterstützung in Form von festangestellten Mitarbeitenden und Freelancer:innen einher.
Kreative wählen hierbei oft einen direkten Ansatz. Sie teilen Jobangebote in ihren Instagram-Stories, tweeten Freelance-Aufträge an ihre Follower:innen und fragen am Ende eines Blogbeitrags nach Unterstützung. Einige entscheiden sich jedoch stattdessen für Jobbörsen und Plattformen für Freelancer:innen, um sich die benötigte Hilfe zu sichern – sei es beim Abmischen des Tons für einen Podcast oder bei der Aufnahme professioneller Fotos für einen Blogbeitrag.
Hier ist die Ebene für Einstellung und Rekrutierung des Tech-Stacks für kreative Content-Ersteller:innen:
- Pallet, Fiverr, Upwork, ZipRecruiter, Freelancer, LinkedIn
Community
Kreative erkennen den Wert der Nähe zu ihren Fans. Influencer:innen etablieren oft eine große Anhängerschaft, die ihren YouTube-Kanal abonnieren oder ihnen auf Twitter folgen. Es wird jedoch immer üblicher, engere Beziehungen im Rahmen einer exklusiven Community zu pflegen. Die Moderatoren des H3-Podcasts, Ethan Klien und Hila Klien, haben zum Beispiel eine eigene Reddit-Community und eine bezahlte Abonnenten-Community in Discord.
Diese geschlossenen Communitys können für die treuesten Fans von Kreativschaffenden eine bezahlte Zusatzleistung darstellen und Influencer:innen helfen, sich enger mit ihrem Publikum zu verbinden.
Hier ist die Community-Ebene des Tech-Stacks für kreative Content-Ersteller:innen
- Discord, Facebook Groups, Slack, Reddit, Circle
Fan-Monetarisierung und Abonnements
Das Publikum, das sich Kreativschaffende auf Social-Media-Plattformen wie Facebook, YouTube, Instagram, Snapchat und anderen aufgebaut haben, genießt deren Inhalte oft kostenlos. Sie liken, kommentieren und teilen, bezahlen eine:n Influencer:in jedoch selten direkt. Doch mit dem Aufschwung der Creator Economy gibt es mehr Möglichkeiten für Kreative, ihr Publikum zu monetarisieren und direkt an ihren Follower:innen zu verdienen. Neben dem Aufkommen von Trinkgeldfunktionen in einzelnen Plattformen (wie z. B. Tipps auf Twitter oder Clubhouse) gibt es auch Tools, mit denen sich auch außerhalb der Plattformen Geld verdienen lässt.
Lesetipp: In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie du einen Redaktionsplan für dein Marketing erstellen kannst.
Von Patreon bis Cameo gibt es immer mehr Plattformen, auf denen Kreative ihren Fans gegen einen wiederkehrenden Mitgliedsbeitrag oder eine einmalige Zahlung exklusive Vorteile anbieten. Darüber hinaus können Kreative ihr Fachgebiet (sei es Innenarchitektur oder Gartenarbeit) nutzen, um Kurse anzubieten, auf die wiederum Fans auf Plattformen wie Podia oder Gumroad gegen eine Gebühr zugreifen können. Nutzende, die es einfach halten möchten, können über Plattformen wie Cash App und Buy Me a Coffee auch Trinkgelder und kleine Spenden von ihrem Publikum einholen.
Hier ist die Ebene für Fan-Monetarisierung und Abonnements des Tech-Stacks für kreative Content-Ersteller:innen:
- Monetarisierung von Inhalten und Mitgliedschaften: Patreon, Memberful, Mighty Networks, OnlyFans, Fanhouse, Cameo
- Kurse: Podia, Skillshare, Gumroad, Udemy,Teachable, Maven, MasterClass
- Trinkgeld/Spenden: Venmo, Cash App, Buy Me A Coffee, Ko-fi
Lesetipp: Damit auch du künftig mit Instagram Geld verdienen kannst, haben wir hier für dich alles Wichtige zusammengefasst.
E-Commerce Plattformen
Viele Kreative und Influencer:innen arbeiten mit Marken zusammen, um ihren Fans Produkte anzubieten. Alternativ dazu finanzieren sich einige Kreativschaffende auch mithilfe direkter Zahlungen von Plattformen wie TikTok und YouTube, die über neu geschaffene „Creator Funds“ vergeben werden. Diese Kooperationen nutzen die Starpower eines Influencers, um eine bestehende Marke oder Plattform zu fördern.
Aber in manchen Fällen wollen die Kreativen ihren eigenen Weg gehen und ihr Image, ihre Bekanntheit und ihr Publikum nutzen, um eine wirklich eigene Marke aufzubauen. In diesem Fall entscheiden sie sich für die Gründung einer Marke, den direkten Verkauf von Artikeln an ihr Publikum und die Nutzung einer Commerce-Plattform wie Shopify. Die TikTok-Influencerin Sonja Detrinidad hat sich ein TikTok-Publikum rund um die Pflanzenpflege aufgebaut und verkauft gleichzeitig Pflanzen auf Shopify.
Hier ist die E-Commerce-Ebene des Tech-Stacks für kreative Content-Ersteller:innen:
- Shopify, Fanjoy, Etsy, Popshop Live, Pietra, Teespring
Werbung und Affiliate-Marketing
Kreative, die über ihr bestehendes Publikum hinausgehen wollen, können auf Werbung setzen und durch Google- und Social-Media-Anzeigen auf Facebook und Instagram Aufmerksamkeit und Engagement für sich oder ihr Unternehmen generieren.
Kreativschaffende können aber auch mit einer anderen Art von Werbung Geld verdienen: Partnerprogramme. Der Name „Influencer“ steht für den Einfluss, den sie haben – die Fähigkeit, Trends zu beeinflussen, Meinungen zu bilden und Kaufentscheidungen zu beeinflussen. Partnerprogramme ermöglichen es den entsprechenden Influencer:innen, einen Anteil an den von ihnen generierten Käufen zu erhalten.
So können beispielsweise YouTuber:innen eine Provision für die Kaufempfehlungen erhalten, die sie in einem Herbstmodevideo geben, während ein.e Produktivitätsblogger:in einen Anteil an einem von ihm/ihr empfohlenen Buch erhalten kann. Provisionsprogramme wie LTK und ShareASale helfen Kreativen, ihren Einfluss zu monetarisieren und einen Anteil an den von ihnen generierten Verkäufen zu erhalten.
Hier ist die Ebene für Werbung und Affiliate-Marketing des Tech-Stacks für kreative Content-Ersteller:innen:
- Werbung: Google Ads, Facebook ads and Instagram ads
- Affiliate-Marketing: Amazon Associates, LTK, ShareASale
Social-Media-Planung
Die meisten Kreativen, egal ob sie native Social-Media-Persönlichkeiten oder Podcaster:innen sind, nutzen die sozialen Medien in irgendeiner Form, um ihr Publikum aufzubauen und ihre Arbeit zu bewerben. Anstatt an einen Laptop oder ein Handy gebunden zu sein, nutzen sie Tools, mit denen sie ihr Social-Media-Marketing effektiver verwalten können.
Tools wie Buffer und Loomly können Kreativen helfen, Stress und Burnout zu vermeiden. Sie ermöglichen es ihnen, Posts im Voraus zu planen und eine regelmäßige Kadenz aufrechtzuerhalten, während sie sich gleichzeitig Zeit nehmen können, um abzuschalten und an anderen Aspekten ihres kreativen Business zu arbeiten. Mit diesen Planungstools können Kreativschaffende einzelne Pins und Instagram-Posts planen und den Veröffentlichungsprozess automatisieren.
Hier ist die Ebene für Social-Media-Planung des Tech-Stacks für kreative Content-Ersteller:innen:
- Buffer, Hootsuite, Sprout Social, Loomly, Agorapulse
Events
Gelegentlich entscheiden sich Kreativköpfe auch für echte Events – von Live-Podcast-Aufnahmen mit einem Publikum bis hin zu Meet-and-Greets. COVID-19 und drakonische Lockdowns haben jedoch zu einer Umstellung auf digitale Veranstaltungen geführt. Zu Beginn der Pandemie sahen wir Musiker:innen, die auf Instagram Live spielten.
Im Zuge dieser Entwicklung nutzen Kreative nun Online-Plattformen für digitale Veranstaltungen wie Hopin und AirMeet, um mit ihrem Publikum in Kontakt zu treten. Für beide Arten von Veranstaltungen nutzen die Künstler:innen häufig Ticketing-Plattformen, über die Fans ihre Plätze reservieren und für Veranstaltungen bezahlen können.
Hier ist die Event-Ebene des Tech-Stacks für kreative Content-Ersteller:innen:
- Digital: Hopin, Zoom, Crowdcast, Run the World, Airmeet
- Ticketverkauf: SeatGeek, Ticketmaster, Eventbrite
Der Tech-Stack für Kreative: Fazit
Ob du nun ein aktueller oder angehender kreativer Kopf bist oder einfach nur nach den besten Tools auf dem Markt suchst: die Tech-Lösungen der Kreativwirtschaft können dir als Inspiration dienen. Sie skizzieren die vielen Ecken eines Kreativunternehmens – die Tools und Plattformen, die Kreativschaffenden helfen, Inhalte zu erstellen, ihr Publikum zu monetarisieren und das Backend ihres Unternehmens zu betreiben. Ein Blick auf den Tech-Stack eines Creators ist auch immer ein Blick hinter die Kulissen eines modernen Unternehmens.
Da die Kreativwirtschaft auf Dauer Bestand haben wird, werden auch weiterhin neue Tools für kreative Entrepreneure hinzukommen.
Illustration von Woody Harrington. Infografiken von Brenda Wisniowski.
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Häufig gestellte Fragen zu Apps und Tools für Content-Ersteller:innen
Welche Apps benutzen Instagramer:innen?
Die besten Apps für kreative Content-Ersteller:innen findest du alle auf einen Blick im Beitrag.
Was sind die besten Videobearbeitungs-Apps für YouTube?
Viele weitere nützliche Apps für kreative Köpfe findest du im Beitrag.
Was sind die besten Apps und Tools für Musiker:innen?
Was sind die besten Apps für Autor:innen?
• Bloggen: Medium, WordPress, Ghost, Mirror
• Newsletter: Substack, Mailchimp, ConvertKit, MailerLite, Buttondown, TinyLetter, Revue
• Schreiben: Google Docs, Apple Notes, Scrivener
• Bearbeitung: Grammarly
• Social Media: Twitter, Pinterest
Im Beitrag findest du viele weitere hilfreiche Tools.
Welche Apps benutzen Fotograf:innen?
Zahlreiche weitere Apps für kreative Content-Ersteller:innen findest du im Beitrag.