Die Betriebswirtschaftslehre kennt mehrere hundert sogenannte Key-Performance-Indicators (KPI). Das sind Kennzahlen, mit deren Hilfe sich Fortschritt, Auslastung, Rentabilität, Erfolg und unzählige andere Faktoren innerhalb einer Organisation messen lassen. Im Onlinehandel wird dabei kaum einem anderen KPI mehr Bedeutung beigemessen als der Conversion Rate (CR).
Was der Begriff bedeutet und wie Du Deine eigene Conversion Rate berechnest, erfährst du in diesem Ratgeber. Außerdem zeigen wir dir, welche Faktoren sich negativ auf deine Conversion Rate auswirken, wie du deine sie optimieren kannst und an welchen Werten Du Dich orientieren solltest.
Inhaltsverzeichnis:
- Definition und Bedeutung: Conversion Rate
- Conversion Rate im E-Commerce berechnen
- Warum ist die Conversion Rate im Onlinehandel so wichtig?
- Was ist eine gute Conversion Rate?
Definition und Bedeutung: Conversion Rate
Die Conversion Rate, zu Deutsch Konversionsrate oder auch Umwandlungsrate, ist ein Begriff aus dem Marketing und findet vorwiegend im Onlinebereich ihre Anwendung. Sie zählt zu den KPIs des Marketings. Eine Conversion bezeichnet dabei die Umwandlung einer Zielperson von Status A zu Status B. Die Konversionsrate wiederum setzt die Anzahl der Menschen in Status A und B in ein prozentuales Verhältnis.
Zur Verdeutlichung:
Ein Mensch gelangt auf eine Webseite und befindet sich so zunächst in Status A: ‚Besucher:in der Seite‘. Ihm oder ihr gefällt das Angebot, deshalb meldet er oder sie sich für den E-Mail-Newsletter an. Damit geht er oder sie in Status B: ‚Abonnent:in des Newsletters‘ über – eine Conversion hat stattgefunden.
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Die Formel zur Berechnung der Conversion Rate
Basierend auf dem vorherigen Beispiel lässt sich die Conversion Rate mit folgender Formel berechnen:
Anmeldungen für Newsletter / Besucher:innen der Webseite x 100 = Conversion Rate Newsletter in %
Natürlich lässt sich die Konversionsrate für zahlreiche weitere Aspekte des Online-Business kalkulieren. Man kann sie auf den Anteil der Menschen, die eine Werbeanzeige anklicken, die einen Fragebogen ausfüllen, eine Bewertung abgeben oder einen Blogartikel lesen, definieren.
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Conversion Rate im E-Commerce berechnen
Im E-Commerce und Online-Marketing wird der Begriff Conversion Rate nahezu exklusiv für das Verhältnis zwischen der Anzahl der Besucher:innen eines Stores und der Anzahl derjenigen unter ihnen, die tatsächlich etwas kaufen, verwendet. Die Basisformel lautet also:
Käufer:innen / Besucher:innen des Shops x 100 = Conversion Rate in %
Diese Formel ist jedoch sehr ungenau und muss speziell auf die Online-Situation angepasst werden. Dementsprechend ist es nicht empfehlenswert, sich an sie zu halten.
Was hier nämlich völlig außer Acht gelassen wird, ist, dass zahlreiche Kund:innen einen Store mehrmals ansteuern, bevor sie sich für einen Kauf entscheiden. Zum Beispiel in der Mittagspause auf dem Smartphone, um ein Angebot zu checken und abends zu Hause, um die Produktbilder ganz in Ruhe auf dem großen Bildschirm zu betrachten und ihre Kontaktdaten bequem am Keyboard einzugeben..
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Sinnvoller ist daher diese Formel:
Käufer:innen / Unique Visitors des Shops x 100 = Bessere Conversion Rate in %
Ob es sich bei einem Besuch deiner Webseite um einen wiederkehrenden oder einzigartigen Besucher bzw. Besucherin handelt, verraten DirCookies. Bleibt nur noch ein kleines Problem: Wie viel Zeit sollte vergehen, bis du eine:n Kund:in wieder als Unique Visitoreinstufst?
Allgemein etabliert hat sich ein Zeitraum von einem Tag. Allerdings ist diese Zahl nicht in Stein gemeißelt. Gerade bei sehr hochpreisiger Ware vergehen oft mehrere Tage, bis Kund:innen ihre finale Kaufentscheidung treffen. Deinpersönlicher Reset sollte also immer von Deinem Angebot abhängen.
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Warum ist die Conversion Rate im Onlinehandel so wichtig?
Jede Conversion wirkt sich unmittelbar auf deinen Umsatz aus. Nur Verkäufe spülen Geld in die Kasse. Es nützt DirLeider nichts, wenn Dein Shop zwar täglich von 100.000 Website-Besucher:innen aufgerufen wird, aber niemand etwas kauft. Dementsprechend wichtig ist die Conversion Rate im Online-Marketing, da sie direkten Einfluss auf Deinen Umsatz hat.
Darüberhinaus ermöglicht die Konversionsrate Rückschlüsse auf zahlreiche weitere Aspekte Deines Onlineauftritts. Eine schlechte Conversion Rate könnte etwa ein Hinweis darauf sein, dass DeinMarketing nicht funktioniert, dass Website-Besucher:innen DeinAngebot als zu beschränkt oder zu unübersichtlich empfinden oder es in Deinem Shop technische Probleme gibt.
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Die Conversion Rate ist also tatsächlich die Mutter aller KPIs. Was uns direkt zur nächsten Frage führt:
Was ist eine gute Conversion Rate?
Eine gute Conversion Rate ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. Die Onlinemarketing-Agentur WordStream hat sich im Juni 2022 die Mühe gemacht die durchschnittliche Conversion Rate tausender US-amerikanischer Onlineshops zu berechnen. Dabei kamen die Forschenden auf einen Wert von rund 2,5 Prozent. Weitere Studien liefern ähnliche Zahlen.
Allerdings existieren zwischen unterschiedlichen Branchen teils erhebliche Schwankungen in der Konversionsrate. Onlineapotheken kommen im Mittel etwa auf einen Wert von 10,6 Prozent – wem der Kopf brummt, der zögert nicht mit dem Kauf von Schmerzmitteln. Shops für Reisen und Touristik dagegen müssen sich mit 0,4 Prozent begnügen, denn gerade beim Urlaub wird fleißig verglichen und auf Last-Minute-Schnäppchen gehofft.
Eine hohe Konversionsrate ≠ mehr Umsatz
Wichtig ist es zudem, sich von dem Irrglauben zu lösen, dass eine hohe Anzahl Conversions einen hohen Umsatz bedeuten. Ein Shop mit günstigen Kopfhörern zum Mitnahmepreis wird zum Beispiel eine höhere Conversion Rate erzielen, als der Phonophilie-Store mit handgegossenen In-Ear-Höhrern. Dass eine höhere Konversionsrate dabei nicht zwangsläufig mehr Umsatz bedeutet, kann man einfach zeigen:
Sagen wir, unser günstiger Musik-Shop hat eine CR von starken zehn Prozent und verkauft Waren im Durchschnittswert von 20 Euro. Der teure Store kommt auf eine CR von nur einem Prozent, allerdings beträgt sein durchschnittlicher Warenkorbwert 300 Euro. Dann gilt bei je 1.000 Besucher:innen:
Günstiger Shop: 1.000 x 10 % x 20 € = 2.000 €
Teurer Shop: 1.000 x 1 % x 300€ = 3.000 €
Umsatzgewinner:in ist also tatsächlich der Store mit der schlechteren Conversion Rate. Allerdings bleiben ein paar Fragen offen. Zum Beispiel, wie hoch die Margen unserer beiden Beispielshops sind oder wie leicht es unseren fiktiven Stores fällt, die ausgedachten 1.000 User:innen auf ihre jeweilige Store-Seite zu lotsen.
Lesetipp: So kannst du deine Conversion Rate optimieren.
Mit anderen Worten: Der eine Richtwert für Deine persönliche Conversion Rate existiert nicht. Deine Konversionsrate ist zwar die wichtigste aller Metriken, darf von Diraber ebenso wenig vollkommen isoliert, wie branchen- oder Angebots-unabhängig betrachtet werden.
sich!
Wie funktioniert die Optimierung der Conversion Rate?
Eine optimierte Conversion Rate ist immer ein Balanceakt. Sie zu maximieren, bringt Dir überhaupt nichts. Wenn du in Deinem Shop Sportwagen für zehn Euro anbietest, wirst Du zwar eine Konversionsrate von annähernd 100 Prozent erreichen, bist aber bald pleite.
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Anstatt Deine Conversion Rate künstlich aufzublasen, ist es daher wesentlich sinnvoller, einen Blick auf die Gründe zu werfen, die sich negativ auf Deine Umwandlungen von Besucher:innen in Käufer:innen auswirken. Zu den wichtigsten gehören:
- Ein unübersichtlicher Shop oder Warenkorb
- Unzureichendes Warenangebot
- Mangelhafte Produktseiten, etwa aufgrund schlechter Produktbilder oder -texte
- Fehlende Bezahloptionen
- Ein unsicherer Bezahlvorgang
- Nicht genug Auswahl bei den Versandmöglichkeiten
- Pflichtkonten
- Komplizierte oder zu viele Formulare und Abfragen
- Fehlende Informationen zu Retouren, Garantiezeiten und Gewährleistungen
Ein Großteil der Gründe für eine suboptimale Conversion Rate lässt sich also unter den Überschriften Usability, Customer Journey und Kundenfreundlichkeit zusammenfassen. Das größte Optimierungspotenzial versteckt sich dabei im Warenkorb, auf den Produktseiten sowie im Checkout-Prozess.
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Starke Conversions für einen starken Onlineshop
Fassen wir also zusammen: Deine Conversion Rate berechnest Du, indem Du die Anzahl Deiner Verkäufe durch die Anzahl Deiner einzigartigen Shopbesucher:innen teilst.
Die Zahl, die Du erhältst, ist die wichtigste Metrik für Deinen Erfolg, darf allerdings nie isoliert betrachtet werden – denn wie hoch eine gute Konversionsrate tatsächlich sein sollte, hängt von zahlreichen Faktoren ab.
Optimieren solltest Du Deine Conversion Rate natürlich trotzdem. Wie das funktioniert, verraten Dir unsere zahlreichen Blogbeiträge. Nutzt Du die dort vorgestellten Tipps, kannst Du für höhere Conversions sorgen, ohne gleich in mehr Marketing investieren zu müssen oder an der Preisspirale zu drehen.
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